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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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er.
    "Dasselbe gilt für Sie", erwiderte Kepler und sah ihm in die Augen. "Fragen Sie Ihren Pathologen, wie dieser Perverse gestorben ist", schlug er kalt vor und machte eine Pause. "Ich will Sie nicht als Feind." Er sagte es ruhig und nicht so feindselig wie er vorhin gesprochen hatte. "Es sei denn, Sie mögen Leute, die kleine Mädchen missbrauchen und Frauen verprügeln. Egal welcher Hautfarbe."
    "Nein, m ag ich nicht."
    " Prima."
    " Aber kommen Sie das nächste Mal erst zu mir, wenn Sie auf dem Kriegspfad sind", ordnete der Polizist brüsk an.
    " Okay."
    "Wobei ich hoffe, dass es kein nächstes Mal gibt", sagte Watkies deutlich.
    Kepler nickte leicht. Die Atmosphäre im Raum war immer noch angespannt, aber nicht mehr offen feindselig, jeder warf ständig kurze Blicke auf die anderen. Einige Sekunden später erhob Watkies sich. Er verabschiedete sich von Galema, danach von Kepler. Sein Griff war stark, und er blickte Kepler in die Augen, während sie einander die Hände drückten. Sie maßen einander kurz mit den Blicken, dann verließ Watkies ohne ein weiteres Wort das Büro.
    "Waren Sie im früheren Leben Panzer?", fragte Galema, sobald sich die Tür hinter ihm g eschlossen hatte.
    " Warum haben Sie das gemacht?", fragte Kepler zurück. "Warum so? Ich dachte, Watkies war auf eine Bestechung aus."
    "Die bekommt er auch", nickte Galema. "Aber jetzt wird sie kleiner ausfallen."
    "Wen hatte Ihr Bruder für mich eingeschaltet und wieso?", fragte Kepler. "Warum haben Sie überhaupt interveniert? Erst wollten Sie es nicht."
    "Benjamin ist gut mit jemandem ganz oben in Justizkreisen befreundet", wich Galema der ersten Frage aus. Er sah Kepler offen an. "Ich habe ihn darum gebeten, weil Sie das mit dem schwarzen Mädchen gesagt hatten und Watkies damit sein arrogantes und korruptes Maul stopften." Galema machte eine Pause, sein Blick bohrte sich forschend in Keplers Augen. "Als Weißer sind Sie erstaunlich schnell bereit, sich für Schwarze einzusetzen. Erstaunlich kompromisslos."
    Kepler blickte nachdenklich zurück. Galema hatte auf ihn stets einen sehr selbstsicheren und selbstüberzeugten Eindruck gemacht. Dass er sich über ihn informiert hatte, war klar, dafür war der Mann erfahren genug. Aber er hatte ihn eingestellt, ohne ihn zu kennen, nur aufgrund der Fakten, die er über sein fachliches Können gesammelt hatte, ihn als Menschen kannte er lediglich von Erzählungen der vier ehemaligen sudanesischen Milizen und dem kurzen persönlichen Eindruck. Die Bestätigung seines Könnens hatte Galema mittlerweile.
    Aber erst jetzt lernten sie einander richtig kennen. Und da es erst der Anfang war, wollte Galema sichergehen, dass er keinen Fehler gemacht hatte. Damit war für Ausflüchte kein Platz.
    " Meine Oma sagte mal, Jesus sei für alle Menschen gestorben", antwortete Kepler. "Weil Gott das getan hat, dürfte ich nie anders denken oder handeln."
    "Ihre Oma bedeutet Ihnen viel", resümierte Galema abwartend.
    "So ziemlich alles ."
    "Lebt sie noch?"
    Kepler schüttelte den Kopf. Galema nickte, ohne die Floskel des Bedauerns zu äußern, Kepler sah es nur kurz in den Augen des Afrikaners.
    "Ihre Oma war wohl wie meine", mutmaßte Galema.
    "Zumindest von der Sorte Frauen, die die Welt regieren sollten."
    " Sie war wie meine." Galema lächelte und sah Kepler durchdringend an. "Wollen wir einen Drink nehmen, einen herrlichen dreißig Jahre alten Whiskey?"
    "Ein Bier wäre gut, Sir, danke ."
    "Ihr Deutschen seid echt ein komisches Volk", meinte Galema pikiert. "Ich biete Ihnen den besten Whi skey der Welt an und Sie wollen Bier."
    "Ich bin mit meiner ganzen Seele Deutscher, Sir", sagte Kepler. "Und weiß."
    "Das wird es wohl erklären", meinte Galema, rief Matis an und bat ihn um die Getränke. "Warum haben Sie diesen Typen sofort getötet?", fragte er danach.
    "Sobald Sie Thembeka treffen, sehen Sie sich ihren Körper an. Dann stellen Sie sich den erigierten Penis eines erwachsenen Mannes vor und setzten Sie beides in Verhältnis zueinander." Kepler sah Galema in die Augen. "Außerdem, ich wollte keine Rache seinerseits und ich wollte andere vor Rache warnen. Wenn, dann ist es besser, sie versuchen es bei mir, als bei diesem kleinen Kind."
    "W arum so brutal?", wollte Galema nach einer Pause wissen.
    " Aus dem vorhin erwähnten Grund. Deswegen wäre es viel zu harmlos gewesen, ihn zu erschießen", antwortete Kepler ehrlich. "Ich wollte, dass er leidet."
    Galema sah ihn ratlos an, die se Antwort schien ihn zu

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