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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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gehabt hatte. Sie war nicht tot, sie schlief. Sie streckte sich, doch ihr Körper fühlte sich müde und zerschlagen an. Die Matte aber, auf der sie lag, schmiegte sich so köstlich an sie wie ein himmlischer Kokon. Keine Matte fühlte sich so weich und fest zugleich an.
    Wo war sie?
    „Niemand schläft einen ganzen Tag lang. Sie ist tot, Ariella, tot. Siehst du?“
    Amanda zuckte zusammen, als jemand grob ihren Fuß durch die weiche, flauschige Decke umfasste. Verwirrt öffnete sie die Augen und blinzelte gegen die Helligkeit des Raumes. Dann begegnete sie einem Paar strahlend blauer Augen und einem boshaften Grinsen. Sie schrie auf.
    „Ich habe dir doch gesagt, dass sie lebt“, hörte sie eine andere Kinderstimme sagen.
    Amanda setzte sich auf. Ihr wunder Körper wehrte sich dagegen, und sie starrte auf einen kleinen Jungen mit dunklem Haar und blauen Augen, die sie kannte. Er sah an ihrem Bett vorbei. „Natürlich ist sie nicht tot. Sie hat geschlafen, seit Papa sie nach Hause gebracht hat. Ich wusste das! Aber ich habe dich hereingelegt, oder?“
    „Hast du nicht!“
    Amanda drehte sich um. Sie lag in einem großen Himmelbett aus kunstvoll verziertem Ebenholz mit himmelblauen Bettvorhängen. Verwirrt fiel ihr Blick auf einen Kamin mit einem weißen Sims, der mit Ranken und Blättern geschmückt war. Sie sah nach unten. Die Bettdecke war aus hellblauer Seide, von der feinsten, die die Plünderungen hergaben. Benommen betrachtete sie den großen Raum und dessen mit weißblauem Stoff bedeckte Wände. Lieber Gott – alle Möbel passten zusammen, waren elfenbeinfarben, blau oder weiß gepolstert, mit Gold verziert. Dann fiel ihr Blick auf das kleine Mädchen, das mit großen Augen neben ihr stand.
    Das Kind lächelte. „Mein Name ist Ariella. Papa sagt, Sie heißen Miss Carre. Sind Sie seine Geliebte?“
    Der Junge streckte den Arm aus und zupfte die Kleine fest am Haar. Ariella versetzte ihm einen ebenso festen Schlag gegen das Kinn.
    Papa. Und in diesem verblüffenden Moment verlor Amanda zum zweiten Mal alles in ihrem Leben. Der Kummer packte sie, und sie drohte darin zu ertrinken – sie konnte nicht atmen. Die Tränen kamen einfach so, und sie konnte nichts dagegen tun. Keuchend rollte sie sich vor Schmerz zusammen.
    Papa war gehängt worden. Papa war fort. Ermordet von Woods und allen Briten.
    „Sie ist krank. Ich hole Papa!“, sagte der Junge entschlossen und lief hinaus.
    Amanda hörte ihn kaum. Clive de Warenne war bei der Hinrichtung dabei gewesen und hatte sie daran gehindert zuzusehen. Sie musste in Windsong sein. Oh, wie sollte sie nur diesen Verlust überleben, diesen Schmerz?
    Eine kleine Hand strich ihr über den Arm. „Miss Carre? Weinen Sie nicht. Was Sie auch immer so traurig macht – Papa wird es richten.“ Aus dieser Stimme sprach Stolz. „Er kann Sie wieder froh machen. Er kann alles!“
    Durch die Tränen hindurch sah sie das schöne Kind an. Sie konnte sich nicht an vieles erinnern, nur an dieses Knacken, als ihrem Vater das Genick gebrochen wurde. Es war ein Geräusch, das sie niemals vergessen würde. „Mein Papa ist tot“, stieß sie hervor. Und sie schlang die Arme um sich und krümmte sich wieder zusammen.
    Schwere Stiefelschritte näherten sich. Amanda hörte de Warenne. „Ariella!“ Seine Stimme klang streng.
    „Papa, ich habe sie nicht zum Weinen gebracht!“
    Langsam sah Amanda auf, hielt die Arme weiterhin um sich geschlungen. Und jetzt fiel ihr wieder ein, wie Clive de Warenne sie während der Hinrichtung fest in die Arme genommen hatte.
    „Das weiß ich. Bitte geh zu deinem Bruder ins Kinderzimmer.“ Mit ernster Miene deutete de Warenne zur Tür.
    Offensichtlich wusste Ariella, wann sie zu gehorchen hatte, warf einen besorgten Blick auf Amanda und ging schnell hinaus.
    Amanda ertappte sich dabei, wie sie sich in Clive de Warennes fragendem Blick verlor.
    Am Fuß des Bettes blieb er stehen. „Ich bin nicht so dumm Sie zu fragen, wie Sie sich fühlen, Miss Carre. Ich bedaure Ihren Verlust.“
    Wieder brach Amanda in Tränen aus. Sie drehte sich auf die Seite und weinte haltlos. Sie spürte, wie er näher kam und sich über sie beugte, aber ihr Kummer war zu schwer. „Gehen Sie weg“, schluchzte sie, aber eigentlich wollte sie nicht, dass er fortging. Sie wollte, dass er sie in die Arme schloss, so wie er es vor ein paar Stunden getan hatte, und sie festhielt, bis ihre Wunden geheilt waren. Selbst wenn sie wusste, dass das niemals geschehen würde.
    Er umfasste

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