Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

freeBook Kein Espresso fuer Commissario Luciani

Titel: freeBook Kein Espresso fuer Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudio Paglieri
Vom Netzwerk:
Siegel trägt …«
    Der Kommissar erhob sich mit drohender Gebärde.
    »Autos und Weiber, ich hielt Sie für gescheiter«, seufzte Iannece. Er warf dem Kommissar die Schlüssel zu, und Marco Luciani,
     der sofort rot geworden war, griff ins Leere.
     
    Er kam absichtlich zehn Minuten zu spät. Sofia Lanni wartete vor dem Eingang des Hotels. Sie trug die Sandalen einer römischen
     Sklavin: ohne Absatz und mit Lederriemchen, die sich an ihren Waden hochrankten. Ihr Rock war kurz, zwar kein Minirock, doch
     als sie sich neben ihn setzte, entblößte er ein ordentliches Stück Oberschenkel. Sie duftete nach Sommer und Strandspaziergängen
     im Abendrot. Obwohl sie einen Büstenhalter trug, zeichneten sich die Brustwarzen unter der weißen Bluse ab. Der Kommissar
     spürte, wie sein Geschlecht gegen den Hosenlatz drückte, er breitete notdürftig die Schöße des Jacketts darüber und hoffte,
     daß sie nichts davon mitbekäme.
     
    »Verzeihen Sie die Verspätung, aber das war wieder ein höllischer Tag.«
    »Kein Problem. Ich kann es mir denken.«
    »Ich konnte nicht einmal mehr zu Hause vorbeischauen und habe den Dienstwagen nehmen müssen.«
    »Ach … das heißt, das Ding hier ist der Polizeifunk?« fragte sie, wobei sie auf den wuchtigen Apparat am Armaturenbrett zeigte.
    »Ja. Sie dürfen sich einen Musiktitel wünschen und Grüße durchgeben.« Was für ein beschissener Gag, dachte er sofort. Noch
     dazu eine Anspielung auf die siebziger Jahre, da war sie noch gar nicht auf der Welt.
    |207| Die Detektivin lächelte wohlwollend: »Wo soll es denn hingehen?«
    »Ich würde gerne raus aus dem Zentrum. Auch wenn es heute bewölkt ist, wollte ich ein bißchen an die Riviera di Levante, frische
     Luft schnappen. Kennen Sie die Ecke?«
    »Kaum. Hin und wieder fahre ich nach Portofino, Camogli, Santa Margherita. Ich war ein paarmal in Sestri Levante und den Cinque
     Terre.«
    Da hast du’s, dachte Marco Luciani, ich dachte, ich könnte ihr imponieren, aber sie kennt schon alles aus dem Effeff.
    »Am liebsten habe ich Camogli«, fügte sie mit einem Lächeln hinzu, »da würde ich gerne wieder mal hin.«
    Marco Luciani hob eine Augenbraue und fragte sich für einen Moment, ob sie wußte … Nicht doch, dann hätte sie das einfach
     übergangen.
    »Gut«, sagte er, »ist gebongt.«
    Er entschied sich gegen die Autobahn, denn von der Aurelia aus hatte man, sobald man aus dem Zentrum raus war, einen traumhaften
     Ausblick. Wer nicht hetzen mußte, der konnte hier den Alltag abstreifen, sich wie im Urlaub fühlen. Ideal, um sich auf einen
     romantischen Abend einzustimmen. Früher hatten sie gesagt: Wenn ein Mädchen nicht einmal in Camogli schwach wird, dann ist
     die Sache aussichtslos. Das war die Karte, die man ausspielen mußte, wenn alles andere versagt hatte oder wenn man wirklich
     verliebt war und der letzte Schachzug keinen Ausrutscher erlaubte.
    Sofia Lanni gab ein paar konventionelle Kommentare ab, wie schön die in die Felsen geschmiegten Villen seien, es sei ihr Traum,
     eine davon zu besitzen, ganz für sich alleine, mit einem kleinen Garten und einer Treppe, die hinunter ans Wasser führte.
     »Für so eine Villa würde ich alles tun. Sogar einen Mord begehen, wenn es dazu auch noch eine Tischtennisplatte gäbe.«
    |208| »Und würden Sie sich dort nicht langweilen, so ganz allein?«
    »Ach, an so einem Ort wäre ich nicht lange allein. Ich hätte eine Menge Liebhaber«, sagte sie lachend.
    »Nun, ich glaube nicht, daß Sie ein Haus am Meer brauchen, um Liebhaber zu finden.«
    »Hmmm … vor allem müßte ich mal ein bißchen abschalten, ein bißchen aus der Tretmühle meines Jobs herauskommen. Die Frau in
     mir pflegen und die Zeit finden, mich einem Mann zu widmen.«
    Den Kommissar durchlief ein Schauder. Wer weiß, vielleicht hatte sie tatsächlich keine feste Beziehung. Vielleicht ging sie
     tatsächlich zu sehr in ihrer Arbeit auf; und manchmal haben die attraktivsten Frauen wirklich weniger Männer als andere, weil
     alle sie für unnahbar halten. Nur die Ruhe, sagte er sich. Nur nicht schon wieder in diese Richtung denken.
    »Nun, dann gehen Sie doch auf den Vorschlag Ihres Oberindianers ein«, sagte er, »kassieren Sie Ihre Prämie, mieten Sie sich
     in einem schönen Häuschen oder einem Hotel ein, und machen Sie Urlaub hier an der Riviera.«
    Sie warf ihm einen scheelen Blick zu. »Führen Sie mich nicht in Versuchung … Ich habe Ihnen gesagt, daß ich vorher den Fall
     lösen will. Sonst wäre

Weitere Kostenlose Bücher