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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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und zündete sie an. Auf dem Weg nach unten zerstörte er noch einen Rauchmelder, im Wohnzimmer den nächsten. Anschließend zerbrach er einige Flaschen aus der Bar, steckte eine Zeitung an und warf sie in die Lache. Im Flur war noch ein Melder, und Kepler zerschoss auch ihn, bevor er hinaus rannte.
    Er lief zum Mercedes und zertrat dabei die eigenen Fußabdrücke. Als er wieder am Haus war, sah er durch die milchige Türscheibe Flammen im Flur. Er verwischte seine Spuren zu Breuers Leiche und die, die von ihr weg führten, rannte über dessen Fußabdrücke zum Volvo und dann in dessen Reifenspur weiter.
    Er erreichte die asphaltierte Straße und lief anderthalb Kilometer nach Südosten, weiter von Steinfurt weg. Dann kam ein Feld. Kepler sprang aus dem Laufen heraus in einem weiten Bogen von der Straße und lief querfeldein weiter, damit er nicht gesehen wurde. Nach zwei Kilometern wurde er langsamer, er musste seine Kräfte einteilen, die Strecke war schwieriger als seine übliche Laufroute. Er holte das Prepaidhandy heraus.
    "Alles gut?", fragte er, als Sarah abnahm.
    "Ja...", antwortete sie angespannt.
    "Sie tun euch nie wieder etwas", sagte Kepler mit Genugtuung. "Pass trotzdem weiter auf. Wenn etwas sein sollte, ruf an." Er seufzte. "Aber zuerst die Polizei."
    "Dirk ..."
    "Ich komme gegen Mittag und bringe euch zum Flughafen. Bis später."
    Für die dreizehn Kilometer zurück brauchte Kepler fast zwei Stunden.
    Er wol lte seine Familie nicht allein lassen, aber er musste diese Gegend schnell verlassen, in der Ferne tönten schon die Hörner der Feuerwehr, in die sich die schrilleren Polizeisirenen mischten. Kepler machte dennoch einen Schlenker und überprüfte die Lage an Omas Haus. In der Straße war alles ruhig und leer.
    Kaum saß er im Audi, riss Kepler die die Maske und die Badekappe vom Kopf. Das war besser als eine Dusche. Er genoss zwei Sekunden lang die kalte Luft an seinem Kopf, dann machte er die Tür zu.
    Auf der A1 hielt er a uf dem ersten kleinen Parkplatz an. Dort stand nur ein polnischer LKW. Dessen Fahrer nutzte die vorgeschriebene Ruhezeit anscheinend gesetzesgetreu, die Scheiben waren mit Gardinen zugezogen. Kepler lief dennoch in die Büsche und zog sich dort um.
    Als er weiterfuhr, hatte er Hemmungen, aufs Gas zu treten. Er wollte in der Nähe bleiben, falls Sarah anrief. Aber wenn er durch einen dummen Zufall von der Polizei angehalten werden würde, hätte er Probleme, seine Anwesenheit hier um diese Zeit zu erklären. Er könnte auch zum Franz-Felix-See fahren und dort den Rucksack versenken. Das Wasser würde seine DNA an den Dingen darin vernichten und am See hatte er gute Chancen, unentdeckt zu bleiben und wäre immer noch nicht allzu weit von Steinfurt entfernt.
    Aber der See war ganzjährig zum Fischen freigegeben, womöglich trieb sich dort ein ruheloser Angler herum. Oder so einer konnte den Rucksack zu früh finden, das Wasser würde einige Zeit brauchen, um die Spuren zu beseitigen.
    Erst nachdem Greven hinter ihm lag, akzeptierte Kepler seine Situation und fuhr schneller, um vor dem Morgen in Bremen zu sein. In den Bereichen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen fuhr er etwas schneller, um nicht aufzufallen, auf freien Stücken jagte er den Audi so schnell es ging.
    D ie Dunkelheit über Bremen wurde immer noch nur durch die Lichter der Stadt aufgehellt, als Kepler auf den Balkon seiner Wohnung hinausging. Er kauerte in einer Ecke, riss eine Seite nach der anderen aus Horsts Notizbuch heraus und verbrannte sie im Kaffeeglas, das ihm als Aschenbecher diente. Er zwang sich, weder zu lesen, was auf diesen Seiten stand, noch darüber nachzudenken, dass dieses kleine Büchlein der Polizei bei irgendwelchen Ermittlungen vielleicht helfen könnte. Aber das würde vielleicht auch seine Familie exponieren.
    Es war wie in der anderen Welt, in der er Menschen getötet hatte, damit andere Menschen leben konnten. Wie verkehrt dieser Weg war, wusste er nicht. Damals hatten ihn die erfreuten Gesichter der Bauern und das Lächeln auf dem von Katrin in dem Glauben bestärkt, dass es nicht ganz falsch war, was er tat. Er hatte sie alle verloren. Die Menschen im Sudan, seine Männer, die Nonnen, Katrin.
    Kepler ging in den Keller und trainierte, bis die Erinnerungen verschwunden waren. Als er zurück in der Wohnung war, dämmerte es sich hinter den Fenstern leicht, es war kurz nach acht. Kepler legte sich hin.
    Zwei Stunden später stand er auf und frühstückte. Danach ging er zum Bremer

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