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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann
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ihn.
    »Mh, der Typ kam mir irgendwie bekannt vor, aber wenn du mich so direkt fragst … Nein, keine Ahnung. Hilft es dir weiter, wenn ich dir sage, dass ich den Preis für das Bild hochgetrieben habe?«
    »Ja, sicher«, sage ich und lege auf.
    Es fällt mir schwer, aber vermutlich habe ich keine andere Wahl: Ich muss reinen Tisch machen! Ein bisschen wenigstens.

Wenig später

    scheint die Situation günstig zu sein. Mein Vater reagiert sich mit Rasenmähen ab – was bedeutet, dass er mir mindestens die nächste Stunde nicht in die Quere kommen wird. Denn bei dem Gespräch mit Natascha sollte er besser nicht dabei sein. Manchmal ist er nämlich schrecklich humorlos.
    Ich bereite mich gerade in Gedanken darauf vor, Natascha alles zu gestehen (na ja, das meiste wenigstens), da klingelt es an der Haustür. Mit angehaltenem Atem lausche ich, wer weiß, welche neuen Katastrophen dieser Tag noch bringt. Aber es ist zum Glück nur der Paketbote. Jedenfalls ist Natascha plötzlich allerbester Laune und sie trällert laut vor sich hin, als sie in ihr Zimmer geht.
    Keine halbe Minute später klopfe ich bei ihr. Fast habe ich den Eindruck, dass sie mich erwartet hat, wie sie da am Fenster steht und mich fragend anschaut, aber wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein.
    »Ich muss dir was sagen«, fange ich an. »Lorraine hat recht. Ihr Bild wurde wirklich auf dem Flohmarkt verkauft. Das war ein Versehen, tut mir leid, ehrlich, aber als wir die Sachen für den Flohmarkt zusammengepackt haben, muss es irgendwie dazwischengerutscht sein.« Ich lächle sie an. Mehr will ich dazu eigentlich gar nicht sagen.
    »Also doch Flohmarkt? Warum verkaufst du was auf dem Flohmarkt?«
    Ich hätte es ahnen können. Natascha will es immer ganz genau wissen. »Na ja, ich wollte Geld verdienen«, erwidere ich.
    »Du brauchst Geld? Wofür?«
    Ich male mit dem Fuß das Teppichmuster nach. Das hier läuft eindeutig auf ein Kreuzverhör hinaus – Nataschas Spezialität –, und dabei gibt es immer einen Verlierer. Pech nur, dass meistens ich es bin.
    »Ich glaube fast, dein Vater sollte bei diesem Gespräch auch dabei sein. Er macht sich seit geraumer Zeit Sorgen um dich.«
    »Nein, auf gar keinen Fall!« Ich erstarre …
    »Carlotta? Was hast du? Ist dir schlecht?«
    Wortlos deute ich auf den Schrank, dessen Türen weit offen stehen.
    »Carlotta? Jetzt sag doch endlich was!«
    »Ist das dort dein Brautkleid?«, krächze ich und lasse mich auf ihr Bett sinken. Vermutlich werde ich gerade verrückt, sehe Brautkleider, wo keine sind. Keine Ahnung, was noch alles mit mir passieren wird …
    »Ja, das ist mein Brautkleid«, sagt Natascha, nimmt es vom Bügel und hält es mir hin. »Für mich ist es ein Traum. Gefällt es dir auch so gut?«
    Ich kann nur wortlos nicken. Eindeutig, das ist ihr Brautkleid. Nur: Dort, wo ein hässliches Loch war, ist jetzt eine Rose aufgestickt. Ich verstehe die Welt nicht mehr!
    »Am besten erzählst du mir alles«, höre ich wie aus weiter Ferne Natascha sagen. Sie setzt sich neben mich und nimmt meine Hand. »Glaub mir, hinterher wird es dir besser gehen. Ich verspreche dir, Papa erfährt von mir kein Sterbenswörtchen. Wir führen hier ein Gespräch von Frau zu Frau.« Erwartungsvoll sieht sie mich an.
    »Mir ist was Blödes passiert«, druckse ich herum. »Es hat was mit deinem Brautkleid zu tun.«
    Natascha lächelt mich aufmunternd an und plötzlich fällt es mir leicht, die ganze unglückselige Geschichte zu gestehen. Ich lasse fast nichts aus (nur Chris, aber der hat ja auch nur am Rande damit zu tun) und beschönige nichts. Als ich endlich fertig bin, geht es mir tatsächlich um einiges besser.
    »Und du wunderst dich, dass hier das Kleid hängt und heil ist«, sagt sie nach einer langen Pause und ich nicke nur. »Das ist keine Hexerei. Ich war in einer Reinigung, habe mich erkundigt und dort wurde mir empfohlen, eine Rose darübersticken zu lassen. Aber jetzt werde ich dir meine Geschichte erzählen.« Sie senkt die Stimme: »Ich habe doch neulich meine Freundin Gladys erwähnt.«
    »Die an der Käsetheke.«
    »Exakt. Was ich aber nicht erzählt habe, ist, dass Gladys dort jobbt.« Natascha steht auf und schließt das Fenster, als hätte sie Sorge, dass Papa uns draußen im Garten hören könnte. Dann setzt sie sich wieder neben mich und fährt fort: »Gladys ist die beste Schauspielerin, mit der ich je zusammen auf der Bühne gestanden habe, und es ist ein Trauerspiel, dass sie Käse verkaufen muss und nicht

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