Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
Vom Netzwerk:
Schlagbolzen. Smith reichte ihm schnell ein volles Magazin. Kepler steckte es ein und legte an. Die Einstellung des Kolbens passte für ihn nicht richtig, und er korrigierte sie in Ruhe, während Galema, Smith und dessen Bodyguards ihm schweigend zusahen. Seine Männer kamen dazu und betrachteten grinsend sein Gesicht.
    Schließlich war er mit der Ei nstellung des Kolbens zufrieden und stützte sich mit den Ellenbogen auf der Haube des großen SUV ab. Smith, mit dem Entfernungsmesser in den Händen, lehnte sich neben ihm an den Wagen. Kepler visierte den Baum am Hang eines Hügels außerhalb der Ranch an. Der Baum war etwas mehr als einen Kilometer von der Villa entfernt. Kepler zielte auf den Stamm, dorthin, wo er sich in zwei Stränge teilte.
    "Zwölfhundertzwei Meter", sagte Smith, der erriet, wohin er schießen wollte.
    Kepler drehte das Rändelrädchen für die Vertikale zwei Klicks weiter, danach schoss er. Innerhalb einer Minute verschoss er das ganze Magazin auf die Gabelung. Smith blickte die ganze Zeit durch das Fernglas zum Baum.
    Als Kepler sich aufrichtete, nahm der Waffenhändler das Fernglas von den Augen und sah ihn ehrfürchtig an.
    "Ich werd' bekloppt", sagte er. "Kriege ich bitte ein Autogramm?"
    "Gleich", erwiderte Kepler. "Geben Sie mir erst bitte noch ein Magazin."
    Smith drehte sich zu seinen Bodyguards und gab die entsprechende Anweisung. Einer der Männer reichte Kepler ein Magazin mit fünf Lapua-Patronen.
    Kepler schoss einmal, dann drehte er sich zu seinen Männern um.
    " Würdet ihr für mich bitte einmal schießen?", erkundigte er sich.
    Unter den Sudanesen entstanden ein kurzes Gemurmel und etwas Getümmel, dann waren sie sich über die Reihenfolge einig und Massa riss Kepler die Erma fast aus den Händen.
    " Schieß bitte genau in die Gabelung des Baumstamms", wies Kepler ihn an und blickte zu Smith. "Darf ich den Stecher bitte haben?"
    Der Waffenhändler gab ihm das Fernglas. Kepler stellte es auf maximale Vergrößerung und sah zum Baum. Wenn das Gewehr eine Macke hatte, dann hatte er sie unbewusst ausgeglichen. Seine Männer würden das nicht können. War die Erma in Ordnung, würden sie ihre Treffer nicht weit von seinen platzieren.
    Als die Sudanesen mit dem Schießen fertig waren, lagen alle ihre Einschüsse in einem Umkreis von zwanzig Zentimetern um die sechs von Kepler. Er nahm das Fernglas herunter und nickte seinem Chef zu.
    Smith wollte siebentausend Dollar für die Erma haben und die Gesichter von Kepler und seinen Männern schienen den Preis zu rechtfertigen. Galema war davon völlig unbeeindruckt. Kepler bezweifelte, dass sein Chef den Waffenhändler sehr gut kannte, aber er erkannte sofort dessen Schwachstelle. Smith hatte wohl richtig an diesem Gewehr verdienen wollen, aber schon damals im Sudan wollte er die Waffe nur in gute Hände abgeben. Damit spielte Galema Smith gegen sich selbst aus und bekam die Erma für fünftausend Dollar.
    Der Waffenhändler wehrte sich aber auch nicht besonders, sondern akzeptierte ziemlich schnell Galemas Angebot, das zehn volle Ersatzmagazine einschloss.
    Nach dem Abschluss des G eschäfts wollte Smith unter vier Augen mit Kepler sprechen. Sie gingen beiseite und der Waffenhändler bat, ihn mal vielleicht kontaktieren zu dürfen, wenn er Fragen zu einer Waffe hätte. Kepler willigte etwas verwundert ein. Smith schien das wichtiger gewesen zu sein als die mickrige Gewinnmarge beim SR-100, er verabschiedete sich danach recht fröhlich.
    Kepler trat zu Galema, der selbstzufrieden eine Zigarre paffte und amüsiert dem Cherokee nachblickte.
    "Danke sehr, Mister Galema ."
    Sein Chef warf einen kurzen Seitenblick auf ihn, dann sah er wieder dem Cherokee nach, der sich, eine leichten Staubfahne hinter sich herziehend, entfernte.
    "Bitte ."
    Kepler blickte aus zusammengekniffenen Augen nachdenklich in die untergehende Sonne. Die Frage, auf die sein Boss wartete, stellte er nicht. Er hatte die Antwort schon. Galema hatte ihn alles alleine erledigen lassen, anstatt ihn von vorneherein mit Smith zusammenzubringen. Anscheinend war der Südafrikaner mit dem Ergebnis seines Tests zufrieden, die Erma war wohl ein Beleg dafür.
    " Ich habe sieben Glock sechsundzwanzig gekauft", sagte Kepler. "Fünf sind für mich und meine Männer, die sechste für Rebecca. Die siebte", er sah seinen Chef an, "ist für Sie." Er ließ sich von Galemas Blick nicht irritieren. "Es ist einfach, sie verdeckt zu tragen. Ich will", sagte er bestimmt, "dass Sie damit umgehen

Weitere Kostenlose Bücher