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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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seit deiner Heirat nicht gesehen!“
    Die Frauen umarmten einander. Lizzie erklärte, dass sie so sehr mit den Kindern beschäftigt war, und Eleanor sagte dasselbe.
    Amanda zitterte, rang die Hände, hoffte, keinen dummen Fehler zu machen. Blanche lächelte sie an, als Mary sie einander vorstellte. „Blanche, dies ist das Mündel meines Sohnes, Miss Amanda Carre.“
    Amanda hatte das Gefühl, ihre Wangen würden brennen, als sie in ihren ersten offiziellen Knicks sank. Angsterfüllt dachte sie daran, ihr Haar würde sich lösen, oder sie hätte versehentlich ihr schönes Kleid befleckt. Doch als sie sich aufrichtete, sah sie, dass Blanches freundliche Miene sich nicht verändert hatte.
    „Willkommen auf Harrington Hall, meine Liebe. Clive de Warenne ist also Ihr Vormund? Sie können sich keinen besseren Fürsprecher wünschen, denke ich. Sind Sie schon lange in der Stadt?“, fragte sie freundlich und aufmerksam.
    Amanda versuchte mit wild klopfendem Herzen zu lächeln, doch sie war noch immer zu aufgeregt dazu. „Er ist ein wunderbarer Vormund, Mylady. Und ich bin erst seit einer Woche in der Stadt.“
    „London ist eine großartige Stadt. Ich bin sicher, Sie werden sich während Ihres Aufenthalts hier gut unterhalten“, sagte Blanche.
    Amanda nickte und begriff, dass Lady Harrington sich mit ihr unterhalten wollte. Sollte sie etwas sagen? Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie wollte nicht über das Wetter plaudern, dann wäre sie sich albern vorgekommen. „Sie haben ein schönes Haus, Mylady. Harmon House kam mir schon sehr groß vor, aber das hier ist noch großartiger.“ Sie zitterte. War die Anrede richtig gewesen? „Ich meine, Euer Gnaden“, flüsterte Amanda und fühlte sich verwirrt. Als sie das gesagt hatte, erinnerte sie sich aus früheren Lektionen daran, dass nur ein Duke oder eine Duchess Ihre oder Seine Gnaden genannt wurden. Sie errötete.
    Doch Blanche schien ihren faux pas nicht gehört zu haben. „Danke, meine Liebe. Mein Vater, Lord Harrington, ließ dieses Haus vor vielen Jahren bauen. Am liebsten sind mir die Gärten.“
    Amanda zögerte, noch verwundert, weil man sie nicht ausgelacht hatte, dann fragte sie atemlos: „Haben Sie einen Rosengarten?“
    „Ja, natürlich. Würden Sie ihn gern sehen?“ Blanche streckte ihr die Hand entgegen.
    Amanda konnte es kaum glauben. „Ich liebe Rosen. Ich würde ihn sehr gern sehen“, brachte sie überwältigt heraus.
    „Warum gehen wir nicht alle ein wenig nach draußen? Es ist ein schöner Tag“, sagte Blanche. „Danach können wir den Tee nehmen.“
    Amanda stand da, erschüttert und verblüfft, während die Frauen zu den Terrassentüren gingen. Sie holte tief Luft. Man musste ihr nicht sagen, dass sie irgendwie ihre erste Prüfung in der Gesellschaft bestanden hatte. Sie lief der Gruppe nach.
    „Clive?“ Eleanor bemühte sich um eine unschuldige Miene, aber das war nicht einfach, denn sie konnte es kaum abwarten, ihren Bruder zu necken.
    Er saß an einem der beiden großen Tische in der Bibliothek, die in der Ecke am anderen Ende des großen Raumes standen. Zwei große rote Teppiche lagen auf dem Boden, und an zwei der vier Wände standen hohe Bücherregale. Er schien in Papiere vertieft zu sein, und sie musste näher herangehen und noch einmal seinen Namen rufen.
    Er schreckte hoch und sah sie an. Dann erhob er sich lächelnd. „Eleanor? Seit wann bist du zurück aus Harrington Hall? Wie ist es gelaufen?“
    Sie behielt ihre vollkommen unschuldige Miene bei. Er verdiente einfach nichts anderes. „Oh, gut. Mama ruht sich vor dem Essen noch ein wenig aus – nun, genau genommen tun das alle. Kann ich mit dir reden?“
    Mit gerunzelter Stirn kam er um den Tisch herum. „Wie geht es Amanda?“, fragte er ungeduldig. „War der Besuch ein Erfolg?“
    Sie lächelte ihn nur an.
    „Strapaziere jetzt nicht meine Geduld!“
    „Du besitzt gar keine Geduld!“, rief sie. Dann lächelte sie ihn wieder an. „Es war eine sehr gute Idee, zuerst zu Blanche zu gehen. Der Besuch war ein Erfolg. Amanda mag sich darüber nicht im Klaren sein, aber sie besitzt Ruhe und Anmut, selbst wenn sie sich fürchtet. Ein faux pas ist ihr unterlaufen, aber wir alle haben so getan, als wäre es uns nicht aufgefallen, und sie hat den Fehler selbst bemerkt. Sie kann der Gesellschaft standhalten, Clive – sie ist klug und tatsächlich gut in Konversation.“
    Er lächelte. „Ich bin sehr froh!“
    Eleanor zupfte an seinem Ärmel. „Aber du kennst die Gesellschaft

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