Freibeuter der Leidenschaft
Widerstand, konnte er einen Schrei der Lust nicht länger unterdrücken. Sie stöhnte auf, dann begann sie zu schluchzen, vor Lust, nicht vor Schmerz. Schon bald spürte er, wie sie sich anspannte, und er bewegte sich schneller, hart und fest, um mit ihr gemeinsam den Höhepunkt zu erreichen. Und als sie seinen Namen flüsterte, ergab er sich ihr ganz in der heftigsten Erfüllung, die er je verspürt hatte.
Nachdem ihre Lust verebbt war, hielt Amanda ihn einfach nur fest. Sie wagte es nicht, über die Gefühle nachzudenken, die ihr Herz erfüllten, ihre Seele, ihr ganzes Sein. Langsam ließ sie die Hand über seinen festen, muskulösen Körper gleiten, bewunderte die Kraft, die sie spürte. Sie fühlte, wie er sich in ihr bewegte, und lächelte.
Er hob den Kopf und lächelte zurück, so liebevoll, wie sie noch nie angelächelt worden war. „Ich hoffe, du bist zufrieden?“, flüsterte er leise an ihr Ohr.
Sie küsste ihn, schloss die Augen, wollte ihn nur kurz berühren, doch ihr Verlangen nach ihm überwältigte sie. Als sie atemlos und erregt die Lippen voneinander lösten, gelang es ihr, die Augen zu öffnen. „Ich bin sehr zufrieden“, flüsterte sie und bewegte ein wenig die Hüften.
Sie spürte, wie er in ihr pochte. „Das, meine Liebste, war erst die Vorspeise“, sagte er, und seine Augen blitzten. „Vor der Hauptspeise gibt es noch einige Gänge.“
„Wirklich?“, brachte sie heraus. Tränen erschienen in ihren Augen, denn ganz langsam zog er sich aus ihr zurück. Sie vermochte keinen Gedanken mehr zu fassen.
„Liebling, der erste Gang“, sagte er und beugte sich über sie, reizte ihre weiblichste Stelle mit der Zunge. Sie stöhnte seinen Namen, bevor sie der nächste Höhepunkt überkam, schnell und heftig.
Als sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte, drang er erneut in sie ein, beobachtete sie, das Gesicht angespannt vor Erregung.
Sie berührte seine Wange. „Ich will noch einen Gang“, brachte sie heraus, ohne ein Lächeln.
„Ja“, sagte er und rückte von ihr ab.
Sie umfasste sein Handgelenk und sah ihn vielsagend an. „Oh nein, einen viel größeren Bissen.“
Er bewegte sich nicht. Ihr Herz schlug so heftig, dass sie fürchtete, in Ohnmacht zu fallen, während sie ihn auf den Rücken schob. Er gehorchte. Sein Glied drängte sich ihr entgegen, hart und fest. Sie beugte sich über ihn und kostete.
Er schrie auf.
In ein Nachthemd gekleidet, saß Amanda an ihrem Sekretär. Eine kleine Kerze spendete ein wenig Licht, als sie den Brief las, den sie geschrieben hatte. In ihrem Bett lag Clive ausgestreckt. Er schlief. Es war spät. Sie hatten einander den ganzen Tag geliebt.
Viele Male schon hatte sie seine Unterschrift gesehen, und jetzt ahmte sie seine Schrift sorgfältig nach, faltete die Anweisungen zusammen, die sie geschrieben hatte und wischte eine Träne von dem Pergament. Sie schob das Blatt in einen Umschlag und versiegelte ihn. Dann hatte sie zum hundertsten Mal, seit sie ihn im Bett zurückgelassen hatte, das Gefühl, dass ihr das Herz brach.
Er hatte sie am Morgen überrascht. Hätte sie Zeit gehabt, darüber nachzudenken, was ihrer beider Leidenschaft wirklich bedeuten würde, hätte sie ihn vielleicht zurückgewiesen. Eine klügere Frau hätte diese Nähe vermieden, nicht, weil sie ihn so sehr liebte, sondern weil er diese Liebe nicht erwiderte.
Amanda war ganz sicher, dass er darauf bestehen würde, sie zu heiraten, sobald er erwachte und wieder bei Verstand war. Und zwar aus reinem Ehr- und Pflichtgefühl.
Nichts hatte sich verändert. Sie war bis über beide Ohren verliebt in einen Mann, der diese Liebe nicht erwiderte. Sie fragte sich, wie es wohl sein würde, mit ihm verheiratet zu sein und von einer Affäre zu erfahren. Oder schlimmer noch, ihn irgendwann mit einer anderen Frau zu sehen. Es war Zeit für sie, unabhängig zu werden.
Die Versuchung, bei ihm zu bleiben, wenigstens eine Weile, war groß. Für eine Zeitlang als seine Mätresse zu leben würde herrlich sein – aber jetzt würde er darauf bestehen, sie zu heiraten, und das konnte sie nicht. Das Wissen, dass es irgendwann zu Ende sein würde, würde wie eine dunkle drohende Wolke über jedem Augenblick schweben. Außerdem war Amanda nicht sicher, ob sie je ihren eigenen Weg würde gehen können, wenn sie einmal seine Geliebte gewesen war.
Als sie aufstand, knarrten die Dielen. Sie verzog das Gesicht, ging aber zum Wandschrank, den Brief in der Hand, und schlüpfte in einen Hausmantel. Gerade
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