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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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hat dir die Fotos gezeigt. Das tut sie nicht bei jedem, der hier zufällig hereinschneit."
    "Wieso ist sie dann so dagegen?", fragte Melissa verwundert.
    "Omi ist eine konservative Katholikin. Ohne Trauschein läuft bei ihr nichts."
    Die Antwort schien Melissa nicht besonders gefallen zu haben.
    "Wieso war sie mit deinem Bruder anders?"
    " Ist sie nicht und war sie noch nie. Sie hat lediglich nur ein wenig mehr als zwanzig Jahre gebraucht, aber letztendlich hat sie gewonnen, Jens und Sarah sind jetzt verheiratet", stellte Kepler klar. "Oma gewinnt meistens."
    "A-ha", kommentierte Melissa.
    Das hatte enttäuscht geklungen. Kepler fand das gut.
    " In manchen Dingen bin ich gegen Oma immun", versicherte er.
    " Und warum ist das so?", interessierte Melissa sich.
    " Äh... in Omas milder Sprache ausgedrückt – ich war und bin ein Schlingel."
    " Das hat sie nicht gesagt."
    " Sondern nur Gutes über mich erzählt, wie ich sie kenne", mutmaßte Kepler.
    "Ja ."
    " Und du rennst nicht weg? Was hat sie denn alles gesagt?"
    "Einiges ."
    "Irgendetwas davon muss dich beeindruckt haben ."
    " Ja." Melissa lächelte. "Dass sie andeutete, du hättest Angst vor ihr."
    " Selten", stellte Kepler klar. "Aber wenn, dann massiv", fügte er ehrlich hinzu.
    " Deswegen gehorchst du ihr auch immer", provozierte Melissa weiter.
    " Nein – oft."
    "Aha ." Schalk spielte in Melissas Blick. "Und was machen wir dann jetzt?"
    " Gehen auf mein Zimmer und spielen ein Spiel."
    " Monopoly, oder was?"
    " Ne." Kepler sah sie mitleidig an. "Karten."
    "Ach?" Melissa befürchtete sichtlich eine monströse Falle. "Und was?"
    " Wie – was? Strippoker natürlich, was sonst."
    " Du kannst das gut?", mutmaßte Melissa mehr, als dass sie es fragte.
    "Klar ."
    "Ich kann aber keinen Poker", versuchte Melissa das Unheil abzuwenden.
    "Ich war früher mal ein guter Ausbilder", beruhigte Kepler sie. "Ich werde dich anleiten und dich vor den gröbsten Fehlern bewahren."
    "Vielen Dank auch", meinte Melissa skeptisch.
    "Wenn du wüsstest , wie gern."
    "Habe ich überhaupt eine Chance?"
    "Je nach dem, worauf."
    "Zu gewinnen?"
    "Nö."
    "Was habe ich dann davon?"
    "Du lernst Poker", meinte Kepler. "Und wenn du ohne die ganzen störenden Erzeugnisse der Textilindustrie dasitzt, dann sehe ich etwas sehr Schönes."
    Melissa blinzelte kurz, dann fing sie sich wieder.
    "Du bist zwar schlau, aber deinen Komplimenten fehlt der letzte Schliff."
    "Ich habe andere Qualitäten" , behauptete Kepler.
    "Du hast also vor zu gewinnen, ja?"
    "Nein – ich werde."
    " Ah ja", meinte Melissa. "Und was bitte fängst du mit dem Gewinn an?"
    Kepler stierte sie eindeutig an. Aber ihr Blick war nicht mehr schelmisch.
    "Hast du vor, Omas Verbot zu missachten?", fragte sie.
    "Natürlich . Meine selektive Immunität betrifft hauptsächlich diese eine Sache."
    " Ist Omas Zimmer nicht direkt neben deinem?"
    "Ich bin Aufklärer. Nicht mal du wirst merken, wie ich dich ins Bett schleuse."
    "Du denkst nicht an Omas Strafgericht?"
    "Ne", antwortete Kepler. "Im Moment denke ich an etwas völlig anderes."
    Er stand auf und nahm Melissas Hand. Sie ließ sich aber nicht hochziehen, sondern sah ihn nunmehr ernst an.
    "Du bist dir deines Erfolges ja ziemlich sicher."
    "Mel." Kepler ließ ihre Hand nicht los. "Du lässt Wochen nichts von dir hören, dann tauchst du plötzlich hier auf, guckst mit meiner Oma vergilbte Fotos an und wartest auf mich. Wie lange eigentlich?"
    "Ich bin mit dem Zwanzig-Uhr-Zug gekommen."
    "Oha." Kepler grinste. "Ich bin mir sicher."
    Sie stand aber auch bei seinem nächsten Versuch, sie hochzuziehen, nicht auf.
    "Ich kann das aber nicht. Ich bin keine siebzehn mehr, ich habe keine Lust, mich vor deiner Oma zu verstecken. Sie hat es erstens verboten, zweitens sitzt sie bestimmt mit einem Besen bewaffnet an der Tür und lauert."
    Kepler kratzte sich an der Stirn.
    "Da könntest du glatt Recht haben." Er grinste. "Dann bringe ich, ganz der Kavalier, zu dem Oma mich mühevoll erzogen hat, dich anständig nach Hause."
    Diesmal stand Melissa auf, sobald er leicht an ihrer Hand zog. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn. Er erwiderte so, dass sie aufstöhnte.
    "Mel , leise bitte", murmelte er.
    Sie drückte ihn empört von sich. Kepler ignorierte es und versuchte, sie weiter zu küssen. Melissa schubste ihn unbarmherzig in Richtung Tür.
    Fast zwanzig Minuten lang fuhren sie schweigend. Kepler sah, dass Melissa etwas ansprechen wollte, aber zögerte, es zu tun.
    "Sag was du

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