Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)
und mir fiel auf, dass er nur noch mit Boxershorts bekleidet war. Ich betrachtete seinen Körper, als er sich bückte, um seine Kleider aufzuheben. Seine Muskeln beugten und streckten sich mit jeder Bewegung. Er war atemberaubend.Ich schreckte zusammen, als er sagte: »Du bleibst hier und ich gehe runter und schlafe auf dem Sofa.«
»Nein, das musst du nicht, Brian. Wir haben doch schon mal im selben Bett geschlafen. Das ist nichts anderes.«
»Sicher?«
Ich nickte und er ließ seine Kleider wieder auf den Boden fallen. Ich rutschte auf die andere Seite des Bettes und er kroch unter die Decke. »Und, wie war Thanksgiving bei Delilah?«
»War toll. Wie war es bei deiner Familie?«
»Wunderbar. Hätte nicht besser sein können«, schwärmte ich.
Er sah mich an. »Du lügst.«
»Nun ja, wenigstens jammere ich nicht«, meinte ich ruhig und rollte ein Stück von ihm weg.
Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter. »Emma, sieh mich an.« Ich rührte mich nicht. »Emma, ich habe gesagt, du sollst mich ansehen.« Ich machte keine Bewegung. Und ehe ich wusste, wie mir geschah, hatte er mich in die Mitte des Bettes gezogen und hielt mich fest, sodass ich nicht entkommen konnte. Ich schloss fest die Augen.
»Emma, mach die Augen auf und sieh mich an, sonst fange ich an, dich zu kitzeln.«
Ich öffnete die Augen und sah in sein Gesicht, dicht über meinem. Er wusste, dass er mich zutiefst verletzt hatte. »Schätzchen, es tut mir leid. Ich würde jedes einzelne Wort zurücknehmen, wenn ich könnte. Ich weiß nicht, warum ich das alles gesagt habe. Ich hab es nicht so gemeint.« Sein Gesicht verschwamm, als die Tränen kamen und in meine Haare tropften. Ich schloss wieder die Augen und für einen Moment ruhte seine Stirn auf meiner. »Es tut mir so leid.«
Er lehnte sich in die Kissen zurück, knipste die Lampe aus und zog mich in seine Arme. Mein Kopf lag auf seiner Brust und ich spürte, wie er mir mit der Hand über den Rücken strich, bis meine Tränen versiegten. »So«, sagte er in die Dunkelheit. »Erzähl mal, wie es heute wirklich war.« Er spielte mit meinen Haaren.
»Anne erwartet ein Baby.«
»Das ist großartig.«
»Ja.«
»Aber?« Ich spürte seine Lippen auf meinem Haar und kuschelte mich dichter an ihn.
»Aber ich habe mich nicht gefreut über diese Neuigkeit. Ich war neidisch.«
»Weil?«
»Weil ich mir wünschte, ich wäre an Annes Stelle.«
»Das wirst du auch eines Tages, Emma.«
»Ich glaube nicht, Brian.«
»Nun, da habe ich gar keinen Zweifel. Irgendjemand wird dich eines Tages wegschnappen, egal was du früher gesagt hast. Ich hoffe nur, dass er dich verdient«, fügte er ruhig hinzu. Ich glitt in den Schlaf, während er weiter mit meinen Haaren spielte.
»Sieh an, sieh an, wen haben wir denn da?« Die Stimme kam mir bekannt vor, aber mein Gehirn konnte keinen passenden Namen dazu finden.
»Ach, halt die Klappe, Andrew.« Das war Brian. Brian sprach mit Andrew. »Das war Mom.«
Was war Mom?
Ich bewegte mich leicht und spürte, wie ein Arm mich fester drückte. »Sie hat Emma mein Bett gegeben und ich wusste es nicht.« Ich war in Brians Bett?
»Sieht so aus, als wüsstest du es jetzt.«
Wieder rührte ich mich und spürte bloße Haut an meiner Wange. »Sei still. Du weckst sie noch auf.« Ich hörte, wie die Tür sich schloss, und öffnete ein Auge. Brian grinste mich an.
»Guten Morgen, Schlafmütze.«
»Guten Morgen.« Ich lag immer noch an seiner Brust und eines meiner Beine hatte sich um seins geschlungen.
»Andrew kam, um Guten Morgen zu sagen, aber du hast noch geschlafen.«
Ich riss die Augen auf und sah ihn entgeistert an. »Andrew war hier drinnen?« Ich sah mir an, wie ich quer über ihm lag, und setzte mich rasch auf. »Und er hat uns so gesehen?«
»Ist doch nicht schlimm.«
»Nicht schlimm? Was wird er denken? Was wird deine Mutter denken, wenn er es ihr erzählt?« Ich krabbelte aus dem Bett und zog meinen Morgenmantel an.
Er stand ruhig auf und kam zu mir herüber, während ich hektisch Kleidungsstücke aus meiner Reisetasche zerrte. »Emma.« Ich wühlte weiter. »Emma.« Mit den Händen packte er meine Arme und sah mir in die Augen. »Ich verspreche dir, dass sie nichts Schlimmes denken werden. Übrigens glaube ich, dass meine liebe Mom das eingefädelt hat.«
»Meinst du?«
»Ja. Seit zwei Wochen will sie, dass ich mit dir rede. Ich denke, das war ihre Art, die Sache auf den Punkt zu bringen.«
»Ja, das glaube ich auch.« Ich lächelte kurz und wandte
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