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FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst

FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst

Titel: FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Garagenkomplex auf, der Beton zwischen den Garagen war zerbröselt und überwuchert.
    ‚Das Versteck!’, hallte es durch Englers Gehirn. Er lief im Schutz der Dunkelheit an den Garagentüren entlang, von denen einige eingetreten oder abgebaut waren, so dass die Leute irgendwelchen sperrigen Müll entsorgen konnten.
    Engler stolperte über ein Stahlkabel, wäre fast gefallen.
    Aus einer der Garagentüren drang für einen ganz kurzen Augenblick ein Lichtschein, beweglich, wie von einer Taschenlampe. Ein paar klappernde Geräusche waren zu hören.
    Gerade als Engler näher heran wollte, bewegte sich der Türgriff dieser Garage. Der Assistent kroch blitzschnell in eine schmale Spalte zwischen zwei Garagenreihen und hielt die Luft an. Der schwarze Schatten Gutmeyers flog vorbei.
    Sekunden später kroch Engler aus dem Spalt heraus, sah Gutmeyers silberne S-Klasse verschwinden. Eilig lief er die drei Türen weiter, öffnete die Garage, in der Hansi Gutmeyer gerade hantiert hatte.
    Für den Bruchteil einer Sekunde nahm Toni Engler einen Blitz wahr, dann schlug ihn eine Druckwelle rückwärts auf den Beton, sein Kopf krachte gegen einen harten Gegenstand, die Sinne verließen ihn, alles wurde dunkel.

    Holger Hinrich bewegte sich durch einen unangenehmen Traum. Da war eine brennende Scheune und er glaubte die Schreie von Kindern zu hören. Er warf den Bottich in den Brunnen, doch der führte kein Wasser ...
    „Holger ... Aufwachen.“
    Hinrich öffnete die Augen schlagartig. Er schwitzte und setzte sich aufrecht ins Bett. Das Zimmer war hell erleuchtet, die Frau hielt ihm das Handy hin.
    „Na Gott sei Dank“, murmelte der Kriminaloberkommissar, „dass das nur eine Traum war ...“ Er nahm das Handy, das ihm einmal aus der Hand fiel, griff wieder danach und meldete sich. „Was denn?“
    „Peter Minkwitz hier. Holger, es ist was passiert.“
    „Was ist los? Sag schon, jetzt bin ich munter.“
    „Engler ... Die Kinder ... Du sollst nach Eutritzsch kommen, jetzt gleich ...“
    „Eutritzsch? Was ist passiert ...?“
    „Fahr in die Eutritzscher Straße, du wirst dort die Feuerwehren sehen ... Soll ich Hanni Polterer ...?“
    „Nee, nee, lass die mal schlafen, ich bin unterwegs.“
    Hinrich stieg aus dem Bett, zog sich wortlos an. Seine Hände zitterten, die Knie waren weich. Er lief wie ferngesteuert ins Badezimmer, nahm die Zahnbürste zur Hand, zögerte einen Moment, dann stellte er sie ins Glas zurück. Seine Frau beobachtete ihn ununterbrochen.
    „Ist was passiert? Mit den Kindern?“
    Hinrich schüttelte seinen Kopf. „Nee, nee. Lass mal.“
    „Soll ich dir schnell einen Kaffee kochen?”
    Wieder ein Kopfschütteln. „Es eilt, Schatz.“ Schon zog Hinrich seinen Mantel über, steckte die Waffe ein und schlüpfte in die schwarzen Schuhe.
    „Hier, dein Handy.“
    „Schlaf noch ein bisschen“, flüsterte der Kommissar und gab seiner Frau einen leichten Kuss auf die Stirn. „Haben wir noch was Süßes?“
    Hinrichs Frau steckte dem Kommissar eine Tüte Konfekt in die Manteltasche. „Denkst du tatsächlich, ich könnte jetzt schlafen? Was ist los? ... Bitte melde dich mal.“
    „Mach ich ...“ Die Tür fiel ins Schloss.
    Als Hinrich Gas gab und den Mondeo in Bewegung setzte, flogen ihm Gedanken durch den Kopf. Kinder ... Feuerwehr ... Engler ... Nur das nicht!
    Das Blaulicht auf dem Dach des Fords leuchtete die Eutritzscher Straße aus, doch da war noch mehr Blaulicht zu sehen. Hinrich lenkte mit seinem Fahrzeug auf eine Baustelle, stoppte abrupt, riss die Tür auf und lief dahin, wo ein Krankenwagen und mehrere Feuerwehren standen.
    Peter Minkwitz kam auf ihn zu, neben ihm stand Katrin Schuster, die sich bei der Überwachung Gutmeyers mit Engler abgewechselt hatte.
    „Was ist los? – Hat ER die Scheune angezündet?“ Immer wieder spukten die Gedanken der vor hunderten von Jahren verbrannten Jungen in Hinrichs Hirn herum.
    „Entwarnung, Holger. Ich dachte auch erst ... Es war niemand drin.“ Minkwitz zeigte auf den abgebrannten Garagenkomplex. „Toni muss ihm auf die Spur gekommen sein, wurde von einer Verpuffung getroffen, als er die Garagentür öffnete. Der Täter hat Benzin verschüttet und den Kanister in die Mitte gestellt. – So viel wissen wir schon.“
    „Und ...“
    „Wahrscheinlich war es das gesuchte Versteck. Die Feuerwehrleute haben von verbrannten Matratzen gesprochen, sie fanden die Überreste eines Schulranzen.“
    Hinrich aß ein Gummitier nach dem anderen. „Was ist mit

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