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Fremde Gäste

Fremde Gäste

Titel: Fremde Gäste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Mouse schwer krank. Er
hatte sich ein Pfund fetten Speck vom Küchentisch gestohlen. Als ich mich im
Hinblick auf die hohen Speckpreise darüber aufregte, nannte Larry mich eine
herzlose Materialistin. Das Geld sei nicht so wichtig, aber sie könne doch
Mouse jetzt nicht allein zu Hause lassen. Sie müsse das Dinner absagen, denn
sie könne auch unmöglich allein mit dem Tier nach Te Rimu fahren.
    »Wer muß allein nach Te Rimu
fahren ?« fragte David, der gerade aus dem Garten
hereinkam. Dort hatte ihm Paul soeben erklärt, wie froh er sei, nicht an dem
Festmahl teilnehmen zu müssen.
    Larry berichtete, und zum
erstenmal zeigte sich David als Kavalier. »Ich begleite Sie. Nein, Sie brauchen
mir nicht zu danken. Dort läuft ein Film, den ich mir gern ansehen möchte .«
    Das war Schwindel, denn David
hatte mir erzählt, daß er den Film schon vor längerer Zeit gesehen hatte. Aber
im stillen tat ihm Larry leid; sie hatte die ganze Nacht mit der Sorge für den
kranken Hund verbracht. Er versprach, sie um halb sechs Uhr abzuholen. »Aber
Sie müssen mir das Vieh vom Hals halten, wenn’s ihm wieder schlecht wird .«
    Sie fuhren los; David
chauffierte, und Larry bemühte sich, den Hund auf dem Rücksitz zu besänftigen.
So sah ich sie beim Abschied, und am nächsten Tag kamen sie beide, um mir von
dem großen Fest zu berichten. David war offensichtlich sehr erheitert, während
Larry ein schlechtes Gewissen zu haben schien. »David ist ein Ekel !« begann sie sofort.
    »Sooo? Das ist mir eine schöne
Belohnung für meinen Edelmut, der auf meine eigenen Kosten ging !«
    »Ich konnte ja nicht ahnen, daß
dieser verflixte Kerl im gleichen Hotel zu Abend essen würde. Es gibt dort ja
noch genug andere Lokale. Natürlich suchte er sich einen Platz im gleichen
Saal, wo unsere Party stattfand, und ließ mich die ganze Zeit nicht aus den
Augen. Ich wurde ganz nervös. Kein Wunder!«
    »War es wirklich Nervosität,
Teuerste ?« fragte David ironisch. »Oder kam es daher,
daß Sie den ganzen Tag nichts Richtiges gegessen hatten, weil dieser elende
Hund so krank war? Es war nicht sehr klug, gleich zwei Cocktails in den leeren
Magen zu gießen !«
    »David Hepburn, wollen Sie
damit sagen, daß ich betrunken war ?«
    »Aber ganz und gar nicht, meine
Liebe! Es war nur bedauerlich, daß Sie einen Witz mit so lauter Stimme
erzählten, als die anderen gerade das Tischgebet sprachen .«
    Larry kicherte. »Und ich
wunderte mich, daß niemand lachte... Es war eben Pech, daß Sam, der
schreckliche Mensch, am anderen Ende der Tafel saß und mir keinen Schubs geben
konnte. Und der alte Herr neben mir war stocktaub .«
    »Ihre Stimme klang wie
Trompetenton. Zum Beispiel, als Sie sagten: >Ich wollte, wir hätten ein
Bataillon, um den Israeli zu helfen !< Daraufhin
fragte er: >Ein Italiener? Was könnte ein Italiener schon ausrichten ?< In dieser Art ging die Unterhaltung vor sich, Susan,
und ich hatte viel Spaß daran. Zum Glück war Sam außer Hörweite. Als Larry von
ihrem Hund erzählen wollte, sagte der alte Knabe: >Eine Maus im Wagen? Das
ist aber sehr leichtsinnig! Das könnte doch den Fahrer ablenken !< « Jetzt brachen beide in wieherndes Gelächter aus.
    »Aber das war noch gar nichts.
Sie hätte noch viel größeres Aufsehen erregt, wenn ich ihr nicht zu Hilfe
geeilt wäre. Ziemlich zum Schluß wollte sie nachsehen, ob der Goldhund noch am
Leben sei. Sie schlich sich also hinaus, und das Biest legte seinen Kopf in
ihren Schoß und übergab sich .«
    »O Larry! Doch nicht etwa auf
das Kleid?!«
    »Natürlich nicht, Susan! Du
weißt doch, wie vorsichtig ich bin. Ich schlug das Kleid zurück, und mein armer
Schatz spuckte auf das Unterkleid .« Wieder lachte sie
schallend. Ich aber war wütend. »Was hast du denn da gemacht ?«
    »Na, zum Glück ging es ja nur
auf das Unterkleid. Das zog ich aus und steckte es in den Kofferraum. Nachher
war es dem lieben
    Tier viel besser.«
    »Ach, das liebe Tier! Und was
war mit dir? Das war wohl der Schluß vom großen Fest ?«
    »Leider nicht. Ich wollte, ich
wäre heimgefahren, aber ich ging wieder hinein .«
    »Wie konntest du nur? Das Kleid
ist doch durchsichtig !«
    »Siehst du, Susan, daran habe
ich nicht gedacht. Ich hatte es doch immer mit dem Unterkleid getragen, so daß
ich nun ganz vergaß, daß es nicht da war. Außerdem war es ja dunkel, also
schimpf mich nicht. David, hören Sie doch endlich auf zu lachen !«
    »Sie hätten sie sehen sollen,
Susan, wie sie so in der Tür stand, ohne zu

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