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Freibeuter der Liebe

Freibeuter der Liebe

Titel: Freibeuter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Andrews
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Und sagte sich dieselben Dinge, die er sich schon letzte Nacht gesagt hatte.
    Es ging um Stella . Die Tochter von Nathan. Seinem alten Freund und Geschäftspartner.
    Als er aus der Dusche kam, fiel sein Blick auf Piratenherz , und sofort war es wieder um ihn geschehen. Er las dort weiter, wo das Buch aufgeschlagen war. Die Szene, wo Vasco Lady Mary mit einer reifen Birne füttert. Himmel, er konnte den süßen Birnensaft, der Mary das Kinn hinunterrann und den Vasco fortküsste, fast schmecken!
    Rick schloss die Augen, um nicht den Verstand zu verlieren. Er ließ die Finger über die goldenen Buchstaben ihres Namens gleiten. Wie sollte er die Stella Mills, die diese saftige Szene geschrieben hatte, mit der Stella Mills vereinbaren, die er fast sein ganzes Leben kannte?
    Wie konnte er ihr je wieder unbefangen gegenübertreten, nachdem er ihre heimlichsten erotischen Fantasien kannte?
    In denen er selbst die Hauptrolle spielte?
    Stella wurde zur Obsession.
    Die Frage war, würde diese Obsession vergehen? Oder war er auf ewig verdammt?
    Er schob das Buch unter sein Kissen.
    Aus den Augen, aus dem Sinn.
    Stella warf gerade eine Angel aus, als Rick eine halbe Stunde später wieder an Deck kam. „Ich dachte, wir essen heute Abend Fisch“, begrüßte sie ihn.
    Rick nickte. Zwar hatte sie sich längst ein Hemd übergezogen, aber es war, als hätte er plötzlich einen Röntgenblick. „Ich heize den Grill vor.“
    Eine Stunde später, als sie sich an Deck Fisch und Kartoffeln schmecken ließen, verfärbte sich der Himmel allmählich rosa. Eine sanfte Brise liebkoste Stellas Nacken und spielte mit den Strähnen, die sich aus ihrem lässig gesteckten Knoten gelöst hatten. Das Meer schlug träge gegen die Bootswand.
    „Hast du geschafft, was du dir vorgenommen hattest?“, fragte Rick, nachdem sie die meiste Zeit während des Essens geschwiegen hatten.
    Stella nickte, dankbar für das Gespräch. Ihr war bewusst, dass sie beide es vermieden über den gestrigen Abend zu reden. „Über dreitausend Worte.“
    Er trank einen großen Schluck von seinem Bier. „Ist das dein Durchschnitt?“
    Erneut nickte sie. „Ich versuche, dreitausend pro Tag zu schaffen. Manchmal …“ Sie verzog das Gesicht. „An manchen Tagen fällt es mir leichter als an anderen.“
    „Woran liegt’s?“, fragte er.
    „Es ist ein bisschen so, als würde man nach einem verlorenen Schatz tauchen. Manchmal liegen die Münzen einfach so auf dem Meeresgrund und man braucht sie bloß noch einzusammeln. Und manchmal sind sie in Truhen verborgen, eingeschlossen in den unerreichbaren Nischen eines uralten Schiffswracks. Sie sind da … du kannst sie sehen … aber du kommst nicht dran. So ist das mit der Muse auch. An manchen Tagen zeigt sie sich von selbst und die Worte fließen von allein, und an anderen Tagen …“ Sie zuckte die Schultern. „… kommt es mir vor, als wäre jedes Wort in einer verborgenen Truhe eingeschlossen, an die ich nicht herankomme.“
    „Ach ja, die Muse“, witzelte er.
    Stella lachte. „Tut mir leid, das klang jetzt ein bisschen affektiert.“
    „Nein, gar nicht“, beruhigte er sie lächelnd. „Fallen dir manche Szenen leichter als andere?“ Die Frage war ihm einfach so herausgerutscht.
    Stella wandte den Blick ab. Die Sexszenen in Piratenherz hatten sich wie von selbst geschrieben. Entfesselte erotische Fantasien der vergangenen Jahre verliehen den Szenen eine geradezu peinliche Anschaulichkeit.
    „Nein, eigentlich nicht“, log sie, während sie aufstand, um die Teller abzuräumen. Wegen ihrer Verletzung balancierte sie das Geschirr ein wenig unbeholfen und war froh über die ruhige See.
    „Lass dir doch helfen.“ Rick stand ebenfalls auf.
    Sie schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall. Du hast mich schon die ganzen letzten Tage bedient. Meinem Arm geht’s viel besser, also bleib sitzen.“ Rick setzte sich wieder, und sie lächelte. „Möchtest du noch ein Bier?“
    Er nickte. „Klar, warum nicht?“ Vielleicht half ihm das beim Einschlafen.
    Stella schien ziemlich lange zu brauchen. Er hörte sie unter Deck herumpoltern, während die Sonne langsam unterging und sich die ersten Sterne zeigten. Ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit durchdrang ihn. Die Planken fühlten sich gut an unter seinen nackten Füßen.
    Sein Deck, sein Boot, sein Meer.
    Das waren die Dinge, die ihn glücklich machten. Nicht irgendeine Frau, die in seiner Küche herumklapperte.
    Eine Frau hatte ihn noch nie glücklich gemacht.
    Ganz im

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