Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
Vom Netzwerk:
Amanda verzog das Gesicht und wandte sich ab, ehe Anahid etwas sagen konnte. Dann schlüpfte sie hinaus in das graue Licht vor Sonnenaufgang.
    An seiner Tür blieb sie atemlos stehen. Jetzt handelte sie einfach ohne nachzudenken, fest entschlossen. Wenn sie zu denken begann, würde sie vielleicht kehrt machen und davonlaufen. Leise klopfte sie. „De Warenne?“, flüsterte sie.
    Es kam keine Antwort, und sie versuchte es noch einmal, denn sie war überzeugt davon, dass die Tür abgeschlossen war. Und selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, wäre es ungehörig, ohne Erlaubnis einzutreten. Doch es blieb still. Bestürzt hielt sie einen Moment inne, versuchte dann aber, den Riegel zu bewegen. Er war nicht verschlossen. Ihr Herz begann wieder schneller zu schlagen, als sie die Tür aufschob und in seine Kabine schlüpfte.
    Es brannte keine Kerze, aber durch die Bullaugen fiel grau das erste Tageslicht ein. Sie sah ihn flach auf dem Rücken liegen, in seinem großen roten Bett, die dünne seidene Decke bis zur Taille hochgezogen. Offensichtlich schlief er nackt. Er rührte sich nicht, was sie überraschte – wie konnte er ihr unerlaubtes Eindringen verschlafen? Sie hatte de Warenne für einen Mann gehalten, der mit einem offenen Auge schlief und alles hörte.
    Sie versuchte es noch einmal. „De Warenne?“
    Er regte sich nicht. Seine breite, muskulöse Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Amanda, die kaum glauben konnte, dass er immer noch schlief, wagte sich weiter vor. Er schlief. Sie hob eine Ecke des Seidentuchs, betrachtete seine schmale Hüfte, die langen, festen Schenkel, dann glitt sie zu ihm unter die Decke.
    Ihr Herz schlug so schnell, dass es sie schwindelte. Zwischen ihren Schenkeln wurde es feucht.
    Und plötzlich lag er auf ihr, schob die Schenkel zwischen ihre und hielt sie so gefangen. Mit festen Fingern umklammerte er ihre Handgelenke und drückte sie tief in die Kissen. Sie schrie auf und sah in seine blauen Augen.
    „Was soll diese Verführung?“, brüllte er.
    Amanda konnte nicht sprechen, sie war so entsetzt, dass er wach gewesen und die ganze Zeit über auf sie gewartet hatte. Er beugte sich über sie, und sie spürte sein Gewicht an Händen und Beinen. Ihr Nachthemd war nach oben gerutscht, und erschrocken spürte sie seine Haut an ihren bloßen Beinen. Und sie hatte recht gehabt – er schlief nackt, denn sie spürte seine Nacktheit zwischen ihren Schenkeln.
    Verlangen stieg in ihr auf.
    Er holte tief Luft. „Antworten Sie mir!“
    Sie konnte nicht sprechen. Sie fühlte es in ihrem Körper pochen, eine drängende Antwort auf seine Berührung, und sie konnte sich nicht beherrschen. Seufzend presste sie sich an ihn. Ihre Erregung wuchs, als sie seine Wärme näher an sich spürte.
    Er seufzte und rieb sein raues Kinn an ihrer Wange, streifte mit den Wimpern ihre Haut. „Ich bin so nahe daran, meine Beherrschung zu verlieren und dich zu nehmen, Amanda“, sagte er mit belegter Stimme. „Ist es das, was du willst? Willst du wirklich, dass ich dich so nehme, als wärest du die wertlose Tochter eines Piraten?“
    Ein Zucken durchlief seinen Körper, und sie schrie leise auf, vor unerfüllter Lust und Herzschmerz. Er hob den Kopf, und ihre Blicke begegneten sich.
    Sie konnte kaum denken. Natürlich will ich nicht nur die Piratentochter sein, die billig zu haben ist. Nicht für dich .
    Und er sah ihre Antwort in ihren Augen. „Ich glaube kaum.“ Er warf die Bettdecke beiseite und sprang aus dem Bett, dann drehte er sich um und betrachtete ihren bloßen Leib.
    Amanda setzte sich auf, zog sich das Nachthemd nach unten. Sofort nahm er das Bettlaken und schlang es sich um die Hüften, verbarg seinen erregten Körper. Er sah sie an, noch immer wütend.
    Sie presste die Lider zusammen und zwang sich, ruhiger zu werden. Aber sie war einem gefährlichen Abgrund sehr nahe gewesen, und es fiel ihr schwer, klar zu denken.
    Seine grausamen Worte änderten das. „Ich will keine Liaison mit Ihnen, Amanda.“ Seine Stimme klang schneidend.
    Sie blinzelte, sah die Ausbuchtung an dem Bettlaken und konnte nur mit Mühe ein spöttisches Kichern unterdrücken. „Natürlich wollen Sie das.“
    „Das“, rief er aus, „ist die Reaktion, die jede Frau hervorrufen würde, die in mein Bett schlüpft.“
    Ihre Heiterkeit schwand. Er konnte ihr unmöglich die Wahrheit sagen, dachte sie, während sie einen schrecklichen Schmerz in sich aufsteigen fühlte. „Heute Morgen haben Sie mich begehrt“, flüsterte sie

Weitere Kostenlose Bücher