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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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belegen, dass Ihr Mädchenname Straithferne lautet. Nur muss ich mir diese Mühe gar nicht machen, denn Ihre Tochter sieht Ihnen sehr ähnlich. Sie wissen das sicher nicht, aber Rodney Carre wurde im Juni gehängt. Ich habe Amanda nach London gebracht, damit sie bei Ihnen sein kann, ihrer einzigen Verwandten.“
    Lady Belford schrie auf und ließ sich auf ihren Stuhl sinken. Und als sie zu ihm emporblickte, sah er Tränen in ihren grünen Augen, die nicht annähernd so lebhaft und fremdartig wirkten wie die ihrer Tochter. „Sie haben recht“, stieß sie hervor. „Mein Mädchenname ist Straithferne.“ Zitternd erhob sie sich.
    Clive sprang vor und half ihr dabei. Sie lehnte sich bebend an ihn und umklammerte seine Schultern. Im selben Moment erkannte er, dass sie das nur tat, um ihn mit ihrem weiblichen Benehmen zu umschmeicheln. „Sie müssen sich setzen“, sagte er finster und versuchte, sich aus ihrer Umarmung zu lösen.
    Aber sie hielt ihn fest und mied seinen Blick, sodass er ihr nicht richtig ins Gesicht sehen konnte. „Oh – ich bin schockiert. Ich kann es nicht glauben – sie ist hier? In London?“
    „So ist es. Ich verstehe Ihr Entsetzen. Aber, Mylady, Ihre lange verlorene Tochter ist zurück und sehnt sich danach, bei Ihnen zu sein.“ Energisch schob er sie von sich weg.
    Endlich sah sie zu ihm auf. „Sie dürfen nicht so offen darüber sprechen, sonst bin ich ruiniert.“
    Ihre Blicke begegneten sich. Noch immer sah er Tränen in ihren Augen, aber auch einen Ausdruck von Härte. „Und Ihre Tochter?“, fragte er und empfand schon nur noch Verachtung für sie.
    Sie zog ein Tuch aus ihrem Mieder und betupfte sich die Augen. „Sie dürfen so nicht sprechen“, sagte sie. „Warum haben Sie sie hierher gebracht?“
    „Damit sie bei Ihnen wohnen kann, eine andere Familie hat sie nicht!“, rief er. „Es gab nur diese Möglichkeit, außer sie zu den Schwestern von St. Anne’s auf der Insel zu schicken! Das hat sie nicht verdient.“
    Sie starrte ihn an. „Wie ist sie?“, fragte sie endlich verhalten.
    Er zögerte nicht mit der Antwort. „Sie ist außergewöhnlich schön, mit grünen Augen, die Ihren sehr ähnlich sind. Ihr Haar ist von der Farbe des Mondes, und ihre Figur ist perfekt. Sie ist sehr klug – sie lernt lesen und macht das sehr gut, wie ich hinzufügen darf“, sagte er. Dulcea machte noch größere Augen. „Und sie ist tapfer. Noch nie habe ich so viel Mut gesehen, nicht einmal bei einem Mann. An Bord meines Schiffes hat sie ihr Leben riskiert, um einen jungen Burschen zu retten, und sie kann mit dem Säbel beinahe so gut umgehen wie ich.“
    Dulcea schrie auf.
    „Was haben Sie erwartet?“, fragte er wütend. „Sie haben es zugelassen, dass Ihre Tochter von einem Piraten aufgezogen wird, Lady Belford, und haben ihr ein vornehmes Leben verwehrt – so ein Leben!“ Er deutete auf das Zimmer.
    Dulcea bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen und weinte. „Wie können Sie mir das vorwerfen?“
    Clive erkannte, dass Dulcea ihn beeinflussen wollte, aber er war nicht ganz sicher, was genau sie jetzt vorhatte. „Ihre Tränen rühren mich nicht, Mylady. Doch die Bitte Ihrer Tochter rührt mich sehr. Was werden Sie jetzt tun? Sie befindet sich in Harmon House und erwartet einen herzlichen Empfang.“
    Sie sah zu ihm auf, und ihre Augen wirkten eiskalt. „Sie erwarten doch nicht von mir, dass ich so ein Kind aufnehme?“
    „Ihre Tochter braucht ein Zuhause“, sagte er schroff, und sah seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. „Sie braucht eine Mutter. Sie braucht Sie. Mir schien es klug zu sein, Sie zuerst zu treffen und Ihnen zu sagen, dass sie hier ist, und wie ich sehe, habe ich recht getan. Die Gesellschaft ist voller Bastarde, Lady Belford. Wir beide kennen viele Paare, die ihren illegitimen Nachwuchs gemeinsam mit ihren Erben aufziehen. Ich habe meine eigenen Kinder hierher gebracht und ich werde sie mit Freuden in die Gesellschaft einführen, nicht voller Angst.“
    Sie schüttelte den Kopf und umfasste seine Arme. „Sie sind keine verheiratete Frau mit zwei legitimen Kindern! Belford wird das nie verstehen, und er wird mir nie verzeihen, auch wenn mein faux pas geschah, lange ehe wir uns trafen.“
    „ Au contraire . Sie haben ihn an der Nase herumgeführt, und ich bin sicher, Sie können ihm alles einreden, was Sie nur wollen.“
    „Warum tun Sie das? Warum haben Sie beschlossen, sie hierher zu bringen?“
    „Warum ich mich wie ein Gentleman benehme?“, fragte er

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