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Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Titel: Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Lynn Braziel
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Arbeit.
    Ich knallte meine Handtasche auf die Theke. »Ich fass es nicht. Meine Mutter!«
    »Was hat sie denn jetzt schon wieder angestellt?«, fragte Kathy. Sie holte gerade Tüten aus unserem Lager.
    »Sie hat es tatsächlich gewagt, mich gestern Abend anzurufen und mir zu sagen, dass ich zu Thanksgiving jemanden mitbringen müsse, damit ich nicht der einzige Single bin.«
    »Du machst Witze.«
    »Mache ich nicht. Sie hat sogar alle Paare aufgezählt, um mir zu beweisen, dass sie recht hat.«
    »Und? Bringst du jemanden mit?«, fragte Kathy zögernd.
    »Nein. Mein Entschluss, mich nicht mehr mit Männern zu verabreden, war anfangs vielleicht nur ein unüberlegter Ausbruch, aber mittlerweile meine ich es wirklich ernst. Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht deshalb jemanden mitbringen würde, um ihre Gästeliste auf eine gerade Zahl zu bringen. Und dass sie sich damit abfinden müsse.«
    »Wie hat sie darauf reagiert?«
    »Sie hat den Hörer aufgeknallt.«
    »Das wird ja ein lustiger Tag.«
    »Wenigstens wird es nur ein halber Tag. Abends fahre ich zu den Davisens.«
    Kathy blickte auf. »Du verbringst den Abend im Haus von Brians Eltern?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Sie haben mich eingeladen und seine Mutter wäre sehr enttäuscht, wenn ich nicht käme. Ich kann ihr nicht auch noch wehtun.«
    Sie sah verwirrt aus. »Aber ich dachte, dass du und Brian ...«
    Wieder zuckte ich mit den Schultern. »Wir sind immer noch ... ich habe nicht ... nach einem halben Tag mit meiner Familie brauche ich einen Zufluchtsort.«
    »Stimmt«, meinte sie.
    Ich beschloss, die Unterhaltung von meinen Problemen wegzulenken. »Was hast du an Thanksgiving vor?«
    Auf ihrem Gesicht breitete sich ein strahlendes Lächeln aus. »Donnie stellt mich seiner Familie vor.«
    »Ehrlich? Das ist fantastisch, Kathy.« Ich umarmte sie stürmisch.
    »Das finde ich auch, aber ich bin total nervös.« Sie rang verzweifelt die Hände.
    Ich nahm ihre Hände und drückte sie fest. »Das brauchst du nicht. Sie werden dich so lieben, wie wir alle es tun. Sie können gar nicht anders.«
    »Danke, Emma.« Ihr Gesicht strahlte.
    An diesem Abend rief mich Brians Mutter an, um sich zu vergewissern, dass ich immer noch vorhatte zu kommen. »Briansagt, es hätte ein Missverständnis zwischen euch gegeben.«
    »Das kann man wohl sagen, aber ich werde trotzdem kommen.«
    »Mach das und dann erzählst du mir alles, wenn wir uns sehen.« Die Herzlichkeit in ihrer Stimme tat mir so gut. »Pack ein paar Sachen ein und bring auch Michelangelo mit, dann kannst du über Nacht bleiben. Ich werde ihm eine große Truthahnkeule reservieren.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ganz sicher. Ich möchte dich so lange wie möglich hierbehalten und dein Hund ist ein Schatz.«

13
    Das Wetter an Thanksgiving war in diesem Jahr ungewöhnlich warm. Ich konnte Michelangelo getrost draußen im Garten lassen. Er lag bereits im Gras und genoss die Sonne. Ich packte meine Kürbisrolle ein und machte mich auf den Weg zum Pfarrhaus.
    Onkel Richard stürzte sich auf mich, kaum dass ich die Tür aufgemacht hatte. »Wieder mal alleine, wie jedes Jahr, was, Emma?« Er legte mir einen fleischigen Arm um die Schultern und schob mich ins Wohnzimmer, wo alle Männer der Familie zusammensaßen und Fußball guckten. »Tja, Ted, sieht so aus, als müsstest du die Bratenspritze bei ihr ansetzen, wenn du Enkelkinder haben willst.« Ich hätte ihn am liebsten umgebracht, als sie alle losprusteten.
    Dad lachte laut und antwortete: »Ich hab schon mit den Jungs auf dem Revier darüber geredet. Ich hab ihnen gesagt, dass sie doch ein paar von den Knackis ihre Strafe erlassen könnten, wenn sie etwas Brauchbares beisteuern. Ist schließlich für einen guten Zweck.« Wieder brandete lautes Gelächter auf. Ich verbarg meinen Ekel hinter einem Lächeln und suchte Zuflucht in der Küche. Dachte ich jedenfalls.
    Anne steckte mit beiden Händen in der Schüssel mit Truthahnfüllung. Sie warf mir einen mitfühlenden Blick zu, als Tante Hattie mir die Kürbisrolle abnahm. »Emma, deine Mutter hat mir erzählt,dass du immer noch nicht verheiratet bist. Was ist los mit dir? Schlägst du sie alle in die Flucht? Du wirst schließlich nicht jünger, Schätzchen. Schnapp dir besser bald einen Ehemann, sonst endest du als alte Jungfer. Ich könnte dir da ein paar Tipps geben.« Tante Hattie hatte gerade Ehemann Nr. 4 geheiratet.
    »Nein danke. Und falls du es noch nicht weißt: Ich habe schon beschlossen, als alte Jungfer

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