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Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Titel: Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Lynn Braziel
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nur zu deiner Verabredung, Brian, und lass mich in Frieden.« Die Leute fingen an, uns anzustarren. Ich verspürte das kindliche Bedürfnis, ihnen allesamt die Zunge rauszustrecken.
    »Emma, es tut mir leid, was ich gesagt habe. Bitte, lass es mich erklären.«
    Ich ging in Richtung Parkplatz. »Du hast recht. Du musst mir nicht alles erzählen, warum solltest du also irgendetwas erklären müssen?«
    »Du verstehst nicht ...«
    »Nein, tue ich nicht.« Ich wirbelte herum und sah ihm ins Gesicht. »Halte mich ruhig für blöd, weil es mir nie in den Sinn käme, dir etwas zu verheimlichen, aber von jetzt an bin ich schlauer.«
    »Emma«, stieß er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
    Ich stemmte die Hände in die Hüften. »Wage es nicht, wütend auf mich zu sein! Ich habe dir nichts getan, ich war dir nur eine Freundin. Und jetzt geh einfach!« Ich gab ihm einen Schubs, drehte mich um und rannte zu meinem Auto.
    Zum Glück war es nicht weit. Als ich bei meinem Wagen ankam, war ich vollkommen außer Atem und hatte Seitenstiche. Esist gar nicht so einfach, einen Sprint einzulegen, wenn man ein Kleid und Schuhe mit Absätzen trägt. Mit einem Ruck steckte ich meinen Schlüssel ins Zündschloss und fuhr heim. Kaum war ich zu Hause, schloss ich hinter mir ab, rannte in mein Schlafzimmer und warf mich aufs Bett. Ich war körperlich und emotional erschöpft.
    Was war da gerade passiert? Wie lange schon hatte mein bester Freund mir etwas verheimlicht? Und, was noch wichtiger war: Warum war er wütend auf mich? Ich konnte es einfach nicht verstehen. Ich hatte angenommen, dass wir immer vollkommen offen und ehrlich miteinander gewesen waren – und Brian war nie wütend. Ich glaube, das schmerzte mich am meisten: Er war wütend auf mich und ich hatte nicht die geringste Ahnung, warum.
    Er hatte mir etwas verheimlicht. Die Angst vor Ablehnung überrollte mich wie eine Woge, als ich noch einmal durchlebte, was in meiner Beziehung zu Steve passiert war. Eine leise Stimme in meinem Kopf sagte mir, dass das irrational war, dass meine Beziehung zu Brian etwas anderes war. Er war mein bester Freund; was uns verband war Freundschaft, keine Liebe. Ich vergrub den Kopf im Kissen und weinte.
    Ich weiß nicht, wie lange ich dalag und mir die Szene immer und immer wieder durch den Kopf gehen ließ, in dem verzweifelten Bemühen herauszufinden, was da passiert war. Brian war in den letzten Monaten mein sicherer Hafen gewesen, in den ich mich vor den Stürmen meines Lebens retten konnte. War mir dieser Hafen nun für immer versperrt?
    Ich wälzte mich mühsam vom Bett und sah in den Spiegel über der Kommode. Meine gerade noch gezähmten Locken waren wieder völlig verwuschelt und das Weinen hatte sich auch nicht gerade vorteilhaft ausgewirkt. Ich verstand nie, warum ich nicht wie diese Frauen aussehen konnte, die auch dann noch wunderschön waren, wenn sie Tränen vergossen. Ich bekam vom Weinen nicht nur verquollene Augen, auch meine Nase wurde doppelt so dick wie sonst, schwoll zu und wurde knallrot. Dagegen war Rudolph, das Rentier, ein Waisenknabe.
    Ich versuchte, den Schaden so gut es ging zu beheben, aber ohne kalte Kompressen und ein Gummiband war da nicht viel zu machen. Mein Magen knurrte und mir fiel ein, dass ich das Sonntagsessen bei meinen Eltern ganz vergessen hatte. Wieder ein Minuspunkt für mich. Ich rief den Pizzaservice an und spielte mit Mike, während wir auf die Lieferung warteten. Dann setzten wir uns im Bett zurecht und verbrachten den Rest des Abends damit zuzusehen, wie Cary Grant seine Ingrid Bergman umwarb.

    Der Montagmorgen dämmerte herauf. Es war höchste Zeit, dass ich meinen ganz normalen Alltag wieder aufnahm, nachdem ich nun nicht mehr mit Hochzeitsvorbereitungen herumjonglieren musste. Meine innere Uhr weckte mich um sechs Uhr früh, pünktlich und zuverlässig wie eh und je. Als ich die Augen aufschlug, schweiften meine Gedanken wieder zurück zur vergangenen Nacht. Ich drückte mir die Hände auf die Augen, dann streckte ich eine Hand aus, um den CD-Player anzustellen. Keith Urban sang »Somebody Like You«, und das mitreißende Tempo scheuchte mich schließlich aus dem Bett.
    Ich ließ Mike in den Garten hinaus, damit ich mich für die Arbeit fertig machen konnte. Die heiße Dusche war genau das Richtige für meinen müden Körper und danach steuerte ich die Kaffeemaschine an, um auch meinen Kopf aufzuwecken. Ich füllte meine Thermoskanne, schnappte mir meinen Schlüssel und verließ das

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