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Freiwild

Freiwild

Titel: Freiwild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Belle
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sehen. Ralf ging zum Lichtschalter, doch es passierte nichts. Ich hörte, wie er fluchend eine Taschenlampe suchte und dann anknipste. „Scheiße...“, mit offenem Mund stand er da und blickte in Richtung des Fensters. Er konnte nicht glauben, was er da sah. Die ganze Nacht hatte der Schneesturm weiter gewütet und das Fenster war komplett zugeschneit. Schnell schlüpften wir in unsere Klamotten. Ralf versuchte, die Tür des Containers aufzudrücken, aber nichts passierte. Wir waren von einer dicken, stabilen Schneewand eingeschlossen. Das Rumpeln, das wir gehört hatten, musste eine Dachlawine gewesen sein, die vielleicht von den umstehenden Bäumen herunter gefallen war. Die Stromkabel liefen über den Dächern von einem Container zum nächsten und Ralf hatte schon oft geflucht, wenn das Licht flackerte, nur weil der Wind über die Leitungen strich. Kein Wunder, dass die Stromkabel jetzt endgültig den Geist aufgegeben hatten. Ich zog mir meine Jacke über und rieb die Hände aneinander. Es war empfindlich kühl hier drin. „Tja, ohne Strom keine Heizung...“, Ralf zuckte mit den Schultern, „Ich hoffe ja sehr, dass wir bald vermisst werden.“ Aber es klang nicht sehr optimistisch. Niemand wusste, dass wir hier waren. „Und was machen wir jetzt?“. Meine Hoffnungen ruhten auf Ralf. Er war doch sicher Herr der Lage, oder? Nachdem er alle Seiten des Containers abgesucht hatte stand fest, wir waren eingesperrt und darauf angewiesen, dass man uns fand. „Wie lange wohl der Sauerstoff hier drin reicht?“. Ich fand die Vorstellung, im dunklen Container zu ersticken, nicht gerade angenehm, aber Ralf war sich sicher: „Das reicht locker für uns beide. Die Kiste ist groß.“ Er fröstelte und ich nahm ihn in meinen Arm, um uns gegenseitig ein bisschen zu wärmen.
    Wir hockten uns, eingewickelt in eine Wolldecke, dicht aneinander gekuschelt und im Schein der Taschenlampe auf das Feldbett. Nach der gestrigen Nacht hatte ich das Bedürfnis mit ihm darüber zu reden. „Ich habe ein Problem mit deinem Schwanz“, fing ich an und Ralf hob die Augenbrauen. „Ich hoffe doch, nichts Ernstes? Ich mein', bis jetzt hat er noch nie Probleme gemacht, oder ist er dir zu groß?“ Ralf grinste bis über beide Ohren. „Du hattest nicht gerade den Eindruck gemacht, dass es dir nicht gefällt.“ „Doch! Natürlich hat es mir gefallen.“, beeilte ich mich zu sagen und fügte leise hinzu: „Sehr sogar.“ Dabei schoss mir das Blut ins Gesicht. Es war mir peinlich.
    „ Ich sag ja auch nicht, dass er Probleme macht“, versuchte ich, das Gespräch in die richtige Richtung zu lenken, „Sondern, dass ich damit ein Problem habe. Ich habe dich einfach nicht ansehen oder anfassen können. Das gehört für mich zum Sex aber dazu. Ich möchte dich auch dort streicheln!“. Ich seufzte und ließ den Kopf hängen. Mir war nicht klar, wie ich dieses Problem lösen könnte. Ich hatte einen riesigen Schritt gemacht und konnte mich anfassen lassen. Aber das war ein Schritt, den ich nicht alleine meistern konnte.
    Ralf überlegte einen Augenblick. Dann rief er begeistert: „Warte! Ich weiß da was!“, und sprang auf. Im Halbdunkel der Taschenlampe ließ er seine Hose bis zu den Knien runter. Sein entspannter Penis baumelte locker zwischen seinen Beinen. Auch wenn er jetzt leger herunterhing, war die Länge beeindruckend. „Anne! Guck her!“, befahl er mir, „findest du das gefährlich? Angst einflößend? Ich bitte dich! Schau mal genau hin, der ist doch ganz harmlos. Und guck, wie er sich freut, dich zu sehen!“. Dabei wackelte er mit den Hüften, so dass sein Penis hin und her schaukelte wie ein Pendel. Ich kicherte. Es sah einfach nur albern aus, aber Ralf hatte noch mehr auf Lager: „Oh, du hast ihn angelacht! Das mag er! Schau!“ Dabei verstärkte er seine Bewegungen, so dass der Schwanz rechts und links an seinen Bauch klatschte. Es sah tatsächlich nach einem Hund aus, der vor Freude mit dem Schwanz wedelte. Ich lachte lauthals los, der Anblick war einfach nur noch komisch. Es tat so gut, endlich mal aus vollem Hals lachen zu können! „Nein“, japste ich, „du hast Recht! Bemerkenswert, aber völlig harmlos.“ Ich grinste bis zu den Ohren. Das war mir neu, dass man auch damit herumalbern konnte.
    „Ralf, packst du deinen Schwanz bitte wieder ein?“ Erstaunt schaute er zu mir herüber. „Nanu? Hat es dir nicht gefallen? Bin ich selbst in dem Zustand so Furcht einflößend?“. Ich lachte immer noch: „Nein, wirklich

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