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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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ist so grau und so kalt“, fügte er hinzu.
    Amanda fiel auf, dass es sehr feucht war und nicht so warm wie auf den Inseln. „Es ist kalt“, bestätigte sie.
    Clive stellte sich neben sie, Ariella an der Hand. „Sie werden angenehm überrascht sein. Kommen Sie mit.“
    Ehe sie sich in Bewegung setzen konnten, ging die Tür auf, und ein großer dunkler Mann erschien. Einen Moment lang vermutete Amanda, es wäre der Earl, und sie hätte sich am liebsten versteckt. Doch Clive rief: „Rex!“, und dabei bemerkte sie, dass der Mann sich auf eine Krücke stützte und die Hälfte seines rechten Beines fehlte.
    Lächelnd schwang sich der gut aussehende Mann die Stufen hinab. Clive ging ihm auf halbem Wege entgegen, und sie umarmten einander.
    „Was ist das? Eine Zirkustruppe oder eine Gruppe von Vagabunden?“, fragte Rex mit funkelnden Augen. Rasch ließ er seinen Bruder los und neigte sich über Alexi, der ihn mit großen Augen ansah. „Ein Zigeunerprinz, wie mir scheint. Hmm. Fahrendes Volk wird in Mayfair verfolgt.“
    „Ich bin kein Zigeuner und auch kein Prinz. Aber meine Muttter ist eine Prinzesssin, und du weißt, wer ich bin. Du bist mein Onkel, der Ritter Sir Rex.“ Alexi war sehr ernst.
    „Und du bist Tom?“
    Alexi schüttelte den Kopf und wirkte dabei sehr verstimmt und selbstsicher. „Ich bin Alexander de Warenne.“
    Rex legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ich weiß genau, wer du bist, mein Junge. Willkommen in Harmon House.“ Sein Blick fiel auf Ariella, die ihn schüchtern beobachtete.
    Clive deutete auf sie.„Ariella, dein Onkel Rex. Wenn du je Hilfe brauchst und ich nicht in der Nähe bin, kannst du dich unbesorgt an ihn wenden.“
    Ariella, ganz untypisch sprachlos, nickte und schmiegte sich näher an Anahid. Am liebsten hätte Amanda dasselbe getan.
    Aber es war zu spät. Rex hatte sie bemerkt, und er musterte sie vom Scheitel bis zur Spitze ihrer Stiefel. Clive sagte: „Anahid, die Gouvernante der Kinder, und ihr Lehrer Monsieur Michelle.“
    Rex nickte kurz, und als er sie wieder ansah, fühlte Amanda, wie sie rot wurde.
    „Anahid, bitte bringen Sie die Kinder ins Haus. Alexi, du kannst das Haus und das Anwesen erkunden, aber du wirst keinen Fuß vor das Tor setzen.“ Als die Gruppe sich aufzulösen begann, sah Clive sie an, mit einem Blick, so sanft, dass ihr der Atem stockte. „Ich möchte, dass Sie meinen Bruder kennenlernen.“
    Amanda trat vor.
    „Rex, dies ist Miss Amanda Carre. Sie stammt von den Inseln, und ich habe sie nach London begleitet, da sie dringend eine Überfahrt brauchte.“
    Rex sah Clive an, die Brauen hochgezogen. „Tatsächlich.“ Dann drehte er sich um und verneigte sich leicht, wobei es ihm gelang, diese Geste trotz seiner Krücken außerordentlich elegant wirken zu lassen. „Es ist mir ein Vergnügen, Miss Carre, und ich heiße Sie willkommen, da ich annehme, dass Sie unser Gast sein werden.“
    Amanda biss sich auf die Lippe. Ihr kam der Gedanke, dass sie vielleicht knicksen sollte, doch in Hosen würde sie das lieber nicht tun. „Danke“, murmelte sie. Sie trat näher an Clive heran, fühlte, dass er ihren Arm berührte. Rex’ Blick fiel auf ihren Ellenbogen und seine Hand.
    „Ein Diener wird Ihnen Ihr Zimmer zeigen, Amanda“, sagte Clive, als wären sie allein miteinander. „Ich weiß, Sie werden niemals müde, aber vielleicht möchten Sie sich eine Stunde ausruhen?“
    Sie holte tief Luft und wünschte, irgendwo anders zu sein. „Ich bin sehr müde“, log sie. „Erschöpft geradezu.“ Sie warf einen Blick zu Rex, um zu sehen, ob er ihr glaubte. Sein Blick war merkwürdig prüfend, er bereitete ihr Unbehagen. „Und ich habe solche Kopfschmerzen. Bauchschmerzen auch.“
    „Vielleicht sollten wir einen Arzt rufen lassen“, murmelte Rex zu Clive.
    Clive nahm sie am Arm und führte sie an Rex vorbei, wobei sich ihre Hüften berührten. Er beugte sich zu ihr. „Keine Angst. Wenn Sie heute in Ihrem Zimmer bleiben wollen, müssen Sie nicht zum Dinner herunterkommen. Ich werde Sie entschuldigen.“
    Wieder einmal rettete er sie vor einem Schicksal, das schlimmer war als der Tod. Nie zuvor war Amanda dankbarer oder erleichterter gewesen. Sie sah zu ihm auf und fand in seinem Blick die Bestätigung, die sie brauchte. „Ich glaube, ich sollte heute in meinem Zimmer bleiben.“
    „Gut.“ Er berührte ganz leicht ihren Rücken, und sie wandte sich zum Haus. Dort stand ein sehr würdevoller Diener. „Dies ist Harrison, der Butler. Er wird Sie

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