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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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mit.«
    Das Haus, zu dem Urd ihn brachte, lag am anderen Ende des Dorfes und war schon von Weitem als Schmiede zu erkennen. Dem aus wuchtigen Steinquadern errichteten Gebäude war ein offener Anbau vorgelagert, in dem eine gewaltige Esse dunkelrot vor sich hin glühte. Ein Sammelsurium abgegriffener Werkzeuge war ordentlich an der Rückwand aufgereiht, und er entdeckte auch einen größeren Vorrat an Feuerholz und Holzkohle. Es roch vertraut, nach heißem Metall und Rauch und Schweiß, der in Strömen geflossen und sich in den Stein und das Holz hineingebrannt hatte, und als sie durch die niedrige Tür traten, gewahrte er ein hölzernes Regal mit Werkstücken in verschiedenen Stadien der Fertigstellung. Zum allergrößten Teil handelte es sich um Dinge des täglichen Bedarfs und Gerät, um die Felder zu bestellen. Aber auch Waffen waren darunter – auch wenn nicht eine davon vor seinem kundigen Auge Gnade gefunden hätte, wie er beiläufig registrierte.
    Ein Schatten kam ihm entgegen und machte eine Bewegung, wie um ihn anzuspringen, und er musste schon wieder gegen seine eigenen Instinkte ankämpfen, ihn ganz automatisch abzuwehren, bevor sich seine Augen an das Zwielicht gewöhnten und er Urds Sohn erkannte.
    Lif sprang ihn so ungestüm an, dass er einen halben Schritt zurückstolperte und um sein Gleichgewicht kämpfen musste. »Thor!«, sprudelte er aufgeregt los. »Thor, du bist zurück! Ich wusste, dass sie dich nicht halten können, wenn du es nicht willst, und –«
    »Lif, benimm dich!«, wies ihn seine Mutter zurecht. »Es geziemt sich nicht, so mit einem Gott zu sprechen!«
    Ihre Stimme klang vollkommen ernst, und auch auf ihrem Gesicht lag ein strenger Ausdruck, aber Thor entging dennoch nicht das spöttische Funkeln in ihren Augen, auch wenn da vielleicht eine Spur von Unsicherheit war, die sie sich selbst nicht eingestehen wollte.
    Lif jedenfalls nahm sie so oder so nicht ernst. Er ließ ihn zwar los und trat auch einen Schritt zurück, aber seine Augen leuchteten, und er sprach kaum langsamer – und schon gar nicht leiser – weiter. »Wo bist du die ganze Zeit gewesen? Hast du mit den Männern über den Krieg gesprochen?«
    Thor wusste nicht, von welchem Krieg er sprach, und nicht einmal genau, von welchen Männern, doch Urd hatte wohl endgültig genug, trat mit einem schnellen Schritt zwischen ihn und ihren Sohn und machte eine wedelnde Geste mit beiden Armen.
    »Das reicht jetzt«, sagte sie. »Thor muss erst einmal zu sich kommen, also wirst du ihn gefälligst in Ruhe lassen! Hast du das verstanden?«
    Sie schenkte Lif einen schon fast drohenden Blick und bedeutete Thor mit einer zweiten Geste, ihr zu folgen. Lif musste einen hastigen Schritt zur Seite machen, um nicht einfach über den Haufen gerannt zu werden.
    Das Haus verfügte über den Luxus einer kurzen Diele, die zugleich als Windfang diente. Eine Anzahl schwerer Fellmäntel hing an einem kunstvoll geschmiedeten Haken an der Wand, und auch die Tür am anderen Ende protzte mit aufwendig geschmiedeten Beschlägen. Der Schmied, der in diesem Haus wohnte, legte entweder besonderen Wert darauf, jedem Besucher seine Kunstfertigkeit schon beim Eintreten zu demonstrieren, oder hatte sehr viel Zeit, mit der er nichts anzufangen wusste.
    »Aber Thor –«, versuchte es Lif noch einmal und erntete jetzt einen so zornigen Blick von seiner Mutter, dass er es vorzog, den Rest seiner Worte für sich zu behalten; wenn auch sicher nicht für lange.
    Thor blinzelte ihm verschwörerisch zu und folgte Urd, als sie den Riegel zurückschob und sich unter dem niedrigen Türbalken hindurchbückte.
    Das Erste, was ihm auffiel, war die Wärme. Ein gewaltiges Kaminfeuer sorgte mit seinem Knacken und Funken sprühendem Licht nicht nur für Behaglichkeit, sondern überhitzte den niedrigen Raum schon fast, und es verzehrte auch den Großteil der Luft, sodass ihm im ersten Moment fast das Atmen schwer wurde. Es roch nach Rauch und feuchtem Holz, das zu früh verbrannt wurde, aber auch nach gebratenem Fleisch, und das so intensiv, dass ihm das Wasser im Mund zusammenlief und sein Magen leise knurrte. Mindestens ein Teil von ihm war ganz eindeutig ein sterblicher Mensch.
    »Thor, das sind Hensvig und Sveldje, seine Frau.« Urd deutete auf ein älteres Paar, das an einem groben Tisch vor dem Kamin saß und ihnen neugierig entgegensah. Der Mann – Thor schätzte ihn auf mindestens fünfzig, wenn nicht älter – musterte ihn mit etwas, das man vielleicht mit

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