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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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jemals wirklich gekannt habe, so halte ich dich doch nicht für einen Mann, dem das gleichgültig ist. Wenn du ein Mann bist, heißt das.«
    »Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, war ich es noch«, antwortete Thor. Fargas fuhr so heftig zusammen, als hätte ihn jemand unversehens mit einer Nadel gestochen, und Bjorn machte eine neuerliche, rasche Geste in seine Richtung, still zu sein. Thor konnte dem dicken Jarl ansehen, wie schwer es ihm fiel, zu gehorchen.
    »Deine Tochter hält dich für einen Gott«, sagte Bjorn.
    »Jede Tochter hält ihren Vater für einen Gott«, sagte Thor. »Jedenfalls bis sie ein gewisses Alter erreichen. Danach halten sie ihn zumeist für das Gegenteil.«
    »Was ich draußen im Hafen gesehen habe, könnte mich fast dazu bringen, die Meinung deiner Tochter zu teilen«, fuhr Bjorn fort, noch immer leise und auf dieselbe sonderbare Art erschöpft. »Du hättest das Schiff zerstören und jeden Mann an Bord töten können, habe ich recht?«
    »Wäre mir nicht ein Mann dazwischengekommen, der mich mit dem Leben meiner Tochter erpresst hat … obwohl er behauptet, dass er niemals einem Kind etwas zuleide täte.«
    »Ich hätte ihr nie etwas zuleide getan«, sagte Bjorn. »Hättest du deinen Hammer geworfen, dann wärst du es gewesen, dessen Hand ihr den Tod gebracht hätte. Aber ich wusste, dass du es nicht tust.«
    »Und wenn du dich geirrt hättest?«
    »Dann hätten deine Tochter und ich diesen Irrtum wohl mit dem Leben bezahlt«, sagte Bjorn ruhig.
    »Was für ein Unterschied!«, höhnte Thor. »Wie soll ich einem Mann vertrauen, der ein Kind als Schutzschild vor sich hält?«
    »Ich habe dir gesagt, dass es Zeitverschwendung ist«, sagte Sverig. »Er wird nicht reden. Nicht freiwillig.«
    »Oder befragt sein Weib, diese Hexe!«, fügte Fargas hinzu. Das letzte Wort zischte er eigentlich nur. »Er wird schon reden, wenn ihr Blut fließt.«
    »Fargas, bitte«, seufzte Bjorn. »Ich kenne Thor. Er mag unser Feind sein, aber er ist dennoch ein aufrechter Mann … und ich hoffe«, fügte er an Thor gewandt hinzu, »auch ein vernünftiger. Das meiste von dem, was wir wissen müssen, haben wir schon in Erfahrung gebracht. Es wäre also sinnlos, wenn du schweigst und es nur unnötig schlimm für dich machst. Wir wissen, dass die sogenannten Lichtbringer auf dem Weg hierher sind, Thor. Wir werden sie gebührend empfangen, aber es liegt vielleicht in deiner Macht, zu entscheiden, ob einige wenige, sehr viele oder vielleicht gar keine Menschen ihr Leben verlieren.«
    Das ähnelte so verblüffend dem, was Urd erst wenige Tage zuvor zu ihm gesagt hatte, dass Thor ihn einen Moment lang nur entgeistert anstarrte. Was er dann dachte, gefiel ihm selbst nicht: Was, wenn Urd und Bjorn beide recht hatten, jweils auf andere Art?
    Bjorn deutete sein Schweigen falsch. »Willst du wirklich, dass so viele Menschen sterben, nur damit ein paar Kinder und hysterische Weiber dich aus großen Augen anstarren und dich als Gott verehren, Thor?«
    »Vielleicht bin ich es ja«, antwortete Thor lahm.
    Sverig schnaubte, aber Bjorn blieb ruhig. »Die Götter, an die ich glaube, haben das Wohl der Menschen im Sinn, Thor. Es ist nicht ihr Blut, das sie wollen.«
    »Wer weiß schon, was die Göttern wollen?«, sagte Thor, machte aber zugleich auch eine entsprechende Handbewegung,um Bjorn vom Antworten abzuhalten – sehr vorsichtig, damit Sverig sie nicht etwa zum Vorwand nahm, seine Axt auszuprobieren und ihm das eine oder andere Körperteil abzuhacken. »Ich weiß, dass du mir wahrscheinlich nicht glaubst, Bjorn, aber ich will mit alldem nichts zu tun haben. Alles, was ich je wollte, war, mit meiner Familie irgendwo ein friedliches Leben zu führen.«
    »Dann sag uns, was du weißt.«
    »Nicht mehr als du«, antwortete Thor. »Eine Flotte der Lichtbringer ist auf dem Weg hierher. Ich weiß nicht, wie groß sie ist, wie viele Krieger sie mit sich führt und wann genau sie eintrifft. Aber ich glaube, dass es viele sind und dass sie bald kommen.«
    Er konnte Bjorn ansehen, dass er ihm nichts Neues verriet und dass er sehr enttäuscht war. »Zwing mich nicht, Sverig die Sache zu überlassen«, seufzte Bjorn. »Oder etwas anderes zu tun, wofür ich mich selbst verachten würde.«
    »Was immer du tust, du wirst von mir nicht mehr erfahren«, sagte Thor. »Und ich werde auch keine weiteren Fragen beantworten, bevor ich nicht mit Urd gesprochen habe.«
    »Um dich mit ihr zu verschwören, nehme ich an«, murmelte Fargas. Zornig

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