Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann
Vom Netzwerk:
Theater spielen kann.« Sie holt tief Luft, dann fährt sie fort: »Dein Vater hat mir sehr viel Geld gegeben, damit ich mir ein besonders schönes Brautkleid kaufe. Er wollte mir damit eine Freude machen. Aber nachdem mir Gladys erzählt hat, dass sie nicht einmal Geld für eine Waschmaschinenreparatur übrig hat, konnte ich einfach nicht anders, ich habe es ihr gegeben. Deinem Vater habe ich das natürlich verschwiegen. In einem Secondhandshop habe ich dann dieses Kleid hier gefunden. Es ist mindestens so wunderschön wie ein neues, war aber viel, viel billiger. Nur einen winzigen Makel hatte es: einen kaum sichtbaren roten Fleck am Ausschnitt.«
    »Den ich dann mit Jennys Supermittel weggekriegt habe«, ergänze ich fassungslos. »Bloß ist dadurch ein Loch entstanden.«
    »Und ich habe es zwischendurch mit allen möglichen Hausmitteln versucht«, sagt Natascha. »Dein Vater sollte davon ja nichts erfahren. Schließlich habe ich im Telefonbuch die Adresse von Susis-Sauber-Salon gefunden. Und vorhin hat man mir das Kleid geliefert und jetzt sieht es noch schöner aus als neu.«
    »War aber nicht billig«, sage ich und grinse. »Ich hab mich bei Susi nämlich auch erkundigt.«
    »Wir zwei hätten früher miteinander reden sollen«, meint Natascha, steht auf und streckt sich. »Diese Heimlichtuerei war ungeheuer belastend. Allein die Aktion, das Kleid aus dem Haus zu schmuggeln … Ich will lieber gar nicht mehr daran denken. Umso schöner, dass jetzt alles in Ordnung kommt. Wobei ich da allerdings noch gewisse Zweifel habe, wenn ich zu Lorraine rüberschaue«, ergänzt sie und zeigt aus dem Fenster. »Sieh dir das mal an.«
    Ich bin aufgesprungen, schiebe die Gardine hastig zur Seite und sehe gerade noch das silbergraue Auto wegfahren. »Ach du Schande«, murmle ich.
    »Das könnte Ärger bedeuten«, sagt Natascha. »Wenn Lorraine ihren Manager einbestellt, verheißt das nichts Gutes. Hoffentlich will sie nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen!« Dabei lacht sie, aber es klingt nicht sehr fröhlich.
    »Lass uns das Beste hoffen«, murmle ich.
    Ich verziehe mich wieder in mein Zimmer und checke erst einmal in alter Gewohnheit mein Handy. Dabei entdecke ich die SMS von Sven. Das, was ich lese, ändert alles, na ja, so ziemlich wenigstens:

    Hi, Carlotta,
    mir ist eingefallen, wer der Typ ist (der mit dem Bild). Er ist der Onkel von Chris, ich glaube, er hat mal unsere Handballmannschaft gesponsert. Frag am besten Chris, der wohnt in der Triftstraße 17.
    Viel Glück!!!
    Sven

    Keine Frage, ich muss sofort zu Chris, ihn bitten, dass er seinen Onkel überredet, mir das Bild zu verkaufen. Genug Geld habe ich ja inzwischen, denke ich, als ich aus dem Haus stürme.
    Ich will gerade mein Rad aufschließen, da lässt mich ein schriller Schrei zusammenzucken.
    »Charlottchen!«
    Lorraine, in einem goldfarbenen Kaftan, steht am Gartentürchen und winkt mich herbei.
    Ich ignoriere sie, krame in meiner Hosentasche nach dem Fahrradschlüssel, bis mir einfällt, dass ich mir das sparen kann, denn mein Fahrrad hat immer noch einen Platten. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als zurück ins Haus zu gehen und nach dem Busfahrplan zu schauen … Was höchst ungünstig ist, denn inzwischen hat Lorraine sich in Bewegung gesetzt. An unserer Haustür wartet sie auf mich, mit einem Gesichtsausdruck, den ich nicht deuten kann.
    »Ach, hallo«, sage ich und tue so, als sei ich völlig überrascht.
    »Ich bin nur gekommen, um Abbitte zu leisten«, flötet sie. »Abbitte von ganzem Herzen, glaub mir.«
    »Alles klar«, murmle ich. Ich verstehe nur Bahnhof. »Lorraine, ich bin wahnsinnig in Eile.«
    »Ich auch, ich auch!«, ruft sie. »Seit eben habe ich nämlich Interviews im Stundentakt.« Unvermittelt fällt sie mir um den Hals. »Das alles habe ich nur dir zu verdanken. Stell dir vor, der Käufer auf dem Flohmarkt ist der Besitzer der weltbekannten Galerie NewArt . Natürlich hat er sofort die Einmaligkeit dieses Bildes erkannt, die Presse informiert, na ja, das ganze Drumherum … Ach, Charlottchen, ohne dich wäre ich für alle Zeiten eine unbekannte Künstlerin geblieben. Aber jetzt ist alles anders. Mein Manager hat es mir bestätigt. Ich werde berühmt!«
    Während Lorraine Papa abküsst, der ahnungslos die Tür geöffnet hat, bringe ich gerade noch heraus: »Dann ist ja alles bestens.«

    So ähnlich sagt das auch Anke. Ich habe sie ins Michelangelo eingeladen, von dem Flohmarktgeld, das ich jetzt eigentlich gar nicht mehr

Weitere Kostenlose Bücher