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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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erschrocken auf seinem Schemel herum, dass er spürbar ins Wanken geriet. Bjorn war in der Tür aufgetaucht, ohne dass er es gemerkt hatte – oder hätte sagen können, wielange der Mann schon dort stand und zuhörte –, und trat genau in diesem Moment kopfschüttelnd einen weiteren Schritt herein. »Aber all diese Fragen habe ich auch schon gestellt, und mehr als einmal.«
    Thor zerbrach sich vergeblich seinen Kopf über eine Antwort, aber er kam nicht dazu, denn in diesem Moment drängte sich eine zweite, kleinere Gestalt an ihm vorbei und rannte mit wehendem Mantel auf ihn zu.
    »Thor!«
    Lif prallte so ungestüm gegen ihn, dass er nun tatsächlich ins Wanken geriet und hastig nach der Tischkante griff, um sich daran festzuklammern – natürlich mit der verletzten Hand, was ihm einen zischenden Schmerzlaut entlockte. Zu allem Überfluss drückte ihn Lif so ungestüm, dass ihm fast die Luft wegblieb.
    »Lif, bitte!«, sagte Urd streng. »Dass Thor wach ist, bedeutet nicht, dass du ihn gleich wieder bis zur Bewusstlosigkeit quetschen musst.«
    Lif ließ zwar tatsächlich von ihm ab, trat aber nur einen halben Schritt zurück und sprudelte unverzüglich und mit sich fast überschlagender Stimme los: »Du bist wach! Ich wusste, dass du wieder gesund wirst! Jetzt musst du mir alles erzählen! Wie war der Kampf? Wie viele Riesen hast du erschlagen, und –«
    »Lif«, sagte Urd noch einmal, allerdings kopfschüttelnd und in eher resignierendem Ton. »Wie willst du etwas erfahren, wenn du ihm nicht einmal Gelegenheit gibst, deine Fragen zu beantworten?« Sie wedelte ungeduldig mit der Hand. »Geh und such deine Schwester.«
    »Aber –«
    »Wir haben beim Essen Zeit genug«, fuhr Urd fort, eine Spur schärfer. »Und ich bin sicher, dass Thor uns alles erzählen wird, in aller Ausführlichkeit und sooft wir wollen.«
    »Aber –«, sagte Lif noch einmal, und jetzt reichte schon ein einziger Blick seiner Mutter, um ihn nicht nur zum Verstummen zu bringen, sondern ihn sich auch auf der Stelle herumdrehen und wutentbrannt aus dem Haus stürmen zu lassen. Um einHaar hätte er dabei Sverig über den Haufen gerannt, der hinter Bjorn in die Tür getreten war und Thor dabei eine neue und höchst ungewöhnliche Sitte demonstrierte, nämlich die, eine gewaltige Streitaxt zu einer Einladung zum Essen mitzubringen.
    »Und du tust ihr wirklich unrecht, Thor«, knüpfte Bjorn nahtlos an seine eigenen Worte an. »Urd hat in den letzten vier Tagen so gut wie keinen Schlaf gefunden. Sie hat jeden freien Augenblick an deinem Bett verbracht, um über dich zu wachen.«
    »Ich weiß«, antwortete Thor. Er musste nur in Urds blasses Gesicht blicken und ihre fahrigen Bewegungen und ihren gehetzten Blick sehen, um zu begreifen, wie müde und erschöpft sie war. Und wie dankte er es ihr? »Es … tut mir leid. Entschuldige.«
    Urd sah nicht einmal in seine Richtung, sondern machte nur eine neuerliche einladende, fast schon befehlende Geste zum Tisch, und sie nahmen hinter den vorbereiten Tellern Platz. Niemand sprach.
    Elenia konnte wohl wirklich nicht allzu weit weg gewesen sein, denn ihr Bruder kam schon nach kurzer Zeit mit ihr zurück, und Urd scheuchte auch sie auf ihre Plätze und tischte ihnen ein Mahl auf, das so manchem König zu Ehren gereicht hätte. Vielleicht kam es Thor auch nur so vor, weil er so hungrig war. Hatte ihm schon der bloße Anblick das Wasser im Munde zusammenlaufen und seinen Magen wie einen gereizten Wolf knurren lassen, so konnte er sich nach dem ersten Bissen kaum beherrschen, nicht einfach alles in sich hineinzustopfen.
    Urd sah ihm stirnrunzelnd dabei zu, Sverig mit vollkommen unbewegtem Gesicht und Bjorn unverhohlen amüsiert. Lif rutschte immer nervöser und hektischer auf seinem Stuhl herum und wurde wohl nur noch von den drohenden Blicken seiner Mutter daran gehindert, ihn sofort wieder mit Fragen zu überfallen.
    Natürlich kam es genau so, wie er es sich eigentlich hätte denken können: Er aß zu schnell und zu hastig, hatte viel zu früh dasGefühl, satt zu sein, und verspürte schließlich eine beginnende Übelkeit, die er mit einer fast unbewussten Willensanstrengung niederkämpfte. Darum verbot er es sich, auch noch nach einer dritten Portion Braten zu greifen, sondern spülte nur mit einem großen Schluck Met nach und ließ sich dann, nicht ohne einen neuerlichen anerkennenden Blick in Urds Richtung, zufrieden auf seinem Schemel zurücksinken.
    Beinahe hätte er vergessen, dass es ein Schemel

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