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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Rücksitz liegengelassen worden war. Ihr schmales Gesichtchen guckte schadenfroh daraus hervor, und im großen und ganzen schien sie sehr zufrieden mit sich.
    »Keiner hat’s gesehen. Sie waren alle mit ihren Kurven und Linien viel zu beschäftigt, um meine zu bemerken. Aber es hat mir einen gehörigen Denkzettel verpaßt. Nie wieder werde ich mich von irgendwem in irgendwas einnähen lassen. Gott sei Dank, daß Lulu nicht dabei war. Wir fahren jetzt direkt in die Stadt und kaufen einen schönen langen Reißverschluß .«
    »Du meinst, ich gehe ihn kaufen. Du kannst unmöglich aus dem Wagen heraus, in diesem Mantel!« Liz aber beschwor sie, sich nicht so spießig anzustellen, immerhin handele es sich doch um einen höchst anständigen Mantel.
    Die kleine Stadt konnte sich nur einer einzigen Kurzwarenhandlung rühmen. Als sie davor hielten, stieg Liz ungeheuer würdevoll aus und faltete den gewaltigen Mantel wie eine Toga um sich. »Sie müssen mein merkwürdiges Aussehen bitte verzeihen, Mrs. Snow«, sagte sie zu der freundlichen alten Frau hinter der Theke. »Aber ich habe mir einen furchtbaren Schnupfen geholt und deshalb Mr. Standishs Mantel übergezogen. Ich habe mir einen mitzunehmen vergessen. Natürlich ist er ein bißchen lang, aber er hält hübsch warm.«
    Mrs. Snow hatte Liz sehr gern und großes Mitleid mit ihrer Erkältung. »Dafür habe ich genau das richtige Mittel, Herzchen«, sagte sie und rannte geschäftig in ihr kleines Wohnzimmerchen. »Hier, es mag zwar eklig schmecken, aber es wirkt Wunder.«
    Mit größtem Vergnügen sah Freddie zu, wie Liz eine riesige Dosis mit Ammoniak vermischten Chinins schluckte. Als sie wieder im Wagen saßen, bemerkte sie: »Ich kann mich erinnern, davon gehört zu haben, daß Kinder, die lügen, eine gehörige Dosis eklig schmeckender Arznei verabreicht bekommen. Wahrhaftig, ich glaube, das ist eine ausgezeichnete Idee.«
    Diesmal war selbst Liz um eine passende Antwort verlegen.

7

    Obgleich ihre erste Lektion in Blumenkunst ein so unangenehmes Ende genommen hatte, schien Liz von dem Erfolg ihres außergewöhnlichen Schaustücks ziemlich aufgeblasen. »Das ist der Beweis«, sagte sie dunkel und überließ Freddie die Schlußfolgerung, daß es der Beweis für Liz’ im Aufblühen begriffenes Talent sei. Gleichzeitig erklärte Liz, ihrer Meinung nach wäre Miss Burt in ihrer Kritik an Freddies Bemühungen viel zu oberflächlich gewesen.
    »Vielleicht ist es nicht modern, aber es war hübsch, und das sollen Blumen ja bekanntlich sein. Natürlich war das Arrangement aus Treibholz und bunten Kieseln schrecklich witzig, aber sein Anblick machte einen nicht besonders fröhlich. Erinnerst du dich, was irgendein alter Poet mal über Osterglocken dichtete, die sein Herz vor Freude hüpfen und tanzen ließen? Nun, genauso ein Gefühl hatte ich bei deiner Vase. Das Treibholz und die Kiesel haben mich nicht sehr beglückt und zum Singen konnten sie mich auch nicht bringen.«
    Freddie lachte zwar darüber, fühlte sich aber dennoch getröstet. »Ja, ich könnte mir denken, wenn man zum Beispiel so ein Treibholzarrangement in die Praxis stellen würde, dächten die Patienten bestimmt, wir hätten nicht genug Blumen. Das wäre nicht gut für sie. Wenn sie aber statt dessen einen schönen, altmodischen Osterglockenstrauß da vor ihrer Nase hätten, auch wenn er total verkehrt angeordnet wäre, würden sie unbedingt darauf vertrauen, daß Jonathan sie kurieren wird. Das nennt man Psychologie, und die Ärzte haben uns immer eingetrichtert, wie ungeheuer wichtig das bei der Krankenbehandlung ist.«
    »Ich bin mir nie sicher, was Psychologie eigentlich bedeutet, außerdem läßt es sich verteufelt schwer buchstabieren... Aber hör, war das nicht sagenhaft, wie Miss Burt behauptete, mein Beitrag hätte eine Menge Überlegung und Sorgfalt erfordert?« Liz kicherte schamlos und fuhr dann fort: »Diesmal werde ich mich aber wirklich anstrengen und sogar meine kostbaren Blumen dafür opfern.«
    »Vermutlich soll das heißen, daß du meine mopsen willst«, sagte Louisa, die in diesem Augenblick hereinkam. »Nun, ich muß sagen, es überrascht mich, daß du überhaupt etwas Talent gezeigt hast. Ich hab’ heute zum erstenmal in meinem Leben etwas davon bemerkt.
    Was dein Benehmen mit diesem Kleid betrifft, kann ich nur sagen, ich schäme mich mit dir!«
    »Niemand hat mich gesehen. Ich bin rückwärts hinausgeschlüpft, geradeso, als ob Miss Burt die Königin wäre. Hab’ ich nicht Glück

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