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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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ihn zu verführen.
    Denn wenn es ein nächstes Mal geben sollte, würde er seinem Verlangen nachgeben.
    Aber verdammt, er hatte genug. Er fühlte sich grässlich, er fühlte sich schuldig, es tat ihm leid, sie hatte recht! Er wollte die unbeschwerte Kameradschaft mit ihr nicht mehr riskieren, das war viel zu gefährlich, aber musste sie ihn behandeln, als verachtete sie ihn?
    Sie warf ihm einen hasserfüllten Blick zu, dann kehrte sie ihm den Rücken zu und winkte hinauf zu seinem Sohn. Alexi saß auf der Rah und grinste ihr zu. „Amanda! Kommen Sie herauf!“
    Was war das für ein Unsinn? Frauen stiegen nicht in die Takelage hinauf, auch wenn Clive einmal gesehen hatte, dass sie das tat, vor Jahren, auf der Schaluppe ihres Vaters.
    Amanda drehte sich um und sah ihn an, mit unmissverständlicher Herausforderung im Blick. Dann machte sie kehrt und lief zum Hauptmast, wo sie sich rasch in die Segel schwang. Er ging vom Achterdeck herunter, als sie zu Alexi hinaufstieg, so schnell wie seine besten Matrosen.
    Die Vortoppmänner wussten nicht, was sie tun sollten, daher sahen sie einander an und blickten dann das Deck hinunter, als hätten sie keine schöne Frau in ihrer Mitte.
    „Sie können wirklich klettern“, sagte Alexi überrascht. „Ich dachte, Sie würden sich über mich lustig machen.“
    „Ich bin schon in den Wanten geklettert, da war ich noch jünger als du“, prahlte Amanda. Sie blickte nach unten, begegnete Clives Blick und wandte sich rasch ab.
    Er fuhr sie an. „Amanda, kommen Sie herunter! Ich möchte mit Ihnen reden.“
    Sie lächelte Alexi zu.„Es ist ein so schöner Tag. Wenn dieser Wind anhält, werden wir unsere Reise ein gutes Stück verkürzen.“
    „Ich hoffe, unsere Reise währt für immer. England ist mir vollkommen egal“, erklärte Alexi.
    Clive konnte es nicht glauben. Sie wollte ihn ignorieren, obwohl er ihr einen direkten Befehl gegeben hatte? Nun, vielleicht war es nicht wirklich ein Befehl gewesen, sondern eine Bitte. „Amanda.“
    Sie presste die Zähne zusammen und warf ihm einen wütenden Blick zu.
    „Kommen Sie herunter. In meine Kajüte!“, brüllte er. Dann machte er kehrt und ging davon. Wenn sie nicht gehorchte, würde er selbst in die Wanten steigen und sie über der Schulter nach unten tragen, ungeachtet der Tatsache, dass ein Kommandeur niemals in die Takelage kletterte.
    Doch er hörte sie, wie sie auf dem Deck landete, gewandt wie eine Katze. Sie folgte ihm, wahrte eine sichere Distanz, als könnte er sich umdrehen wie ein gefährliches Raubtier und sie beißen. Und eigentlich hatte er sie gebissen, wenn man es genau nahm, als er ihr gesagt hatte, er wollte sie nicht in seinem Bett haben. Aber verdammt, er hatte keine Wahl gehabt!
    In der Mitte seiner Kajüte blieb er stehen und wartete, bis sie hinter ihm eintrat. Er beschloss so zu tun, als wäre alles in Ordnung, dass er nicht fünf Tage mit der Hoffnung verbracht hatte auf ein freundliches Lächeln, während sie ihn schweigend und mit unverhohlener Feindseligkeit angestarrt hatte. Lächelnd drehte er sich herum. „Ich hörte, Sie hätten beim Lesen die nächste Stufe erreicht“, sagte er.
    Sie starrte ihn an, die Lippen zusammengepresst, absolut stumm, der Blick hart.
    Er seufzte. „Genießen Sie Ihre Studien?“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und weigerte sich offensichtlich zu sprechen.
    „Nun, ich glaube, ich habe meinen Standpunkt deutlich gemacht. Sie sind wirklich noch keine erwachsene Frau. Bei einer Erwachsenen habe ich noch nie so kindisches Verhalten gesehen.“
    Sie lächelte ihn finster an.
    Er konnte es kaum glauben. „Wollen Sie mich für die restlichen vier Wochen ignorieren?“
    „Ignoriere ich Sie, Captain, Sir?“
    Er fühlte sich hilflos. Sie war verärgert, und er konnte ihr deswegen nicht einmal einen Vorwurf machen. Schlimmer noch, er wusste, dieser Ärger war nur ein Schutzschild, hinter dem sie ihren Schmerz verbarg. Es war wirklich reine Ironie. Er hatte sie nur vor Herzeleid bewahren wollen, und statt dessen hatte er ihr noch mehr Kummer beschert. Leise sagte er: „Es tut mir leid, dass ich Ihnen wehgetan habe, Amanda. Offensichtlich habe ich Sie mit meinem früheren Verhalten irregeleitet. Zumindest wissen wir jetzt beide, wo wir stehen. Es wird eine sehr lange Reise werden, wenn Sie mich weiterhin finster ansehen und sich weigern, mit mir zu sprechen.“
    „Die Reise ist schon jetzt zu lang“, sagte sie.
    „Ich fürchte, gegen die Länge unserer Reise kann ich

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