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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
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zum offenen Fenster herein und umspielte die selig Erschöpften. Abgesehen von dem leisen, schabenden Geräusch sich aneinander reibender Palmwedel war nichts zu hören. Aus den üppigen Blumenbeeten
aufsteigender Duft schwebte über dem Bett, in dem Luke hinter Samantha lag. Sie atmete gleichmäßig, doch das musste nicht heißen, dass sie schlief. Das entspannte Miteinander genießend, ließ Luke ihre seidigen Locken durch seine Finger laufen. So war es noch nie gewesen. Für gewöhnlich fand eine schnelle Vereinigung statt, und danach trennte man sich sang- und klanglos. Mit Samantha hätte er die ganze Nacht so liegen können. Er schloss sein Auge und schüttelte den Kopf. Verdammt. Was hatte er getan?
    Samantha drehte sich in seinen Armen zu ihm um. Die Bewegung ihres schönen Körpers an dem seinen entzündete seine Begierde aufs Neue. Trotz des ausgedehnten Zusammenseins war er schon wieder bereit, sich an und in Sam zu verlieren.
    »Ich sollte in mein Zimmer gehen«, flüsterte sie mit einer Stimme, die so erregend war wie die Inselluft.
    Er stützte sich auf einen Ellbogen und legte den Kopf in die Hand. Der Mond spendete genügend Licht, um Luke alles erkennen zu lassen, was es zu sehen gab: ein schönes Gesicht mit von vielen heißen Küssen geschwollenen Lippen, einen langen, schlanken Hals, eine vollkommen modellierte, cremeweiße Schulter. Dreierlei wurde ihm bewusst. Erstens, dass diese zarte, sinnliche Frau der Pirat Sam Steele war. Zweitens, dass er das Geschenk nicht verdiente, das sie ihm in dieser Nacht gemacht hatte. Und drittens, dass er sie bald wieder verlieren würde.
    Noch vor ein paar Tagen wäre sie für ihn nichts anderes als eine weitere Eroberung gewesen. Vor ein paar Tagen
hatte er auch noch nicht gewusst, was ihm all die Jahre gefehlt hatte.
    Wohlig seufzend schmiegte sie sich an ihn. Er hatte ihr Vertrauen gewonnen, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis sie entdeckte, dass Dervish nicht auf Barbados war, wie er, Luke, sie glauben gemacht hatte. Und wenn dieser Augenblick kam, würde der liebevolle Ausdruck auf ihrem Gesicht von heillosem Zorn abgelöst.
    Das hatte er schon gewusst, als er seinen Plan schmiedete, aber da hatte ihn der Gedanke noch nicht gestört, denn da lag ihm noch nichts an ihr. Jetzt, da er Gefühle für sie hegte, fragte er sich, wie er die Wahrheit umschiffen und verhindern konnte, dass Samantha erfuhr, dass sie Dervish in dieser Gegend nicht finden würde.
    Er rief sich zur Ordnung. Was sollte das denn? Er war Luke Bradley, der Pirat. Er hatte bisher keine Skrupel gehabt, Samantha anzulügen, und er würde jetzt nicht damit anfangen. Und was seine Person anlangte, hatte er ihr nichts vorgemacht. Sie hatte gewusst, mit wem sie sich einließ.
    Trotzdem meldete sich aus einem entfernten Winkel sein Gewissen. Er sollte sie in ihr Zimmer gehen lassen. Es würde ohnehin schwer genug für sie werden, die Wahrheit zu verkraften. Stattdessen drückte er sie noch fester an sich. Sie verkörperte, was er, wie man ihm gesagt hatte, nie besitzen würde. Er war ein Bastard. Und Bastarde, hatte sein Stiefvater ihm jahrelang gepredigt, waren nichts Gutes wert.

    »Schlaf ein wenig, Schätzchen.« Erlaube mir, dich noch ein paar Stunden im Arm zu halten.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich schlafe nachts nicht.«
    Er rückte von ihr ab. »Übernimmst du deshalb immer die Nachtwache? Um dich abzulenken, damit du nicht daran denken musst, wie Dervish dich vergewaltigte?«
    Samantha zögerte, und Luke fragte sich, was da noch sein konnte. Er wusste, dass Dervish sie vergewaltigt hatte. Er wünschte, er wüsste es nicht, aber er hatte sich damit abgefunden. Gab es sonst noch etwas? Er hob ihr Kinn an. »Was ist?«
    Sie richtete sich auf, rutschte, eines der Laken mitziehend, bis zum Kopfteil des Bettes und lehnte sich daran, dann streckte sie die freie Hand Luke hin.
    Er setzte sich vor Sam und nahm ihre Hand in seine Hände. Sie war eiskalt. Der Kummer in Samanthas Augen zerriss ihm fast das Herz.
    »Es war nicht Dervish, der mich vergewaltigte - aber mit Dervish fing alles an.«
    Erschüttert streichelte er ihre Hand, während sie ihm bildhaft schilderte, wie sie durch Dervishs Erbarmungslosigkeit ihre Familie verlor. Er spürte ihre Verzweiflung, ihr Gefühl der Hilflosigkeit. Zorn packte ihn, und er drückte seine Hände zusammen, bis Samantha einen Schmerzlaut von sich gab, und Luke erkannte, dass er ihr wehtat. Er lockerte seinen Griff, zwang sich zur Ruhe und hörte sie bis

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