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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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rechte Hand unter den Ansatz ihrer linken Brust legte, begann Soraja unkontrolliert zu beben. Er drückte mit der linken Hand etwas gegen ihre Rippen, dann bewegte er die Hand nach unten. Als er die letzten beiden Rippen erreichte, stöhnte Soraja auf und krümmte sich vor Schmerz.
    In diesem Moment ging die Tür auf und Rebecca kam herein. Das Lächeln auf ihren Lippen gefror.
    "Was soll das werden, Kepler?", stammelte sie wütend mit einem Blick, in dem maßloses Entsetzen und Schmerz lagen.
    "Sieh es dir an", knurrte er durch die Zähne zurück ohne sie anzublicken.
    Sie kam näher und sah Soraja an.
    "Oh Gott", hauchte sie entsetzt.
    Sie berührte die Hämatome, die auf der dunklen Haut des Zimmermädchens kaum wahrnehmbar waren. Kepler hatte den auf Sorajas Oberarm nur ges ehen, weil die Sonne passend darauf geschienen hatte, erst danach hatte er die Schonhaltung der jungen Frau bemerkt.
    "Sie hat zwei gebrochene Rippen", sagte er. "Ruf einen Krankenwagen."
    Er legte seine Hände sanft um S orajas Schultern und schob sie zum Sofa. Dort zwang er sie, behutsam aber bestimmt, sich hinzulegen und deckte sie mit dem alten Plaid zu, das immer dort lag.
    Als er sich aufrichtete, sah er grenzenlose Verzweiflung in Sorajas Augen und seine Entscheidung war gefa llen.
    "Wer war das?", fragte er.
    Soraja antwortete nicht, ihre Augen füllten sich mit Tränen, dann drehte sie den Kopf zur Seite. Kepler packte sie am Kinn und zwang sie, ihn anzublicken.
    " Ich finde es raus, Soraja", sagte er, aber sie schwieg weiter. "Matis?"
    "Nein", brachte Soraja erschrocken heraus.
    "Einer von den beiden anderen?"
    "Nein!", beeilte Soraja sich erschrocken zu antworten. "Bitte, Mister Kepler, lassen Sie mich einfach wieder an die Arbeit gehen..."
    "Du hast zwei gebrochene Rippen und bist von blauen Flecken über sät, du gehst nirgends hin", sagte Kepler. "Sag mir, wer dir das angetan hat."
    Soraja fing an zu weinen. Kepler ignorierte es.
    "Wer war das?" , verlangte er zu wissen.
    "Mein Halbbruder", schluchzte Soraja kaum hörbar.
    "Wieso?"
    "Ich wollte ihm nicht meinen ganzen Lohn geben."
    Kepler ließ sie los und richt ete sich auf.
    "Wo finde ich ihn?"
    "Bitte nicht", jetzt weinte Soraja richtig.
    "Was?", fragte Kepler ungläubig.
    "Er ist in einer Bande", flüsterte Soraja kaum wahrnehmbar vor Weinen.
    "Ich habe auch eine Gang", erwiderte Kepler unheilversprechend. "Wo finde ich ihn?", wiederholte er unerbittlich.
    "Bitte ." Soraja griff nach seiner Hand. "Lass ihn."
    "Ich lasse ihn nicht", rastete Kepler beinahe aus und wollte gehen.
    "Nein!" Soraja klammerte sich an ihm fest. "Er hat meine Tochter!"
    Kepler drehte sich abrupt um und ging neben der Couch in die Hocke.
    "Nochmal ."
    "Ich muss alles was ich verdiene , bei meiner Familie abgeben", flüsterte Soraja. "Sie behalten meine Tochter bei sich, damit ich ihnen das Geld gebe."
    "Wer?"
    "Mein Halbbruder und meine Stiefmutter."
    Soraja senkte tief Kopf, damit Kepler ihre Scham nicht sah.
    "Wieso schlägt er dich?"
    "Ich sollte klauen", erwiderte Soraja fast unhörbar. "Aber ich wollte nicht und dann hat er gesagt, er tut Thembeka etwas an." Sie brach in einen Weinkrampf aus. "Ich habe das Silberbesteck genommen... Es tut mir Leid..."
    "Wo ist er?", fragte Kepler.
    Soraja kniff die Augen zu und schüttelte den Kopf.
    "Soraja, sag es mir", bat er sanft er. "Ich sorge dafür, dass er dich nie wieder anrührt und ich bringe dir deine Tochter."
    Jetzt sah Soraja ihn in wilder Hoffnung an, ihr Weinen hörte auf. Er nickte.
    "S 349, Site A."
    "Welche Township?"
    " Khayelitsha", murmelte Soraja ängstlich und in wilder Hoffung.
    Kepler zog das Handy heraus und wählte über Kurzwahl Massa an, der im Büro saß und die Kameras überwachte.
    " Schick Sahi, Ngabe und Budi sofort zur Villa", sagte er sobald Massa abgenommen hatte. "Sie sollen den Rover mitnehmen. Du passt hier auf."
    Er legte auf . In diesem Moment kam Rebecca herein.
    "Der Krankenwagen ist unterwegs ."
    "Gut ." Kepler kontrollierte die Glock und die drei Ersatzmagazine in seinem Jackett. "Bleibt alle hier, bis wir zurück sind. Massa ist unten."
    "Ja, Dirk . Sei vorsichtig."
    Auf der Veranda traf Kepler auf Matis. Der Butler hatte um die Säulen des Aufganges ein Seil gespannt und brachte daran kleine weiße Säcke an. Selig vor sich hin summend hängte er die Säckchen mit unendlicher Geduld in eine perfekte Position mit gleichem Abstand zueinander.
    In diesem Moment hielt der Rover vor der Treppe.
    "Mister Kepler",

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