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Fremde am Meer

Fremde am Meer

Titel: Fremde am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Olsson
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besitzt man für immer. Lieber Ika, ich bin so glücklich, dass ich dich damals gefunden habe. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass du in meinem Leben geblieben bist. Jetzt haben wir uns für immer, was auch passieren mag.«
    Ika hob sein Glas und blickte kurz in meine Richtung.
    »Und du, George«, sagte ich und wandte mich ihm zu. »Ich bin so froh, dass ich dich endlich wahrgenommen habe. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Und ich danke dir dafür, dass du noch da warst, als ich schließlich aufwachte.«
    Und wir stießen miteinander an.
    George räusperte sich.
    »Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist«, sagte er. »Aber ich habe etwas anderes im Sinn. Etwas Besonderes.«
    Ika sah George an und richtete seinen Blick fest auf ihn.
    »Ich finde, wir sollten einen Ausflug machen«, sagte George.
    »Wohin?«, fragten Ika und ich einstimmig.
    George zeigte sein geheimnistuerisches kleines Lächeln.
    »Es soll eine Überraschung sein. Ist euch morgen recht?«
    Wir nickten, und ich erkundigte mich, ob ich etwas mitbringen sollte.
    George schüttelte den Kopf.
    »Gar nichts«, sagte er.
    Wir halfen, den Tisch abzuräumen, dann war es Zeit für den Abschied.
    George legte mir leicht seine Hand auf die Schulter, und wieder hatte ich das Gefühl, er wollte meine Reaktion abwarten. Ich legte meine Hand auf seine, und dann trat ich einen Schritt näher und drückte meine Wange an seine.
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Für alles.«
    Er umarmte mich und zog mich an sich. Dann ließ er mich abrupt los und griff stattdessen nach meiner Hand.
    »Komm her«, sagte er zu Ika.
    Zu meiner größten Überraschung trat Ika vor. George legte ihm seine Hand auf den Kopf und zog ihn sacht näher zu sich. Einen Moment lang standen wir, eine kleine Einheit bildend, so da.
    Dann machten Ika und ich uns auf den Heimweg.
    Ich drehte mich um, doch George hatte das Licht im Flur ausgeschaltet, sodass ich nicht wusste, ob er noch auf der Terrasse war.
    Ich vermutete es aber, und Ika und ich winkten beide.
    Es war spät, als wir ankamen, doch an einem Freitag machte das nichts aus. Wir saßen noch eine Weile auf der Terrasse, Ika wie üblich in der Hängematte, ich auf der Türschwelle.
    Plötzlich hörte ich seine Stimme.
    »Jetzt sind wir zu Hause««, sagte er.
    Ich nickte vor mich hin.
    »Ja, jetzt sind wir zu Hause.«

27
    George kam am nächsten Morgen zur verabredeten Zeit. Es war klar und sonnig, und wir hatten die Straße für uns allein. Wir fuhren am Meer entlang nach Norden. Nach Raglan? Aber als wir Raglan erreichten, bogen wir nach Osten ab. Schließlich gab ich das Raten auf und lehnte mich in meinem Sitz zurück, um die Reise zu genießen.
    George hatte eine Thermosflasche Kaffee und Saft für Ika und einen Muffin für jeden mitgebracht, und wir machten eine kurze Pause am Straßenrand und aßen und tranken. Ika hielt seine Neugier zurück und stellte keine Fragen.
    Irgendwann verließen wir die Hauptstraße. Kühe grasten friedlich zu beiden Seiten der schmalen Piste, und wir fuhren langsam.
    »Ein Hubschrauber!«, rief Ika.
    Ich schaute George an, und sein Grinsen war breiter denn je.
    Wir würden mit dem Hubschrauber fliegen. Und George war der Pilot.
    Ich starrte ihn an.
    »Du hast viele verborgene Talente«, sagte ich.
    Er lächelte nur.
    Ika saß neben George, ich auf dem Rücksitz. Es war mein erster Helikopterflug. Ich sagte mir, dies sei auch nicht schlimmer, als wenn wir bei einer Autofahrt unser Leben in Georges Hände legten, aber trotzdem fühlte es sich irgendwie anders an.
    Doch sobald wir an Höhe gewonnen hatten und die Landschaft sich unter uns ausbreitete, vergaß ich meine Bedenken, und meine Angst löste sich in nichts auf.
    Es war überwältigend schön.
    Ich war vollkommen verzaubert, sprachlos vor Staunen. George und Ika dagegen kommunizierten mit den Händen, zeigten hierhin und dorthin. Wir flogen in einem weiten Bogen auf die Küste zu. Ich brauchte eine Weile, um zu erkennen, wo es hinging.
    Wir flogen über meinen Strand, und ich konnte mein Haus ausmachen.
    Aber mein Haus war nicht unser Ziel.
    Es war unser Projekt.
    Ich bemerkte, dass dies auch Ika klar geworden war.
    Zum ersten Mal sah ich es, wie er es immer hatte sehen können.
    Wir flogen tiefer, und es lag zu unseren Füßen wie ein Gemälde. Absolut perfekt.
    Zwei Streifen – Wellen, stellte ich mir vor –, die zusammengehörten und gleichzeitig klar voneinander abgegrenzt waren. Der Eindruck war so vollkommen, dass ich sie

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