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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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Diener zu ihm gekommen und hatte ihm gesagt, dass Rex sie nach Hause begleitet hatte. Etwas stimmte nicht. Er war ihr Begleiter, nicht Rex. Er war sicher, dass jemand sie beleidigt hatte, aber er verstand nicht, warum sie nicht zu ihm gekommen war.
    Und es gefiel ihm auch nicht, wie Dulcea Belford ihn angesehen hatte, kurz bevor er gegangen war. In ihrer Miene hatte ein verabscheuungswürdiger und berechnender Ausdruck gelegen – und etwas wie Triumph. Er hoffte sehr, Amanda hatte nicht mit ihrer Mutter gesprochen, auch wenn er beinah sicher war, dass das doch geschehen war. Wenn das wirklich der Fall sein sollte, würde das ihren überstürzten Aufbruch erklären, aber nicht, warum sie sich an Rex gewandt hatte und nicht an ihn.
    Es war still im Haus. Lizzie, Tyrell, der Earl und die Countess hatten den Ball kurz nach Mitternacht verlassen, nur Sean und Eleanor waren noch dort und würden gewiss noch ein oder zwei Stunden dort bleiben. Er nahm immer zwei Stufen auf einmal und blieb vor Amandas Tür stehen. Ohne Zweifel war es spät, und er sollte um diese Zeit nicht ihr Schlafzimmer betreten.
    Es schnürte ihm das Herz zusammen. An diesem Abend hatte er an kaum etwas anderes denken können als an seine ungewöhnlichen Gefühle und die Frau, die ihn auf irgendeine Weise gefangen hielt. Er hatte sich auf einen sehr langen, intensiven Gutenachtkuss gefreut, und auf mehr als das: Er hatte sich darauf gefreut, sie in seinen Armen zu halten, sie in seinem Bett zu haben und so zu berühren, wie er es sich wünschte. Lächelnd lehnte er sich gegen die Wand.
    Er war ein de Warenne. Wenn ein Mann seiner Familie sich verliebte, dann einmal und für immer. Er konnte diese Nacht allein überstehen, denn wenn er einmal verheiratet war, dann würde er nie mehr ohne seine Frau schlafen. Wie er Amanda kannte, würde sie ihn auf seinen Reisen begleiten, zumindest bis sie sein erstes Kind erwartete.
    Seine Frau. Nie hätte er sich träumen lassen, diese Worte jemals zu denken oder eine solche Bindung einzugehen. Aber Amanda würde seine Frau werden, und zwar bald, daran zweifelte er nicht. Gleich als Erstes morgen früh würde er einen passenden Ring kaufen, um ihr einen Antrag machen zu können. Er würde sogar vor ihr niederknien. Gewöhnlich hielt er so etwas für romantischen Unsinn, aber bei Gott, für sie wollte er so romantisch wie möglich sein.
    Sein Kind. Er liebte seine beiden Kinder, und Vater zu sein gehörte zu den größten Freuden in seinem Leben. Jetzt konnte er sich nichts Schöneres vorstellen, als dass Amanda ihm noch einen Sohn oder eine Tochter schenkte. Aber den größten Teil ihres Lebens hatte sie so vieles entbehren müssen. Er wollte ihr alles geben, was das Leben zu bieten hatte, alles Schöne, das sie hatte missen müssen, die Oper und Champagner, Rubine und Perlen, die schönen Künste und Kleider, ersonnen von Pariser Couturiers, Sicherheit und Liebe. Sein Herz schlug schneller vor Freude. Auf ein drittes Kind konnte er warten. Er griff den Dingen voraus.
    Er blickte zu ihrer Tür und dachte daran, wie er Amanda auf dem Ball gesehen hatte, die schönste Frau im Saal, die mutigste, die einzigartigste. Nie zuvor hatte er jemandem seine Liebe erklärt, und er kam sich unsicher und unbeholfen vor. Bisher hatte er sich nicht vorstellen können, eine Frau zu bitten, ihn zu heiraten, aber irgendwie würde er die richtigen Worte finden, auch wenn sie ihn so oft sprachlos machte. Ohne weiter nachzudenken, legte er eine Hand auf den Türknauf. Wenn ich jetzt hineingehe, dachte er, werde ich sie lieben.
    Aber sie verdiente es, dass er ihr zuerst einen richtigen Antrag machte, so wie sie eine richtige Hochzeit verdiente und eine Hochzeitsnacht, die sie nie vergessen würde.
    Er unterdrückte seine niederen Instinkte, denn am liebsten hätte er sie gleich jetzt und hier geliebt. Obwohl er mit vielen Frauen zusammen gewesen war, hatte er keine von ihnen wirklich geliebt.
    Seufzend ging er wieder nach unten und in den Westflügel. Er klopfte bei Rex an die Tür. „Schläfst du schon, Rex?“, fragte er.
    Der Bruder knurrte. „Jetzt nicht mehr.“
    Clive betrat das Schlafzimmer, während sein Bruder sich aufsetzte und ein Licht entzündete. „Was ist los? Warum hast du mich nicht gerufen? Ich war Amandas Begleiter. Ich hätte sie nach Hause bringen sollen.“
    Rex wirkte verstimmt. „Geh wieder ins Bett, Clive. Sprich morgen früh mit ihr. Sie schien aufgeregt zu sein.“ Er löschte das Licht wieder und legte sich

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