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Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Titel: Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Lynn Braziel
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meinen Sitz neben Anne fallen und beobachtete Mutter, die bei den Frauen auf der anderen Seite des Ganges ihre Runden drehte.
    »Und? Wie war es gestern Abend?«, fragte Anne.
    Ich sah sie an. »Eigentlich richtig gut, wenn man vom Anfang und vom Ende absieht.«
    Eine ihrer Augenbrauen schoss in die Höhe. »Und warum das?«
    »Weil Brian aufkreuzte und den Abend mit mir verbringen wollte, weil er Zeit hatte und weil Steve mich zum Abschied an der Tür geküsst hat.«
    »Oh, oh.«
    Ich verdrehte die Augen. »Du sagst es.« Erst erzählte ich ihr, wie ich mich Brian gegenüber verhalten hatte, und dann kam ich zu dem Kuss. »Ich dachte, wenn ich Steve küsse – und geküsst habe ich ihn, das kannst du mir glauben –, dann könnte ich Brian aus dem Kopf kriegen.«
    »Hat es funktioniert?«
    »Machst du Witze?« Ich schwieg einen Moment lang, dann sagte ich: »Es kommt noch schlimmer. Brian weiß, dass ich Steve geküsst habe.«
    »Wie das?«
    Ich erzählte ihr, wie ich Hals über Kopf zu Brian hinübergerannt war. »Das Schlimmste ist, dass er sagt, ihm sei es egal, wen ich küsse. Und außerdem geht er heute zum Gottesdienst in die Kirche von dieser Frau.« Ich schnitt eine Grimasse, die keinen Zweifel daran ließ, was ich von dieser Idee hielt. »Und zu allem Überfluss habe ich wieder einmal furchtbar schlecht geschlafen und hatte in aller Herrgottsfrühe schon das Vergnügen, mich mit meiner Mutter zu unterhalten.«
    »Sieht aus, als hättest du dieses Vergnügen gleich noch einmal«, warnte mich Anne. »Sie steuert geradewegs auf uns zu.«
    »Du siehst heute wundervoll aus, Liebes«, zwitscherte Mutter fröhlich. Das war ein schlechtes Zeichen. Sie führte irgendetwas im Schilde.
    »Danke«, sagte ich und gab ihr ein Küsschen.
    »Nachdem du vorhin sagtest, du wolltest dich nicht mehr mit Steve verabreden, habe ich einen anderen netten jungen Mann gefunden, mit dem du ausgehen kannst. Er ist ein Freund vonLouises Sohn. Sie hat ihm deine Nummer gegeben. Er ruft dich irgendwann diese Woche an.« Typisch Mutter. Bevor ich überhaupt Ja oder Nein sagen konnte, hatte sie schon alles arrangiert.
    Ich staunte nicht schlecht, vor allem weil ich dachte, dass ihr mittlerweile die Söhne oder Freunde ihrer Bekannten ausgegangen sein müssten. »Ich verabrede mich nicht mehr mit Männern, Mutter. Bitte Louise doch, das dem Freund ihres Sohnes auszurichten, ja?« Sie stapfte frustriert davon und Anne drückte mitfühlend meine Hand.
    Zu meiner großen Erleichterung erschien Steve auch später nicht in der Kirche. Als ich nach dem Mittagessen nach Hause kam, blinkte das Licht an meinem Telefon.
    »Emma, ich bin’s, Steve. Tut mir leid, dass ich es nicht zum Gottesdienst geschafft hab. Das Büro hat angerufen, ich muss nach Chicago fliegen. Ich werde den größten Teil der Woche weg sein, aber ich rufe dich an, wenn ich zurück bin. Ich liebe dich.« Der Anrufbeantworter schaltete sich aus.
    Seine letzten Worte ließen mich zusammenzucken, doch ansonsten war ich erleichtert. Ich würde ihm klarmachen müssen, dass wir keine Beziehung miteinander hatten, doch wenigstens musste ich das nicht heute tun. Ich beschloss, mit Michelangelo nach draußen zu gehen und das Wetter zu genießen, das sich etwas abgekühlt hatte. Ich ließ ihn Stöckchen holen und spielte Fangen mit ihm, bis wir beide erledigt waren, und dann hockte ich mich mit angezogenen Beinen auf meine hintere Veranda, um ein bisschen Sonne zu tanken. Mein Schlafmangel machte sich allmählich bemerkbar. Ich wurde schläfrig, schloss für einen Moment die Augen und schlief auf der Stelle ein.
    Ich weiß nicht, wie lange ich geschlafen hatte, als ich eine Hand auf dem Gesicht spürte. Mit einem Schlag war ich wach und schrie wie am Spieß.
    »Emma! Ich bin’s, Brian!« Er schüttelte mich leicht. Inzwischen war es vollkommen dunkel und viel kälter geworden. Ich zitterte vor Angst, vor Kälte – wahrscheinlich war es beides. »Komm, wir gehen ins Haus, dort ist es warm.« Ich stand auf, doch meine Kniegaben unter mir nach. Zum Glück hielt er mich am Arm fest, sonst wäre ich auf den Boden gefallen.
    »Ich glaube, meine Beine sind eingeschlafen«, stellte ich fest.
    Mit einer einzigen schwungvollen Bewegung hob er mich hoch, als sei ich leicht wie eine Feder. »Das kriegen wir schon hin.« Um mich drehte sich alles. Ich legte die Arme um seinen Hals und verbarg mein Gesicht.
Bitte, lieber Gott, lass mich nicht in Ohnmacht fallen. Ich wüsste nicht, wie ich das

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