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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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hochgewachsener, dunkelhaariger Mann stand an der Schwelle zur Tür, elegant gekleidet, so würdevoll wie ein König. Er lächelte nicht. Er beobachtete sie genau. Der Earl of Adare, erkannte sie sofort.
    Amanda zitterte.
    Der Earl kam näher, musterte sie rasch von Kopf bis Fuß und sah dann zu seinem Sohn hin. Atemlos stand Amanda neben Clive. Sie wusste, sie wurde jetzt geprüft, und hoffte, er würde keinen Mangel entdecken. Sie warf einen Blick auf Clive und war überrascht. Beinah sah er aus wie Alexi, wenn er eine Strafpredigt erwartete. Er schien sich irgendeines kleinen Verbrechens schuldig zu fühlen, denn er wurde rot.
    Clive war ein Held – ihr Held. Schließlich war er ein großer Kaperfahrer und ein reicher und mächtiger Mann. Sie wusste, dass er seinen Vater liebte, bewunderte und respektierte, aber jetzt gerade sah sie, dass er noch immer der Sohn eines einflussreichen Adligen war. Aber warum rechnete er mit einer Zurechtweisung? Er hatte nichts anderes getan, als sie den Walzer zu lehren.
    Clive neigte den Kopf, um seinen Respekt zu zeigen. „Mylord“, sagte er. „Dies ist Miss Carre. Amanda, mein Vater, Adare.“
    Sofort sank Amanda in den tiefsten Knicks, zu dem sie fähig war.
    „Miss Carre, ich habe von meiner Gemahlin alles über Sie gehört, und ich bin entzückt, dass Sie ein Mitglied dieser Familie geworden sind“, sagte der Earl und lächelte.
    Clive hatte ihren Ellenbogen umfasst, zweifellos, um zu verhindern, dass sie mit dem Gesicht voran zu Boden stürzte, und sie stand auf. „Danke, Mylord“, stotterte sie. Dieser große Mann sprach, als würde er sich wirklich freuen, dass sie in seinem Haus war.
    Wieder lächelte er sie an, und das Licht spiegelte sich in seinen lebhaften blauen Augen. „Mary mag Sie sehr, meine Liebe, und wenn das der Fall ist, dann teile ich diese Zuneigung. Ich hoffe, Sie haben alles bekommen, was nötig ist für einen angenehmen Aufenthalt hier?“
    Sie blinzelte und nickte dann. „Mehr als genug, Sir“, flüsterte sie und begann zu begreifen, dass er zwar einschüchternd aussehen mochte, aber offenbar genauso freundlich war wie der Rest der Familie.
    Er richtete seinen Blick auf Clive, und sein Lächeln verblasste ein wenig. Dennoch umfasste er liebevoll Clives Schulter. „Ich freue mich so sehr, dich zu sehen. Als ich heute ankam, war ich ehrlich überrascht, dich hier anzutreffen“, fügte er hinzu.
    Clive schien seine Fassung wieder gewonnen zu haben. „Die Pflicht führte mich etwas früher in die Stadt, als ich es eigentlich geplant hatte, wie du sicher weißt.“ Er lächelte. „Und ich habe Alexi und Ariella mitgebracht.“
    Der Earl of Adare strahlte. „Ich habe deine Kinder schon gesehen. Alexi ist genau so, wie du früher warst, und Ariella scheint ein richtiger Engel zu sein.“
    Clive lächelte stolz. „Meine Tochter ist ein Engel – ein sehr kluger. Und ja, ich fürchte, Alexi ist ein wenig wild.“
    Der Earl lachte leise und wandte sich dann an Amanda, die den beiden Männern aufmerksam zugehört hatte. „Ich habe meinen Sohn seit anderthalb Jahren nicht gesehen. Es gibt ein paar Dinge, die ich mit ihm besprechen möchte. Würden Sie uns bitte entschuldigen?“
    Amanda nickte, denn niemals würde sie sich diesem Mann widersetzen. Noch einmal knickste sie, diesmal ganz entspannt. „Natürlich, Mylord. Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft. Ihr Haus ist wunderbar – und ich bewundere Ihre gesamte Familie.“
    Edward lächelte noch einmal, und ganz kurz lächelte auch Clive. „Und nebenbei bemerkt, Sie tanzen sehr schön.“
    Amanda errötete vor Freude, warf einen Blick auf Clive, um ihre Freude mit ihm zu teilen, und ging hinaus.
    Clive sah Amanda nach, voller Stolz auf ihren neuesten Erfolg. „Ich war sicher, dass aus ihr eine anmutige Tänzerin wird“,sagte er dann, mehr zu sich selbst als zu seinem Vater.
    „Ich habe noch nie zwei Menschen so schön zusammen tanzen sehen“, bemerkte der Earl, der ihr ebenfalls nachsah. „Ihr zwei seht aus, als hättet ihr schon jahrelang so getanzt.“
    Clive erstarrte. „Wir kennen einander erst seit ein paar Monaten.“ Er zögerte, unsicher, was sein Vater denken mochte. Dann sagte er: „Du solltest sie mit einem Säbel sehen. Sie könnte Ty besiegen.“
    Der Earl zog die Brauen hoch. „Du bist bezaubert.“
    Clive wusste, dass er errötete. „Sie ist mein Mündel, Sir. Ich führe sie in die Gesellschaft ein, wie Mutter dir zweifellos gesagt hat. Ich bin sehr zufrieden mit ihren

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