Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)
mich wieder meiner Tasche zu.
»Beeil dich.« Plötzlich spürte ich einen festen Klaps auf dem Hinterteil. »Zeit fürs Frühstück.«
Ich warf einen meiner Schuhe nach ihm, als er durchs Zimmer schlenderte, um seine Sachen aufzuheben. Ich traf nicht. »Was war das jetzt?«, fragte er erstaunt.
»Du hast mir auf den Hintern gehauen.« Ich ging zu ihm, um meinen Schuh einzusammeln.
»Das war ein freundlicher Klaps.«
»So vielleicht?« Ich kniff in sein Hinterteil, als er sich vorbeugte, um seine Jeans anzuziehen.
»Jetzt kriegst du Probleme«, sagte er und zog den Reißverschluss zu. »Ich hab dich schließlich nicht gekniffen.« Er kam in großen Schritten um das Bett herum auf mich zu.
Ich musste kichern. »Brian, ich muss mich anziehen.«
»Das hättest du dir vorher überlegen sollen.«
Ich versuchte, an ihm vorbeizukommen, doch er packte mich und fiel mit mir gemeinsam aufs Bett zurück. Ich schaffte es, mich auf seine Taille zu setzen und seine Hände zu packen, aber es half nichts. Er wälzte mich auf den Rücken und hielt mit einer Hand meine beiden Hände über meinem Kopf fest. Ich klemmte dieBeine um seine Taille, doch das brachte nichts. Mit seiner freien Hand fuhr er mir über Wange und Hals, über das Schlüsselbein und an meiner Seite herunter. Am Brustkorb hielt er inne.
Seine Berührungen ließen mich zusammenzucken. »Bitte nicht kitzeln«, bettelte ich. Dabei hielt ich seinen Blick mit meinem fest. Er ließ meine Arme los und begann, sich von mir wegzudrehen, doch ich schlang ihm die Arme um den Hals. Es wäre so leicht, ihn einfach zu küssen. Er blickte mich erstaunt an. Und dann schien alles wie in Zeitlupe abzulaufen. Er schob mir seine Hände unter den Kopf und Rücken, setzte sich dann auf und zog mich mit sich. Meine Beine und Arme umklammerten ihn immer noch. Ich lächelte, als seine Hände an meinem Rücken hinunterglitten und er mich enger an sich zog. Sein Blick wanderte zu meinem Mund. Ich wünschte mir verzweifelt, dass er mich küsste, und ich schloss die Augen, als seine Hände wieder hoch zu meinen Haaren fuhren. Das waren nicht die Bewegungen eines Freundes, das waren die Bewegungen eines Liebhabers. Das war vielversprechend. Ich öffnete die Augen und sah sein Gesicht, dicht vor meinem.
Da klopfte es an der Tür und der Zauber war dahin. »Brian, Frühstück ist fertig«, rief Andrew durch die geschlossene Tür.
»Komme gleich«, rief Brian zurück. Er atmete flach und sah mich mit glasigen, schreckgeweiteten Augen an.
Verlegen löste ich mich von ihm und ging zu meiner Tasche. Er zog sich ohne ein weiteres Wort zu Ende an und ging aus dem Zimmer. Auch ich zog mich an und lief schnell ins Badezimmer, um mir die Zähne zu putzen und mir einen Pferdeschwanz zu binden. Dann hastete ich hinunter zum Frühstück.
Brian und ich mussten allerlei gutmütige Neckereien über uns ergehen lassen, weil wir in der Nacht im selben Bett gelandet waren, doch bald waren alle durch das Essen abgelenkt. Mom hatte wieder ihre berühmte Kakaosoße mit Brötchen aufgetischt. Als ich die Kakaosoße zum ersten Mal sah, war ich skeptisch gewesen, aber nach einem Bissen war es um mich geschehen.
Nach dem Frühstück ging ich mit Alissa nach draußen, um nach Michelangelo zu sehen. Sie war Marys Jüngste, drei Jahrealt, und hing immer wie eine Klette an mir. Sie war einfach hinreißend. Wenn sie sprach, war sie besonders niedlich, weil sie manche Konsonanten nicht aussprechen konnte. Michelangelo kaute zufrieden auf dem Truthahnschenkel herum, den Mom ihm versprochen hatte, also ließen wir ihn in Ruhe und gingen zu den anderen in die Ställe. Dort streichelten wir die Pferde und gaben ihnen Äpfel zu fressen. Dann kletterten wir alle in einen Pferdewagen, um irgendwo auf der Ranch einen Weihnachtsbaum auszusuchen. Ich hatte das Gefühl, dass Brian mir aus dem Weg ging.
Als wir das Zedernwäldchen erreichten, schwärmten alle aus, um den schönsten Baum zu finden. Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für einen, und die Männer machten sich an die Arbeit und sägten ihn ab. Als er hinten auf dem Pferdewagen lag, fuhren wir zum Haus zurück, wo Mom den Truthahn und die Beilagen aufgewärmt hatte. Am nächsten Tag schmeckten Reste vom Festessen immer besonders gut.
Wir stopften uns die Bäuche voll und dann holten die Männer den Baum ins Haus. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir damit, Popcorn aufzufädeln und Weihnachtsschmuck aufzuhängen, während die Kinder neuen Schmuck
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