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FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

Titel: FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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Ihrer Erlaubnis werde ich nach zwanzig Minuten zurückkehren.«
»Selbstverständlich, Herr Doktor.«
Die Tür schloss sich hinter Dr. Arnold. Heike deutete auf Ben.
»Das ist mein Kollege, Hauptkommissar Wilken. Ich habe ihn mitgebracht, damit er Ihre Aussage bezeugen kann. Sie wollen doch mir gegenüber aussagen, oder?«
»Oh ja«, seufzte der Verletzte. »Vielleicht kriege ich dann endlich diesen Schrecken aus meinem Kopf.«
»Welchen Schrecken meinen Sie, Herr Evermann?«
Heike hatte diese Frage gestellt. Sie und Ben nahmen links und rechts von dem Krankenbett Platz.
»Den Schrecken, dass mein eigener Vater meine zukünftige Frau auf dem Gewissen hat!«
Erik Evermann sprach gepresst. Aber der Sinn seiner Worte war nicht misszuverstehen.
»Heißt das, Ihr Vater hat Julia Sander getötet?«
»Nicht er selbst, Frau Stein. Mein Vater macht sich niemals die Hände schmutzig.« Erik Evermann lachte ohne Humor. »Er hat einen Killer angeheuert, stellen Sie sich das vor! Ich dachte, so etwas gibt es nur in amerikanischen Filmen. Aber die Wirklichkeit ist manchmal schlimmer als jeder Fernsehkrimi.«
»Woher wissen Sie das mit dem Auftragskiller?«
»Weil ich zufällig ein Telefonat mitgehört habe! Ich bin ja momentan im Haus meiner Eltern, wie Sie wissen. Da hat mein Vater leider vergessen, die Tür ganz zu schließen, als sein Bluthund angerufen hat. Selbst der große Marius Evermann macht mal einen Fehler ...«
Der Verletzte stieß ein irres Kichern aus.
»Was genau haben Sie mitgehört, Herr Evermann?«
»Es ging um diesen Mordauftrag, Frau Stein. Sie haben sich um das Geld gestritten. Kein Wunder, meinem Vater geht es immer nur ums Geld. Um Geld und Ansehen. Er wollte dem Kerl nicht mehr zahlen. Offenbar sollte der Killer noch ein paar weitere Bluttaten begehen, um die Polizei auf eine falsche Fährte zu lenken ...«
Ben schlug die Augen nieder. Heike hätte triumphieren können. Genau das hatte sie die ganze Zeit gesagt. Aber ihre Kollegen wollten nicht auf sie hören. Doch solche Gefühle waren der Hauptkommissarin fremd. Es kam ihr nur darauf an, endlich den Mörder zu fassen.
»Konnten Sie mitbekommen, wo sich dieser Killer aufhält, Herr Evermann?«
»Leider nein.«
»Oder seinen Namen? Hat Ihr Vater seinen Namen erwähnt?«
Der Patient schüttelte den Kopf.
»Wollen Sie uns erzählen, warum ... warum Ihrer Meinung nach Ihr Vater den Mordauftrag erteilt haben könnte?«, fragte Heike vorsichtig. »Natürlich nur, wenn Sie es mögen.«
Erik Evermann grinste schief und hielt seine verbundenen Handgelenke hoch.
»Ich kann Sie beruhigen, Frau Stein. Ich werde diesen Unsinn nicht noch einmal machen. Ich bin froh, mir jetzt alles von der Seele reden zu können. Vielleicht hätte ich das schon früher tun sollen. Aber da waren auch diese verdammten Beruhigungsmittel, die mir mein Vater hat einflößen lassen. Die haben mich ruhig gemacht, ja. Ich wollte nur noch Ruhe. Und gibt es eine größere Ruhe als den Tod?«
»Erzählen Sie mir von Julia Sander.«
Für einen Moment leuchtete es in den matten Augen des Verletzten.
»Sie war ... wundervoll. So wie das Leben selbst. Manchmal benahm sie sich launisch wie ein Kind. Aber man konnte ihr nie lange böse sein, so wie man auf das eigene Kind vermutlich auch nicht sauer ist, wenn es eine Dummheit begeht.«
»Beging Julia Sander viele Dummheiten, Herr Evermann?«
»Sie werden vielleicht von ihren Männergeschichten gehört haben. Aber das bedeutete nichts. Für Julia waren diese Affären wie ein Spiel. Sie war eben wie ein Kind, das gerne spielt.«
»Und Sie, Herr Evermann? Konnten Sie es denn ertragen, Ihre Freundin mit anderen Männern teilen zu müssen?«
Für einen Moment herrschte Stille in dem Krankenzimmer.
»Ja, das konnte ich«, sagte der Verletzte langsam. »Das wird Sie vielleicht erstaunen, aber Julia und ich hatten ein ganz besonderes Verhältnis. Ich war nämlich der einzige Mann, den sie geliebt hat.«
Erik Evermann machte diese Aussage mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass zumindest er selbst ganz fest daran glaubte. Jedenfalls war das Heikes Eindruck.
»Ihr Vater hat aber Julia Sander offenbar mit anderen Augen gesehen.«
Ein bitterer Zug erschien auf Eriks Gesicht.
»Darauf können Sie wetten, Frau Stein! Für ihn war sie eine Schlampe, ein Miststück – ach, er hatte noch viel schlimmere Ausdrücke für sie. Dass ich sie geliebt habe, konnte er sowieso nicht verstehen. Das waren ›Flausen‹ für ihn. ›Ich werde dir die Flausen schon

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