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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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zu stellen, und ich sollte Sie nicht mit meinen Sorgen wegen Ariellas Zukunft belasten.“
    „Sie hat so viel Glück“, flüsterte Amanda, „dass Sie ihr Vater sind und dass sie reich ist. Keine Sorge. Sie werden einen Ehemann für sie finden, daran zweifle ich nicht.“
    Und was war mit Amanda? Wer würde für sie einen Ehemann finden?
    Bisher hatte er sich über ihre Heirat keinerlei Gedanken gemacht, und er wünschte, er würde es auch jetzt nicht tun. Die Vorstellung verursachte ihm Unbehagen, doch er hatte die Büchse der Pandora geöffnet. Eigentlich hätte Carre eine Ehe für sie arrangieren müssen. Clive war allerdings froh, dass ihr Vater dazu nicht mehr gekommen war, denn der Mann hätte vermutlich einen Piraten gewählt oder einen anderen inakzeptablen Strolch. Wie die Dinge lagen, würde es nun Dulcea Carre zufallen, sie zu verheiraten.
    Die Vorstellung gefiel ihm irgendwie nicht, und er sorgte sich auch deswegen. Wenn Amanda nämlich eine gesellschaftlich vorteilhafte Ehe eingehen sollte, dann musste sie einiges an Veränderungen auf sich nehmen, und er war nicht sicher, ob sie das überhaupt wollte. Vorsichtig fragte er: „Und Sie, Amanda? Träumen Sie von einer Heirat und einem eigenen Heim?“ Sein Lächeln war ermutigend.
    Sie machte große Augen. „Wer würde mich heiraten?“
    Diese Worte konnte er nicht ertragen. Er umfasste ihre Wange und hob ihr Gesicht an. „Sie werden viele Verehrer haben. Davon bin ich überzeugt. Und wenn Sie einige Zeit bei Ihrer Mutter verbracht haben, werden Sie ein Dutzend Herzen brechen.“ Er meinte das ernst, aber er hatte auch Angst um sie. In der Obhut ihrer Mutter würde sie sich vielleicht zu einer anständigen Dame wandeln. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, konnte daran kaum ein Zweifel bestehen. Und dennoch konnte er sich nicht vorstellen, wie Amanda geistlos über das Wetter oder die Dinnerparty am vergangenen Abend plauderte. Schlimmer noch, er war nicht sicher, ob sie sich überhaupt verändern sollte. Er versuchte sie sich modisch gekleidet vorzustellen, mit feinen Manieren, und plötzlich verabscheute er den Gedanken, dass sie ihre Einmaligkeit verlor. Er war nicht sicher, ob sie beides zugleich sein könnte.
    „Ich bin nicht wie Ariella“, sagte sie, entzog sich ihm und schaute ihn geradeheraus an. „Ich bin keine vermögende Prinzessin. Bitte, scherzen Sie nicht so.“
    „Es war kein Scherz“, erklärte er. „Aber zweifellos wird Ihre Mutter Sie mit schönen neuen Kleidern ausstatten, Ihnen einen Tanzlehrer beschaffen und was immer Sie sonst für Ihr neues Leben brauchen. Ich bin sicher, dass kurz nach Ihrem Eintreffen vor dem Haus Ihrer Mutter die Verehrer Schlange stehen werden.“
    „Das glaube ich nicht!“, rief sie entsetzt.
    Er empfand Mitleid für sie. „Was wollen Sie selbst denn, Amanda?“
    „Frei sein!“, rief sie. „Ein Teil des Windes zu sein und des Meeres – mehr wollte ich nie!“
    Wie gut er das nachempfinden konnte. Er stand nur da und hätte am liebsten die Arme nach ihr ausgestreckt.
    Aber sie wich angsterfüllt vor ihm zurück. „Das wird Mama wollen, nicht wahr? Eine feine Dame aus mir machen, mir einen Ehemann suchen und mich verheiraten?“
    „Das würde ich annehmen“, sagte er. „Welche Wahl bleibt ihr sonst?“
    Sie schüttelte nur den Kopf und wich weiter zurück.
    Er wandte den Blick nicht von ihr, als sie mit dem Rücken gegen die Reling stieß. „Kommen Sie da weg, Amanda.“ Sein Tonfall blieb freundlich, doch es war ein Befehl, und er war der Herr dieses Schiffes.
    „Ich habe einen Fehler begangen!“, rief sie, trat aber dennoch von der Reling weg. „Bringen Sie mich überall hin, nur nicht nach London. Vielleicht nach Malta“, sagte sie.
    „Nachts sind unsere Dämonen immer am stärksten“, sagte er leise. „Kommen Sie, Amanda. Sie sind stark und tapfer, Sie werden eine Wiederbegegnung mit Ihrer Mutter überstehen.“
    Sie nickte und wischte sich eine Träne ab. „Es tut mir leid, dass ich so ein Schwächling war.“
    „Sie können gar kein Schwächling sein, und ich wäre erstaunt, wenn Sie nicht etwas Angst hätten“, sagte er leichthin. Er hielt ihr seine Hand hin. Sie zögerte, dann kam sie näher und griff zu. Er geleitete sie zu den Stufen.
    „Da wir gerade über Ihre Mutter sprechen – ich nehme an, Sie haben eine Adresse?“
    Sie nickte und sah ihn vertrauensvoll an. „Papa sagt, sie lebt an einem Ort, der Belford House heißt.“
    Er war entsetzt.
    „De Warenne? Kennen Sie

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