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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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sicher.“
    Er seufzte und stellte fest, dass er sie wohl niemals würde überzeugen können. „Ist es das, was du sagen wolltest? Dass du deine Worte von heute Morgen bedauerst?“
    „Das, und was noch wichtiger ist, ich möchte verstehen, was dieses Anwesen für mich bedeutet.“
    Ohne nachzudenken streckte er den Arm aus, strich mit den Fingern über ihre Wange und steckte dann die Hände in die Taschen seiner Hose. „Das Anwesen wird dir gehören. Tatsächlich hat gerade heute einer meiner Agenten ein interessantes Angebot gefunden. Ein Herrenhaus mit einigem Grundbesitz und drei Pachtfarmen.“ Er sah, wie sie große Augen machte, ehe er weitersprach. „Der Preis ist seltsam niedrig. Das Haus ist südlich der Stadt, etwa eine Kutschfahrt von einem halben Tag von hier entfernt.“
    Sie biss sich auf die Lippen, und er sah die Aufregung in ihren Augen.
    „Was ist, Amanda?“
    „Du gibst mir ein eigenes Heim!“, rief sie. „Die Briten haben Belle Mer und die Amanda C. an sich genommen, ich habe nichts mehr, das mir gehört, aber du gibst mir Land – mein eigenes Anwesen. Erkennst du nicht, was das für mich bedeutet?“
    Das hatte er bisher nicht, aber jetzt erkannte er es. „Ich beginne zu verstehen. Hab keine Angst. Das Anwesen wird dir gehören, nicht deinem Ehemann.“ Er zögerte. „Und gefällt dir jetzt auch die Aussicht auf eine Ehe?“
    Ihr Lächeln verschwand. „Ich weiß, du wirst eine passende Partie für mich finden. Und dass du mich nie zu einer Ehe mit einem verabscheuungswürdigen Partner zwingen wirst.“
    „Natürlich nicht“, sagte er langsam.
    „Das ist ein kleiner Preis für so ein Leben, oder?“
    Er fühlte sich jetzt sehr unbehaglich, und ihre Ruhe erstaunte ihn. „Frauen müssen das tun. Sie müssen einen Gatten finden, der für sie sorgt. Selbst reiche Erbinnen müssen heiraten, um Sicherheit zu gewinnen und Erben zu bekommen.“
    „Ich weiß.“ Sie ging davon und rang die Hände. Ihm stockte der Atem, als er sie beobachtete, ohne dass sie das merkte. Wie schwierig würde es tatsächlich sein, für Amanda einen Ehemann zu finden? Er dachte nicht mehr über die bescheidene, aber notwendige Mitgift nach; ein Mann musste sie nur ansehen, um sich Hals über Kopf in sie zu verlieben. Und bei dieser Vorstellung wurde er beinahe eifersüchtig.
    Amanda blickte ihn über die Schulter hinweg an. „Welche Art von Ehemann“, begann sie, „willst du für mich suchen? Wird er so sein wie mein Vater? Natürlich kein Pirat, aber jemand, der stark und furchtlos ist?“
    Er spürte, wie er sie entsetzt ansah. Wahrheitsgemäß konnte er darauf nicht antworten, denn nichts lag ihm ferner, als sie einem brutalen Mann wie Carre auszusetzen. Aber er begann zu vermuten, dass ein so brutaler Mann das war, woran sie dachte. „Ich werde dir einen Gentleman suchen, Amanda, jemanden, der großzügig und freundlich ist, jemand, der niemals Hand an dich legt, außer in Liebe.“
    Überrascht sah sie ihn an. „Du meinst – einen Gentleman? Einen echten Gentleman – wie du es bist?“
    Er spürte, wie er rot wurde. „Genau das meine ich.“ Er ging davon, hörte wieder, was sie vorher gesagt hatte: Du könntest mein Ehemann werden . Er fuhr herum. Sie sah ihm nach, die Brauen hochgezogen, und er zwang sich zu einem Lächeln. „Möchtest du Ashford Hall mit mir zusammen besichtigen?“, fragte er.
    Und wie er es gehofft hatte, ließ sie sich ablenken. Sie strahlte. „Du meinst, wir werden uns das Anwesen ansehen, das du als meine Mitgift gedacht hast? Gemeinsam?“
    „Es ist nicht weit“, meinte er, und die Idee gefiel ihm. „Wir können die Kinder mitnehmen – sie waren noch nicht auf dem Land – und Monsieur Michelle, denn du solltest keine Lektion versäumen.“ Er schenkte ihr ein Lächeln, von dem er wusste, dass es unwiderstehlich war. „Ich hatte vor, demnächst einen Blick darauf zu werfen. Wir können einen Ausflug daraus machen.“
    Amanda sprang auf. Ehe er reagieren konnte, schlang sie die Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. „Ich bin froh, dass du mein Vormund bist“, sagte sie, die Lippen ganz nah an seiner Wange.
    Wie erstarrt, er hätte sie am liebsten geküsst bis zur Besinnungslosigkeit, packte er sie an den Schultern und schob sie zurück. Er zwang sich zu einem Lächeln.
    Irgendwie lief dies hier nicht so, wie er es geplant hatte.
    Amanda starrte aus dem Kutschenfenster. Sie war sehr gespannt, als der Wagen in eine mit weißem Kies bestreute Einfahrt bog, an

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