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Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
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gesungen werden konnte. Doch das hielt Freddie natürlich nicht davon ab, weitaus mehr Ideen anzubringen, als die Aufgabe eigentlich verlangte.
     
    Ein Treffen wurde vereinbart, bei dem Freddie Montserrat kennenlernen und ihr einige Ideen präsentieren konnte. Da er inzwischen viele Aufnahmen von ihr gehört hatte, war er über ihre Fähigkeiten durchaus im Bilde, und nachdem die Sache unter Dach und Fach war, hatte Montserrat freundlicherweise eine Auswahl ihrer Vorstellungen zusammengestellt und ihm einige Videoaufzeichnungen zugeschickt, die normalerweise nicht zu bekommen waren. Im Gegenzug hatte Freddie ihr seine gesammelten Werke zukommen lassen, mitsamt seiner letzten Arbeit, der Neuaufnahme des Klassikers
The Great Pretender.
     
    Freddie wusste tief im Inneren, zu welchen Leistungen er Montserrat treiben wollte. Er wollte sie bis an ihre Grenzen bringen, aber das auf die bestmögliche Art. Es blieben ihm einige Wochen, um die Ansätze für einige Songs aufzunehmen, damit wir sie mit nach Barcelona nehmen konnten, wo das Treffen stattfinden sollte. Wie auch heute noch musste alles um Montserrat herum geplant werden, da sie nur selten zu Hause ist. Wenn man Montserrat treffen möchte, hat man überall auf der Welt größere Chancen, weil sie einfach ständig so gefragt ist. Wie man den Erinnerungen an die Aufnahmen entnehmen kann, ist Montserrat ein Workaholic — eines der Dinge, die sie mit Freddie gemeinsam hat.
     
    Mike Moran war der erste, der mit an Bord kam. Wegen der Beziehung, die sich zwischen den beiden entwickelt hatte, fiel es Freddie leicht, mit diesem genialen Gentleman zu arbeiten. So lastete die Verantwortung für einige schwierige Aspekte der Orchestrierung nicht länger auf Freddies Schultern. Aus dieser ursprünglichen Zusammenarbeit mit Mike ging eine Kassette mit drei ziemlich grob umrissenen Songs hervor. Einer davon wurde zu
Exercices In Free Love
, später
Ensueno
vom Barcelona-Album. Die anderen beiden waren die Rohfassungen von
The Fallen Priest
und
Guide Me Home
, die Mike eingespielt hatte, während Freddie im Falsett sang, um Montserrats Part anzudeuten.
     
    Am Tag vor jenem wundervollen Treffen im März 1987 flogen Mike Moran, Freddie, ich selbst, Jim Beach und Terry nach Barcelona und stiegen im Ritz Hotel ab. Wie man sich vorstellen kann, sprachen wir beim Abendessen fast ausschließlich über Montserrat.
     
    „Was sie jetzt wohl gerade macht?“
     
    Vermutlich wird sie etwas essen, Freddie.
     
    „Nein, aber ob sie wohl auch den Fernseher anhat?“
     
    Wahrscheinlich schon, Freddie.
     
    Was Freddie nicht wusste, war, dass Montserrat genau an diesem Abend einen Konzertabend in einer Stadt gleich neben Barcelona gab.
     
    Das Hotel sorgte für ein einfaches (HiFi-) Lautspre-chersystem, das im Gartenzimmer des Hotels aufgebaut wurde, wo in einer Ecke auch ein Flügel stand.
     
    Nach einer sehr unruhigen Nacht trafen wir uns alle in Freddies Zimmer. Ich glaube nicht, dass ich Freddie jemals so aufgeregt erlebt habe wie an diesem Morgen. Als wir zum Fahrstuhl gingen, um unten zu Mittag zu essen, sah er aus wie ein zum Tode Verurteilter, der aus seiner Zelle geholt wird. An einem Punkt — und ich bin mir wirklich nicht sicher, ob er das nicht tatsächlich ernst gemeint haben könnte — sagte er sogar: „Also wirklich. Ich halte das nicht länger aus. Lasst uns nach Hause fahren!“
     
    Das Mittagessen sollte um ein Uhr fertig sein. Wir kamen vielleicht fünf Minuten zu früh im Speisezimmer an. Dort erwartete uns ein großer runder Tisch mit einem massiven Tafelaufsatz, der verhinderte, dass man sein Gegenüber sehen konnte. Dieser wurde schon bald wieder entfernt. Freddie nahm Platz und rührte sich nicht mehr vom Fleck. Ich hatte dafür gesorgt, dass er zwei Schachteln Zigaretten bei sich hatte, da er zu der Zeit eine ganze Menge rauchte. Er inhalierte dabei nicht unbedingt oft, aber für ihn waren Zigaretten die einfachste Möglichkeit, seine Hände beschäftigt zu halten. Ich durfte mich noch nicht hinsetzen, weil ich alle zwei oder drei Minuten zur Tür gehen musste, um nachzusehen, ob sie schon kam. Das musste ich allerdings nur drei Mal machen und beim dritten Mal bot sich mir ein wundervoller Anblick. Ohne Montserrat zu nahe treten zu wollen, aber was sich da vor meinen Augen abspielte, erinnerte mich an die ersten Zeilen eines alten Liedes, das Joyce Grenfell oft gesungen hat:
„Stately as a galleon, she sailed across the floor
…“ [etwa: „So würdevoll

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