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FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst

FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst

Titel: FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Erpressung der Stadt Leipzig.

14.     Die Nachtbereitschaft der SoKo ERIK bleibt erhalten. Ebenso die Bereitschaft des SEK.

15.     Nächste Lagebesprechung Donnerstag 12 Uhr.

16.     Heute wird eine Pressemeldung herausgegeben.

17.     KA Engler wird zu einer Spezialaufgabe abgestellt.

18.     Schwerpunkt der Ermittlungen ist die Fahndung nach den vier Jungen und die nach Emanuel Müller.

    So jedenfalls stand es im Protokoll nach der Sitzung, die an diesem Mittwoch pünktlich 18 Uhr begann und 18 Uhr 45 endete. Hinrich begab sich nach Hause.
    Hanni Polterer hatte lange Zeit mit Frank Schwarz gesprochen. Nun fuhr sie gemeinsam mit dem Familienvater in den Tulpenweg 17. Sie waren mit dem roten Skoda Octavia des Vaters von Erik Schwarz unterwegs.

    Ein schon fast alltäglicher Einsatz der Leipziger Feuerwehr am frühen Mittwochmorgen ging im allgemeinen Mediengefecht mit folgender Eintragung unter:
    Die Kameraden der Hauptfeuerwache wurden in der Nacht zu einem Fahrzeugbrand unweit des Leipziger Zentralstadions gerufen. Direkt vor dem Objekt der Stadtreinigung stand ein Lieferfahrzeug in Brand. Retten konnten die Kameraden nichts mehr, sie sorgten lediglich dafür, dass das Feuer nicht auf andere Fahrzeuge übergreifen konnte. Das Fahrzeug war wahrscheinlich gestohlen, das Feuer wurde durch Unbekannte mit einem Brandbeschleuniger gelegt.
    Dass es sich um einen weißen Mercedes „Sprinter“ handelte und dass dieser von Dimitri Ronkow in Kassel gestohlen und mit fingierten Nummernschildern ausgestattet wurde, drang erst Tage später ins Präsidium der Kripo Leipzig vor.

    Der Assistent bekam einen zivilen Golf gestellt. Engler hatte noch keinen Feierabend, obwohl er sich – wie lange nicht – danach sehnte. Da Engler auch mal schlafen musste, wurde ihm vom Kommissariat die dreißigjährige Katrin Schuster zugeteilt, mit der er sich abwechseln sollte, wenn sich Gutmeyer in sein Haus in Paunsdorf oder am Tag ins Rathaus zurückzog. In seinem noblen Einfamilienhaus, das eher an ein kleines Schloss erinnerte, lebte der Amtsleiter gemeinsam mit einer Frau, einer vierjährigen Tochter und einem silbernen Mercedes der S-Klasse.
    Engler hatte den Mann observiert, als dieser das Stadthaus verließ, folgte ihm in einem großen Abstand. Gutmeyer fuhr direkt und ohne Umwege nach Hause. Eine halbe Stunde später rief Engler seine Kollegin an und bat um Ablösung. Man sprach sich kurz ab, dann fuhr Engler davon.

    Sein Ziel war die Wohnung von Jutta Krahmann, wo er herzlich empfangen wurde. Der Assistent drückte die Sechsundzwanzigjährige lange an sich, küsste ihren ungeschminkten Mund und ließ erst von ihr ab, als Florian lächelnd in der Tür auftauchte.
    „Hallo, Florian“, grüßte Engler den Jungen. „Was grinst du so?“
    „Nur so. Ich hab noch nie gesehen, dass Mami mit einem Mann rumküsst.“
    „Und, sonst alles klar, junger Mann?“
    Ein Kopfnicken. „Gibt’s denn was Neues, wissen Sie schon was über Erik? Herr ...“
    „He“, Engler hockte sich vor den Jungen, „sag einfach du und Toni zu mir. Geht das?“
    Florian nickte und wieder fuhr dieses kleine Lächeln um seinen Mund. „Klar.“
    „Also, aber niemanden verraten, versprochen? – Wir haben eine ganz, ganz heiße Spur. Und ich bin mir sicher, dass wir bald die Jungen und natürlich deinen Freund finden. Ganz sicher. Ich bin auch nur so lange hier, bis ich gerufen werde. Ich muss jemanden beobachten, der vielleicht das Versteck kennt, wo die vier Eriks sind. Aber ...“ Engler legte einen Finger auf Florians Lippen.
    „Versprochen“, meinte der Junge und war stolz, Geheimnisträger zu sein. „Von mir erfährt keiner was. – Hast du auch eine Pistole?“
    „Ja. Das muss sein.“
    „Kann ich die mal sehen?“
    „Nee, lass mal, Florian. Die nehm’ ich außerdem nicht gerne. Weißt du, ich hoffe immer, dass ich die nie benutzen muss.“
    „Musstest du denn schon mal jemanden erschießen?“
    „Nein, Florian, zum Glück nicht. Ich will das auch niemals müssen. – Und jetzt ist wieder deine Mama dran, okay?“
    Florians Gesicht war ganz ernst.
    Engler erhob sich. „Es kann sein, dass mein Handy klingelt, dann muss ich fort. Das ist das schreckliche Los, wenn du dich mit einem Polizisten einlässt. – Aber das ist nicht oft so, wir haben normaler Weise einen ganz geregelten Arbeitstag und die 36-Stunden-Woche.“
    Jutta Krahmann zog Engler in die Küche. Dort ergriff sie seinen Kragen, zog den Assistenten ganz nah an

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