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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann
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brauche. Ich zögere. »Na ja, alles bestens wäre übertrieben. Aber für Natascha gilt es auf alle Fälle und natürlich für Lorraine.«
    »Und die spielt wieder die liebe Nachbarin«, vermutet Anke und stürzt sich mit einem Begeisterungsschrei auf ihren riesigen Eisbecher.
    Ich kichere. »Angeblich will sogar ein französischer Fernsehsender ein Interview mit ihr machen. Hat sie jedenfalls Natascha erzählt. Und dann soll es auch eine Ausstellung in Berlin geben.«
    »Ich bin beeindruckt«, murmelt sie und fischt eine Kirsche aus ihrem Eisbecher. »Und was macht dein Liebesleben, wenn ich mal so direkt fragen darf?«
    Ich ziehe es vor, gedankenverloren in meinem Erdbeershake zu rühren und diese Frage lieber nicht zu beantworten. Den Abschiedsbrief von Jannis – so richtig offiziell, mit Briefkopf und so –, den ich vor einer Stunde im Briefkasten gefunden habe, vergesse ich besser ganz schnell. Und dass ich mir nach meinen bisherigen Erfahrungen jeden Gedanken an Chris verbiete, ist ja wohl klar. Mehr beschäftigt mich etwas ganz anderes. Denn bei der Hochzeit werde ich als Einzige solo sein. Und wer wird auf der Hochzeitsparty mit mir tanzen? Natascha hat vorgeschlagen, dass ich beim Essen neben Nicki sitzen könnte, Gladys’ dreijährigem Sohn. Ich werde sozusagen Babysitter spielen, während alle anderen …
    »Eh, ich hab dich was gefragt«, holt mich meine Freundin in die Gegenwart zurück. »Oder redest du nicht mehr über Jungs?«
    »Das Thema interessiert mich fast gar nicht mehr«, behaupte ich und schlürfe meinen Shake. »Ich warte lieber noch ein paar Jahre. Ohne Busen hat man bei den meisten Jungs sowieso schlechte Karten.«
    Meine Freundin stößt mich an. »Heißt das, du hast auch mit Chris abgeschlossen?«
    Da ist es leider schon wieder, dieses verdammte Herzklopfen. Sie mustert mich, bis ich schließlich nicke.
    Zufrieden lehnt sie sich zurück. »Da bin ich aber sehr beruhigt. Chris wäre wirklich nichts für dich gewesen. Wenn du aus nächster Nähe sehen willst, wie er baggert, dann dreh dich unauffällig um.« Sie kichert. »Zwei Tische hinter dir: Chris und Luisa! Jede Wette, gleich legt er den Arm um sie.«
    »Ph, ist für mich kein Thema«, behaupte ich und hoffe bloß, dass Anke nicht sieht, wie meine Finger zittern, als ich mit dem Strohhalm in meinem Glas rühre.
    »Bingo!«, ruft Anke so laut, dass die Leute am Nebentisch sich neugierig umdrehen. Etwas leiser fügt sie hinzu: »Jaaaaa, jetzt legt er den Arm um sie. Und in drei Minuten gibt es das erste Küsschen. Ich bin total beeindruckt, was er für ein Tempo vorlegt. Guck doch endlich!«
    Ich drehe mich langsam um und sehe Luisa, neben ihr ein Junge mit halblangen blonden Haaren. »Und wo ist Chris?«, frage ich unsicher.
    Anke lacht. »Brauchst du eine Brille?«
    »Das ist aber nicht Chris!«
    Meine Freundin wird blass. »Aber …«
    »Das ist nie im Leben Chris!«, sage ich mit Nachdruck.
    Sie beißt sich auf die Unterlippe. »Ich verstehe das alles nicht. Irgendwie habe ich die ganze Zeit über gedacht, dieser Typ sei dein Chris. Sven hat neulich von ihm geredet und da dachte ich … Na ja, ist eben passiert. Tut mir jedenfalls wahnsinnig leid, falls da irgendwas schiefgelaufen sein sollte. Ich hoffe bloß, dass es für dich jetzt kein Problem ist. Aber du hast vorhin ja selbst gesagt, dass du dich für Jungs nicht mehr interessierst.«

    Die nächsten Tage komme ich vor lauter Hochzeitsvorbereitungen kaum zum Grübeln – was garantiert ganz gut ist. Stillschweigend habe ich das Tischkärtchen für Jannis entsorgt und auf Nataschas mitfühlende Frage, ob es tatsächlich aus sei, nur mit einem Nicken reagiert. Hat super gewirkt, denn Natascha hat nicht mal mehr nachgebohrt.
    Meine Eltern und Lorraine sind wieder so was von befreundet. Da ist es auch kein Wunder, dass sie jetzt doch auf alle Fälle zur Hochzeit kommen will. Das neue Hochzeitsgeschenk, so hat sie mir verraten, wird sie dann aber höchstpersönlich übergeben. Ich habe nur freundlich dazu gelächelt.
    Wenigstens ein Erfolgserlebnis habe ich in den letzten Tagen gehabt, in der Schule nämlich: Meine grandios missglückte Mathearbeit ist verschwunden, denn Danni hat sich die Aktentasche mit allen Heften im Bus klauen lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sie zurückbekommt, tendiert gegen null, wie ich ausgerechnet habe. Ich hoffe bloß, der Dieb hat seine Freude an siebenundzwanzig Matheheften und einem Käsebrot mit Gurke. Mehr war nicht in der Tasche, hat

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