Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)
haben Recht, Sir", sagte Sahi widerwillig. "Aber das Weib hätten wir abknallen sollen", fügte er uneinsichtig hinzu.
Sie sahen, wie Marta, begleitet von Budi, aus der Villa kam, in den Rover einstieg und wie der Wagen weg fuhr.
" Damit könntest du Recht haben", murmelte Kepler nach einer Weile nachdenklich. "Ich gehe dann Galema Bericht erstatten."
Auf dem Weg dachte er nach. Die Frau am Leben gelassen zu haben könnte schlimmere Konsequenzen nach sich ziehen, als wenn er sie getötet hätte.
Aber eigentlich war ihm j ede mögliche Auswirkung seiner Tat absolut gleichgültig. Er hatte in den Armen immer noch das Gefühl des kleinen, schutzlosen, zierlichen, viel zu leichten Körpers. Er hatte das Richtige getan.
5 3. Die Räume unten waren leer. Kepler ging nach oben zu Galemas Büro, klopfte an und trat auf Galemas Zuruf ein.
Rebecca hatte ihre n Bruder soweit unterrichtet, Galema saß wartend zurückgelehnt am Schreibtisch. Er deutete auf den Stuhl davor.
Kepler hielt sich nicht damit auf, seine Gründe zu erläutern, sondern berichtete sachlich, wie er Sorajas Tochter aus der Township geholt ha tte. Galema hörte ohne Zwischenfragen zu. Als Kepler fertig war, sah er ihn betont neutral an.
"Ihr Resümee?", wollte er im neutralen Ton wissen.
"Das Team funktioniert gut, die Männer wissen, was zu tun ist", antwortete Kepler ebenso. "Wir haben kurz gezögert, als die Frau uns anfiel, aber das hatten wir sofort wieder unter Kontrolle."
An der Tür ertönte ein leichtes Klopfen, dann öffnete sie sich und Matis trat mit einem Tablett in den Händen ins Büro ein.
Kepler war es völlig gleichgültig, dass Galema zugegen war.
" Du feiner Pinkel", sagte er wütend zum Butler, "sie ist deine Untergebene, und du bemerkst die blauen Flecke nicht? Sie hatte zwei gebrochene Rippen, und lief ganz schief, und du hast sie weiter arbeiten lassen. Ich breche dir auch zwei Rippen sobald ich hier fertig bin", versprach er.
"Es tut mir leid", stammelte der Butler. "Ich habe sie gefragt, ob ihr etwas fehle, aber sie hatte gesagt, alles wäre in Ordnung."
Das Geschirr auf dem Tablett klirrte, seine Hände fingen zu zittern an, er war den Tränen nahe. Kepler war es egal, aber Galemas Blick hielt ihn davon ab, noch etwas zu sagen. Matis stellte das Tablett auf den Tisch und lief hinaus, von seiner erhabenen Art war nichts übriggeblieben.
Galema schien gleichzeitig erzürnt und amüsiert zu sein, enthielt sich aber je glichen Kommentars. Er langte zum Tablett.
In diesem Moment klingelte Keplers Handy. Es war Massa und Kepler hob ab ohne Galema um Erlaubnis zu fragen.
"Sir, ziviles Fahrzeug und zwei Streifenwagen nähern sich der Ranch."
"Warte ."
Kepler hielt das Mikro mit einer Hand zu und gab die Information an Galema weiter. Der zuckte nur fast gleichgültig die Schultern und nickte.
"Sind Ngabe und Budi schon zurück?", fragte Kepler.
"Noch nicht", antwortete Massa.
"Empfang die Polizisten zusammen mit Sahi und bringt sie nach oben."
"Ja, Sir."
Fünf Minuten Zeit hatten sie bestimmt noch. Galema trank ruhig den Kaffee, die Augen etwas verengt, und dachte nach. Kepler goss für sich ebenfalls eine halbe Tasse ein, rührte einen Löffel Zucker ein und trank.
An der Tür klopfte es , dann wurde sie von Massa geöffnet. Er ließ einen älteren gesetzten Weißen in einem dunklen Anzug eintreten. Hinter ihm standen vier uniformierte Polizisten, daneben Sahi mit angespanntem Gesicht.
Der Weiße betrat das Büro allein. Er blickte Kepler abweisend aus verengten Augen an. Kepler erwiderte den Blick auf dieselbe Weise. Der Mann sah zu Galema, der sich erhob und ihm über den Tisch die Hand reichte.
"Hallo, Jeff", grüßte er freundlich reserviert.
"Mauto", erwiderte der Mann ebenso. "Es tut mir Leid, Mauto", sagte er bestimmend, "aber ich muss vier Ihrer Mitarbeiter wegen Mordes verhaften."
"Und wer sind Sie?", fragte Kepler, bevor Galema etwas sagte.
" Jeff Watkies", antwortete der Mann kühl. "Der Polizeichef von Kapstadt."
"Kepler mein Name. Mister Watkies, meine Männer haben mich nur begleitet, die von Ihnen erwähnten Anschuldigungen betreffen mich allein . Wobei es kein Mord war. Wir wollten lediglich ein Kind befreien, das als Sexsklavin gehalten wurde. Der Zuhälter wehrte sich dagegen und brachte das Mädchen in Gefahr, deswegen habe ich ihn töten müssen", log Kepler ruhig. "Die anderen drei habe ich verletzt, ich habe sie nicht getötet."
Er sah, dass das dem Polizeichef völlig egal war. Das
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