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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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legte und sie erwürgte. „Amanda wird eine Dame werden“, brachte er heraus. „Dazu hat sie das Recht.“
    Er sah, dass ihre Spannung ein wenig nachließ. „Ich bin nicht herzlos, Clive“, sagte sie schließlich. „Wenn Sie sie in die Gesellschaft einführen wollen, dann, um ihr einen Ehemann zu suchen. Aber sie hat keine Mitgift“, sagte sie vorsichtig.
    Nie hatte er sich abgestoßener gefühlt. „Mylady, sorgen Sie sich nicht um Amandas Aussichten. Das ist der Gipfel der Heuchelei. Guten Tag.“ Eine Verbeugung brachte er nicht mehr zustande, er musste ihrer Gegenwart entkommen, ehe der Zorn ihn übermannte.
    Aber an der Tür fuhr er noch einmal herum. Sie stand reglos wie eine Statue mitten im Zimmer. „Was mich betrifft, haben Sie an diesem Abend alle mütterlichen Rechte verloren.“
    Sie erstarrte.
    Er hob eine Hand, die vor kaum beherrschter Wut bebte. „Unter keinen Umständen würde ich sie hierher schicken, zu so einer gleichgültigen, unfreundlichen Person, verstehen Sie das? Seit sie Jamaika verließ, stand sie unter meinem Schutz, und das wird sich nicht ändern, bis sie verheiratet ist. Gute Nacht.“
    Ohne ihr die Gelegenheit zu einer Antwort zu geben, eilte er hinaus.

11. Kapitel
    Bis er Harmon House erreichte, hatte er seine Fassung noch nicht wiedergewonnen. Clive stürmte ins Haus, wohl wissend, dass er zum Abendessen zu spät kam. Aber im Haus war es seltsam ruhig, und er erkannte, dass die Damen nicht da waren. Sie mussten andere Pläne zum Dinner haben.
    Rex hinkte aus der Bibliothek, er trug Abendkleidung. „Ich dachte, uns drohte ein Wirbelsturm, so wie die Haustür zuschlug. Was ist los?“
    Clive blickte die Treppe hinauf und verzog das Gesicht. Wie sollte er Amanda die Wahrheit beibringen? Sie würde am Boden zerstört sein, und er wollte nicht, dass sie wegen ihrer abscheulichen Mutter litt. Er drehte sich um und ging in die Bibliothek. „Ich habe gerade mit Lady Belford gesprochen. Sie ist schlimmer als eine Hure. Sie ist ein Aas.“
    Rex sah ihn überrascht an. Dann schloss er die Tür hinter ihnen. „Ich habe dich noch nie so über eine Frau sprechen hören.“
    „Sie ist die selbstsüchtigste Person, der ich je begegnet bin. Es interessiert sie überhaupt nicht, dass ihre Tochter hier ist – sie kümmert allein ihr eigenes Wohlergehen und vielleicht noch das ihrer legitimen Kinder. Und die ganze Zeit versuchte sie, mich in ihr Bett zu locken.“
    Nach einer Pause sagte Rex: „Bist du sicher, dass du ihre Handlungen nicht missdeutet hast? Ich vermute, dass sie einen Schock erlitt bei deinen plötzlichen Neuigkeiten.“
    Clive lachte. „Vertrau mir, ich habe nichts missdeutet. Es spielt keine Rolle. Nachdem ich eine halbe Stunde mit ihr verbracht habe, würde ich Amanda niemals zu ihr schicken, unter keinen Umständen. Ohne ihre Mutter ist Amanda besser dran. Diese Frau hat kein Herz.“
    Rex starrte ihn fassungslos an. „Clive, du kannst das nicht ernst meinen, was du gerade gesagt hast.“
    „Oh, ich habe jedes Wort so gemeint.“ Er stapfte zur Anrichte und schenkte sich einen doppelten Whisky ein. Als er das Glas geleert hatte, trank er noch ein weiteres.
    „Langsam!“, rief Rex. „Ich sehe, dass du sehr aufgeregt bist, und das nur wegen einer Frau, die du kaum kennst.“
    Das ärgerte ihn noch mehr. „Ich kenne Amanda besser als jeden anderen.“ Er schenkte sich noch einmal ein, diesmal aber hielt er das Glas nur in der Hand.
    „Wirklich? Du kennst sie seit genau sechs Wochen“, sagte Rex und sah ihn genauer an.
    „Ich kenne sie fast ihr ganzes Leben lang“, gab er zurück und dachte an die vielen Male, da er sie über die Insel streifen sah und beim Schwimmen im Meer. „Und wir sind Schiffskameraden. Sie hat mit mir jede Nacht die zweite Wache geteilt. Sie hat den Sturm mit mir durchgestanden. Eine Reise verändert Menschen, Rex. Dabei werden Bande geknüpft, die ein Leben lang halten können.“
    „Offensichtlich hat es dich verändert“, meinte Rex.
    „Du verstehst das nicht – ich bin ihr Beschützer, aber es ist mehr als das.“ Er ging zum Fenster und starrte in die Dunkelheit hinaus. Es regnete noch immer.
    Rex stellte sich neben ihn. „Wirst du ihr sagen, dass ihre Mutter in Belford House lebt? Wirst du ihr die Wahrheit sagen?“
    Langsam drehte Clive sich um, und eine dunkle Vorahnung überkam ihn. „Wie soll ich das machen? Aber wie könnte ich es verschweigen?“
    „Du willst sie nicht mit der Wahrheit verletzen, aber du willst sie

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