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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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können, damit Sie niemals wehrlos dastehen."
    "Muss ich mir Sorgen machen?", erkundigte Galema sich.
    "Nein, dafür haben Sie jetzt mich." Kepler machte eine Pause. "Ist nur eine Vorsorgemaßnahme. Sahi wird Ihnen beibringen, mit der Pistole umzugehen."
    "Nicht Sie?", fragte Galema überrascht.
    "Sahi ist sehr gut an der Pistole."
    "Sie sind ein cleverer Führer, Mister Kepler", sagte Galema anerkennend.
    " Natürlich." Kepler grinste unverfroren. "Deswegen werde ich mich auch ganz clever verziehen und all diese Magazine da leerschießen."
    "Ah", machte Galema mit einem Lächeln. "Das hat I hnen gefehlt, nicht wahr?"
    "Aber ja doch ."
    "Wann beginnt mein Unterricht?"
    "Morgen."
    Am nächsten Morgen instruierte Kepler Sahi nach dem Laufen, Galema den Umgang mit der Glock beizubringen. Seine Männer waren sichtlich stolz, dass er einen von ihnen mit dieser Aufgabe betraute. Die Stärkung ihres Selbstbewusstseins war Kepler eine ernste Angelegenheit. Außerdem war er froh, auch mal ausspannen zu können.
    Mit dem Rover fuhr er soweit auf die Klippen hinaus wie es möglich war. An einem Baum befestigte er einen Mülleimerdeckel. Von einem flachen Felsen aus, auf dem er das Gewehr gut aufstellen konnte, schoss er auf das runde Blech mit dreißig Zentimetern Durchmesser.
    Ein Magazin wollte er behalten, für die neun restlichen nahm er sich sehr viel Zeit. Er lag auf dem Felsen, feuerte präzise und war mit sich und der Welt im Einklang. Nicht nur, weil er wieder das tat, was seiner Natur entsprach. Sondern, weil er die Möglichkeit hatte, es ohne jemanden töten zu müssen zu tun.
    Und weil die Erma ein e hervorragende Waffe war. Ihre Erstschusstrefferwahrscheinlichkeit lag bei über achtundneunzig Prozent bei tausend Metern. Mit der Vollmantelhartkernmunition erreichte Kepler einen Streukreis von weniger als fünf Zentimetern.
    Zurück in seinem Büro zerlegte er die Erma. Ihr Innenleben verhieß jahrelange Freude. Smith hatte die Waffe vorsichtig behandelt, sehr sorgfältig gepflegt und selten und nur mit hochwertiger Munition geschossen. Kepler zelebrierte dass Saubermachen und das Einölen genauso wie das Schießen. Dass er dabei das Mittagessen verpasste, war ihm völlig egal.
    D urch Tausch von Lauf, Verschluss und Magazin konnte das SR-100 auch .300 Win und .308 WinMag verwenden und das patentierte System zum Wechsel der Läufe erübrigte das Neueinschießen des Gewehrs nach dem Zusammenbau. Als Kepler die Erma in den Waffenschrank einschloss, glänzte sie.

5 2. Um die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken, ging Kepler ins Gesellschaftszimmer. Er mochte die steife englische Atmosphäre des Raumes, die alten Klubsessel, den etwas modrigen Geruch der Bücher und den feinen Duft von parfümiertem Tabak, der sich seit dem letzten Jahrhundert zwischen den Regalen verfangen zu haben schien. Hier zu lesen hatte etwas Erhabenes an sich, sei es, um etwas zu lernen, oder um sich eine gute Geschichte zu Gemüte zu führen.
    Kepler hatte sich gerade in eine Xhosa-Fiebel vertieft, als seine Ruhe gestört wurde. Soraja schob ihren Putzwagen in den Raum, dann erst sah sie Kepler. Ihr Gesicht spannte sich leicht an.
    "Hallo, Soraja", grüßte er das Zimmermädchen.
    "Hallo, Dirk." Sie lächelte müde. "Ich muss hier sauber machen, tut mir leid."
    " Warum? Tob dich aus", erwiderte Kepler, legte das Buch weg und erhob sich.
    E r sah Soraja an. Er selbst war nicht groß, aber Soraja war noch kleiner. Sie war zierlich, wie alle Angehörigen der Bantuvölker, auch in ihrer Uniform wirkte sie geradezu mädchenhaft, aber sie war älter als sie aussah. Plötzlich sah Kepler etwas an ihr, was er nie zuvor gesehen hatte. Er blieb abrupt stehen.
    "Warte mal."
    Soraja sah ihn überrascht an, gehorchte aber widerspruchslos und blieb vor Anspannung fast zitternd stehen.
    "Zieh dein Kleid aus", befahl er.
    Soraja sah ihn aus aufgerissenen Augen angsterfüllt an.
    "Tu es, sonst mache ich es", sagte Kepler hart.
    Soraja zögerte kurz, dann, mit erschreckende r Ergebenheit in den Augen, machte sie den Reißverschluss an der Seite des Kleides auf und ließ es zu Boden fallen. Sie trug keinen BH und bedeckte ihre kleinen Brüste mit einem Arm, während sie sich unter Keplers Blick schützend zusammenkrümmte und dumpf zur Seite blickte. Kepler kannte diesen Blick. Soraja hatte sich ergeben, sie wollte nur, dass es schnell vorbei war. Kepler ging zu ihr und legte seine linke Hand auf ihren Rücken. Soraja zuckte zusammen. Als Kepler seine

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