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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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und ich habe vor, ein Versandgeschäft zu beginnen.“
    Ihm war so, als hätte ihm jemand einen Schlag versetzt, und er fühlte sich so benommen, dass er kaum zu denken vermochte. „Du willst zurückkehren auf die Inseln?“, wiederholte er. „Aber dein Zuhause ist hier.“
    „Harmon House ist dein Zuhause.“ Sie lächelte ihn an. „Ich weiß, du bist schockiert, weil du andere Pläne für mich hattest, aber ich werde es mir nicht anders überlegen.“
    Seine Gedanken überschlugen sich. „Du willst ein Geschäft eröffnen? Was soll das?“ Allmählich begann er sich zu fassen. „Was ist letzte Nacht passiert?“
    „Dies hier hat nichts mit der letzten Nacht zu tun. Ich habe von deiner Familie viel zu viel angenommen. Während du fort hast, habe ich Pläne gemacht, als ich Gelegenheit hatte nachzudenken. Clive, ich weiß, du willst nur das Beste für mich, und ich weiß das zu schätzen. Aber ich will keinen Fremden heiraten. So sehr ich Ashford Hall auch liebe, Jamaika ist mein Zuhause. Wenn ich nicht heirate, dann muss ich für mich selbst sorgen, und das werde ich auch tun. Ich weiß alles über Handel und Geschäfte, und ich habe mir das gründlich überlegt“, fügte sie hinzu. „Ich bin sehr sicher, dass ich Erfolg haben werde.“
    Er bemühte sich, Ruhe zu bewahren. Es dauerte eine ganze Weile, ehe er sprechen konnte. „Natürlich willst du keinen Fremden heiraten“, sagte er. Er zögerte, wollte mit seinen Gefühlen herausplatzen und war doch nicht sicher, wie sie reagieren würde. Nie zuvor hatte es ihm so sehr an Selbstvertrauen gemangelt. „Du musst nicht heiraten, Amanda“, sagte er langsam. „Erst, wenn du es willst.“ Er war fest entschlossen, ihr Herz für sich zu gewinnen, falls er es verloren hatte. „Aber du kannst hier bleiben. Ich werde alle Bewerber um deine Hand zurückweisen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Darum geht es, Clive. Ich kann nicht hierbleiben. Ich will nach Hause zurückkehren und sofort mein Geschäft gründen.“
    Er musste sich auf eine Stuhllehne stützen, als er sie jetzt ansah, völlig unfähig, sie zu verstehen. „War das Dulcea? Hat sie vergangene Nacht etwas zu dir gesagt? Du wirkst zwar sehr ruhig, aber …“
    Amanda unterbrach ihn. „Ich habe mit ihr gesprochen. Sie wollte, dass ich bei ihr in Belford House wohne, unter anderem. Sie hat mir einige Vorschläge gemacht.“
    Er erstarrte. „Aber stattdessen läufst du fort zu den Inseln?“
    Sie hob den Kopf. „Ich laufe nicht fort! Und Dulcea ist nicht der Grund für meine Abreise. Ich mag sie nicht besonders, und ich würde es nicht bedauern, wenn ich sie nie wiedersehe. Ich möchte nicht mit dir streiten, auch wenn ich mir wünschte, du würdest mich verstehen. In Spanish Town hast du ein Kind gerettet. Jetzt bin ich eine Frau. Du kannst nicht immer so für mich sorgen. Es ist an der Zeit, dass ich mein Leben selbst in die Hand nehme.“ In ihren Augen schimmerten Tränen.
    „Warum kann ich nicht für dich sorgen?“, fragte er. „Das ist eine angenehme Aufgabe.“
    „Es hindert mich daran, selbstständig zu werden.“
    Hilflos sah er sie an. Warum wollte sie jetzt selbstständig werden, da er doch so sehr in sie verliebt war? Frauen waren nicht selbstständig! „Wenn du wirklich auf die Inseln zurückkehren willst, bringe ich dich dorthin.“ Das schien für sie beide die richtige Lösung zu sein. „Wenn du ein Geschäft gründen willst, leihe ich dir gern das Startkapital. Was die Schifffahrt betrifft …“
    „Nein!“
    Erschrocken hielt er inne. „Du willst nicht, dass ich dir dabei helfe?“
    „Du verstehst das nicht!“, rief sie. „Ich will das allein machen! Ich muss es allein schaffen!“
    Er war entsetzt. Würde er sie jetzt verlieren? Das könnte er nicht ertragen! Er würde alles tun, was nötig war, um ihr Herz zurückzugewinnen. „Warum? Ich kann einfach nicht verstehen, was hier geschieht.“
    Sie biss sich auf die Lippe und wandte sich endlich von ihm ab. Ihr Lächeln war so traurig. Voller böser Vorahnungen sah er zu, wie sie zum Kamin trat. Die Veränderung, das wusste er plötzlich, war vollständig. In der letzten Nacht war sie ihm schon verändert erschienen, aber nein, jetzt sah er wirklich den Unterschied, in diesem Moment, da sie ihm sagte, sie wolle von niemandem abhängig sein, nicht einmal von ihm. Eine elegante Dame ging langsam im Zimmer umher, wählte ihre Worte mit Bedacht, und es waren Worte der Zurückweisung. Das erkannte er jetzt. Endlich drehte sie

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