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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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deinen Fall da sprechen?“, versuchte er abzulenken. „Oder über diese Frau, wie hieß sie noch gleich?“
    „Der Richter hat die Verhandlung auf morgen vertagt. Also gibt es nicht viel zu erzählen. Die Jury braucht sich nicht zur Beratung zurückzuziehen, wahrscheinlich wird wohl morgen Mittag schon das Urteil gesprochen. Und was die Frau angeht, meinst du sicher unsere scharfe neue Kanzleiteilhaberin?“
    Bruce stellten sich Nackenhärchen auf. Er mochte es nicht, in welchem Tonfall Colin über Christina sprach. „Nein, ich meine nicht Christina Jones. Du erwähntest doch eine …“ Bruce zermarterte sich das Hirn auf der Suche nach dem Namen. Ellen? Erika? Er gab auf. „Na, die, von der selbst du noch dazulernst.“
    „Oh, Gina. Ja.“ Colin bekam einen sehnsüchtigen Blick, und sein Gesicht hellte sich auf. „Wir waren nur zwei Schiffe, die sich in der Nacht begegneten.“
    „Toll.“ Normalerweise war er an Colins amourösen Eskapaden interessiert. Heute jedoch ausnahmsweise nicht.
    „Oh ja, sie war toll.“ Colin war der ironische Tonfall völlig entgangen. „Die ideale Frau, genauso drauf wie ich. Eine Nacht, und tschüs. Abenteuerlustig. Ich meine, die Positionen …“
    „Stopp“, unterbrach Bruce ihn, bevor Colin sich in farbige Details vertiefen konnte. „So viel will ich gar nicht wissen. Sex ist immer noch kein Zuschauersport.“
    „Wär’s aber durchaus wert gewesen“, grinste Colin.
    Bruce stöhnte und kippte seinen Drink hinunter. „Meinst du, die Jury wird morgen zu euren Gunsten entscheiden?“
    Colins wirkte sofort ernüchtert. „Ich denke schon. Mit deinem Tipp hast du mir echt geholfen. Dass der alte McGregor mit so einem Hammer kommen würde, hätte ich ihm gar nicht zugetraut.“
    „Er ist ein guter Anwalt. Und die Regel Nummer eins in diesem Geschäft lautet: Unterschätze nie den Vertreter der Gegenseite. Es ist wie beim Schachspielen. Du musst jeden möglichen Zug im Geiste durchgehen und einen Notfallplan für den einen Zug haben, der dir nicht eingefallen ist.“
    „Schach, aber nicht schachmatt.“
    „Genau.“ Bruce stellte das Whiskyglas aus geschliffenem Glas auf den Tisch. Die Kellnerin kam vorbei und sah ihn fragend an. „Nein, danke. Ich möchte nichts mehr.“
    „Was, nur einen?“, staunte Colin.
    Normalerweise gönnte Bruce sich zwei Whiskys am Abend, wenn er hier war. Aber er hatte noch nicht gegessen, und außerdem musste er gleich weg. Colin hatte sich verspätet, und nun war es fast schon Zeit, sich mit Christina zu treffen. „Ich bleibe nicht mehr lange. Nicht mal zum Essen. Ich habe andere Pläne.“
    „Hast du Bereitschaft?“
    „Nein. Ich bin mit Christina zum Abendessen verabredet. Wir wollen den Fall weiterbesprechen.“
    „Du Heuchler.“ Colin grinste begeistert. „All das Getue, als würde nichts Besonderes an ihr sein. Wo geht ihr hin? Fahrt ihr nach Batesville? Im Sherman House haben sie eine tolle Atmosphäre und erstklassige Küche. Aber ich würde euch das Chateaubriand empfehlen, oder das Filet Oscar .“
    „Wir gehen ins Fast-Food-Restaurant.“
    „Wo ist das?“ Es dauerte eine Sekunde, bevor Colin dämmerte, was Bruce eben gesagt hatte. „Ihr geht zusammen Hamburger essen? Du willst du mich wohl auf den Arm nehmen.“
    „Nein, will ich nicht.“ Bruce musste sich das Lachen verkneifen. Die Vorstellung hatte schon etwas Absurdes, Colins Reaktion war verständlich. „Und ja, wir werden unseren Fall durchgehen und Fast Food essen, während ihre Tochter sich im Spielbereich austobt.“
    „Ach, du meine Güte.“ Colin war regelrecht angewidert. „Kinder verderben einem echt jede Freude, was?“
    „Es ist mehr, dass ich mir keinen Kopf zu machen brauche. Und du auch nicht.“ Bella würde eine perfekte Anstandsdame abgeben und Bruce jederzeit daran erinnern, dass Christina für eine Affäre nicht infrage kam, egal wie sexy sie heute in ihrem perfekt sitzenden Designerkostüm ausgesehen hatte. Andererseits erschien ihm der Gedanke an eine Alleinerziehende auf einmal nicht mehr so abwegig wie sonst. Vielleicht war er in manchen Dingen bisher zu engstirnig gewesen? Er stand auf. „Ich gehe besser, sonst komme ich noch zu spät.“
    „Bruce“, sagte eine Frauenstimme hinter ihm.
    Er hielt inne und drehte sich um. „Elaine.“
    Die Tochter und Anwältin des Bekleidungsfabrikanten Donald Gray stand in der Tür zum Foyer des Klubs. Sie trug noch immer ihr Businesskostüm von vorhin, nur die Haare waren jetzt weiblicher

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