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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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auszusehen. Er war ein alter Mann und schon seit einer Weile krank, und das hätte ich sehen müssen.«
    »Du bist kein Heiler«, sagte Urd sanft.
    »Nein«, antwortete Bjorn. Dann wechselte er das Thema. »Urd hat dir gesagt, dass wir ihr angeboten haben, hierzubleiben?«
    Thor nickte, tauschte einen raschen Blick mit Urd und sah sich dann demonstrativ um. »Ja. Aber ich weiß nicht, ob –«
    »Hensvig hätte es bestimmt gefallen«, unterbrach ihn Bjorn. »Ich glaube nicht, dass er gewollt hätte, dass all das hier einfach verschwindet. Und wir brauchen einen neuen Schmied.«
    »Ich bin kein Schmied«, erinnerte Thor.
    »Aber mein Mann war es«, sagte Urd. »Und ich habe gut zugesehen. Lif wollte seine Nachfolge antreten, und er ist ein gelehriger Schüler, aber er ist noch jung. Ich kann ihm alles zeigen, was er wissen muss, aber das Wissen allein wird ihm nichts nutzen.«
    Der Junge würde niemals ein Schmied werden, dachte Thor. Und er glaubte auch nicht, dass Lif es wollte. Fragend sah er zuerst Bjorn und dann Urd an.
    »Dir könnte ich es auch zeigen«, sagte sie.
    Auch er hatte gewiss nicht vor, sich hier niederzulassen und Schmied zu werden. Wusste sie das wirklich nicht?
    »Noch ist nichts entschieden«, sagte Bjorn rasch.
    »Es ist nicht mehr viel Zeit, aber noch ist Zeit, dich zu entscheiden, ob du bei uns bleibst oder das Tal verlässt, bevor der Winter kommt. Ich hoffe, du entscheidest dich, hierzubleiben, aber letztlich steht es dir frei.«
    »Ihr lasst mich einfach so gehen?«, fragte Thor überrascht. Nach allem, was geschehen war?
    »Du bist nicht unser Gefangener«, sagte Bjorn. Er leerte seinen Becher mit einem übertriebenen Ruck und stand auf. »Vielleicht ist das auch alles ein wenig viel für nur einen Tag. Und es wird auch noch eine Weile dauern, bis deine Hand geheilt ist. Sverig?«
    »Ihr wollt schon gehen?«, protestierte Urd wenig überzeugend.
    »Von wollen kann keine Rede sein«, antwortete Bjorn, während er Sverig mit einer zweiten und ungeduldigeren Geste aufforderte, sich zu erheben. »Dein Essen ist wirklich ausgezeichnet. Sventje wäre stolz, wenn sie wüsste, wie gut du ihren Platz einnimmst. Aber es gibt noch eine Menge zu tun, und auch ichhabe eine Frau, die zu Hause auf mich wartet. Wenn sie erfährt, dass ich länger als notwendig bei einer so schönen Frau geblieben bin, dann reißt sie mir den Kopf ab. Oder etwas noch Wichtigeres.«
    Sverig hatte sich endlich von seinem Stuhl bequemt und schwang sich die Axt über die linke Schulter, während er sich mit der anderen Hand noch einen Becher Met eingoss, um ihn mit einer einzigen Bewegung herunterzustürzen.
    Thor blieb, wo er war, während Urd die beiden zur Tür begleitete und noch ein paar Worte mit Bjorn wechselte, die er nicht verstand. Auf ihrem Gesicht lag ein sonderbarer Ausdruck, als sie zurückkam.
    »Und Sverig hat mit keinem Wort erwähnt, dass ich ihn gerettet habe?«, vergewisserte er sich.
    »Nein«, antwortete sie. »Aber ich möchte jetzt nicht über Sverig reden.« Sie kam näher.
    »Sondern darüber, dass ich dein Lehrling werde und du mir das Schmiedehandwerk beibringst?«
    »Vielleicht später«, antwortete sie, während sie auf seinem Schoß Platz nahm und die Arme um seinen Nacken schlang.
    Später, als sie sich vor dem prasselnden Kamin liebten, glaubte er leichte Schritte auf der Treppe zu hören, doch als er das Gesicht aus Urds duftendem Haar löste und den Kopf hob, sah er nichts, und schon im nächsten Augenblick zog sie ihn wieder zu sich herab, und dann interessierte es ihn auch nicht mehr.
    Tatsächlich ließ ihm Bjorn noch zwei Tage Zeit, bis er einen Mann mit einem gesattelten Pferd zu ihm schickte, um ihn abzuholen. Urd protestierte zwar lautstark dagegen, beließ es aber auch dabei, und Thor stieg in den Sattel und folgte dem schweigsamen Krieger, der ihn abgeholt hatte. Dass es sich bei dem Pferd um den störrischen Schecken handelte, der schon einmal versucht hatte, ihm die Finger abzubeißen, überraschte ihn nicht einmal. Er nahm an, dass Sverig das Pferd ausgesucht hatte.
    Auf dem ersten Stück des Weges versuchte er ein paarmal, ein Gespräch mit seinem Begleiter in Gang zu bringen, aber der Mann erwies sich als außergewöhnlich schweigsam und ritt schließlich ein Stück voraus, sodass Thor es aufgab, ihn in eine Unterhaltung verwickeln zu wollen.
    Bjorn selbst erwartete ihn am Eingang des Götterpfades. Anders als Thor erwartet hatte, war er allein, allerdings in Rüstung und

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