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Freitags Tod

Freitags Tod

Titel: Freitags Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Kuhlmeyer
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der Eichler krachte auf den Tisch wie eine Guillotine. Röte stieg ihr ins Gesicht, und eine Ader trat an der Schläfe hervor. Conrad machte sich Sorgen um den Blutdruck der Frau. Die ganze Sache schien sie deutlich mehr aufzuregen als Eck selbst.
    »Gottfried war nicht gerade der Sympathieträger schlechthin. Die meisten Gespräche mit Verwandten der Bewohner führte ich deshalb. Er kümmerte sich mehr um administrative Aufgaben. Manchmal hatten wir kleinere Differenzen wegen der Arbeitsverteilung.«
    »Dass Gottfried Freitag wenig Sympathie entgegengebracht worden ist, haben wir schon festgestellt. Wie haben Sie sich denn kennengelernt?« Conrad schob seine Tasse von sich.
    »Sie waren die allerbesten …«
    Eck fiel ihr ins Wort. »Susanne! Ich würde mich jetzt gern allein mit den beiden Herren unterhalten. Dir war doch vorhin nach einem Einkaufsbummel. Könntest du ihn nicht schon einmal ohne mich beginnen? Ich ruf dich dann an, und wir treffen uns irgendwo in der Stadt. Und …«, er überlegte einen Moment: »… könntest du meinen Anzug aus der Reinigung abholen? Ich brauche ihn dringend.«
    Susanne Eichler starrte ihren Lebenspartner an, die Augen aufgerissen in stummem Zorn. »Bitte«, fügte Eck fast hilflos hinzu. Dann stapfte sie wortlos davon. Die drei Männer schwiegen, bis die Wohnungstür ins Schloss fiel.
    »Gottfried hat einen Projektmanager gesucht und mich gefunden. Nicht, dass wir Freunde geworden wären. Aber wir kamen gut miteinander aus, bis Haus Abendsonne stand. In der täglichen Routine kam es dann immer mal zu Reibereien, nichts Ernstes, wie ich schon sagte.«
    Sven schlenderte zum Tisch und setzte sich neben Conrad. »Ich verstehe immer noch nicht richtig, worin die Differenzen bestanden«, sagte er.
    »In nichts Besonderem.« Eck stand auf und räumte das Geschirr zusammen. »Er wollte eine Pflegerin einstellen, die ich unpassend fand. Ich wollte ein neues Konzept für die Behandlung von Demenzkranken, dem er nicht zustimmte. So etwas. Alltag eben. Ganz normaler Alltag.« Er nahm das Tablett und trug es in die Küche. »Ich weiß gar nicht, was Sie von mir wollen«, rief er aus der Küche. Geschirr klapperte, dann stand Eck mit hängenden Armen in der Tür. »Wie ist er gestorben?«
    »Dazu können wir Ihnen nichts sagen.« Conrad meinte, etwas Gequältes in seinem Gesicht wahrzunehmen, worauf es sich bezog, blieb ihm verborgen. Andererseits konnte er ihm nachfühlen, dass der Mord an seinem Geschäftspartner ihn mitnahm.
    »Wo waren Sie eigentlich Donnerstagnacht?« Svens Gespür für die Befindlichkeiten von Menschen war wieder einmal phänomenal.
    »Sie wollen doch nicht sagen …«
    »Herr Eck«, sagte Conrad und blitzte Sven an, der zuckte nur die Schultern. »Natürlich nicht. Aber Sie werden einsehen, dass wir alle im Umkreis des Opfers fragen müssen. Alle. Ausnahmslos.«
    »Ich bringe doch nicht meinen Geschäftspartner um. Ich bringe überhaupt keine Leute um.«
    »Bitte, Herr Eck. Das glauben wir auch.« Conrad würde Sven die Mayonnaise von seinen Pommes in die Haare schmieren, wenn er gleich mit ihm in die Imbissbude einfiel. Er merkte, wie sein Magen knurrte.
    Eck beruhigte sich etwas. »Ich war hier. Wo soll ich sonst gewesen sein? Das kann Susanne, Frau Eichler, bestätigen.«
    »Danke für Ihre Auskünfte. Wir werden sicher noch einmal auf Ihre Hilfe zurückgreifen müssen.« Conrad erhob sich, Sven blieb sitzen. Er streckte den rechten Zeigefinger in die Luft und öffnete den Mund.
    »Wir finden allein hinaus. Kommst du?« Conrad trat von einem Bein aufs andere. Sven schloss den Mund wieder und blickte ratlos umher, bevor er aufstand und seinem Kollegen in den Flur folgte. Eck blieb hinter ihnen, als hätten sie vor, sich heimlich ins Schlafzimmer zu verdrücken. Conrads Hand lag auf der Klinke, als die Tür aufsprang und Susanne Eichler hereinspazierte. Eck küsste sie auf die Wange. »Schon zurück?«
    »Ich hab die Kreditkarte liegenlassen. Wenn ich nur wüsste, wo.« Sie zog eine Schublade des Garderobenschrankes auf. Sven hob wieder den Zeigefinger und wedelte damit herum. »Wo war Herr Eck in der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag?«
    Er konnte es nicht lassen. Conrad verdrehte die Augen.
    »Ich sagte doch schon, dass ich hier war«, beeilte sich Eck.
    Susanne Eichler kramte in der Schublade. Ohne aufzublicken sagte sie: »Wir haben Tatort geguckt, eine Wiederholung im Dritten, und was wir anschließend getan haben, wollen Sie nicht wissen.« Mit einer

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