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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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bleibt auf und redet über Religion, solange ihr möchtet. Ich werde dich nicht verschlafen lassen - wenn du überhaupt schläfst. Mike schläft nicht.« »Überhaupt nicht?«
    »Niemals. Für gewöhnlich rollt er sich zusammen und denkt eine Weile nach - aber schlafen tut er nicht.«
    Mrs. Paiwonski nickte feierlich. »Ein weiteres Zeichen. Ich weiß es - und, Michael, eines Tages wirst du es auch wissen. Dein Ruf wird kommen.«
    »Mag sein«, stimmte Jill zu. »Mike, mir fallen die Augen zu. Hebst du mich bitte ins Bett?« Sie wurde hochgehoben und schwebte ins Schlafzimmer. Die Bettdecke schlug sich von selbst zurück - Jill schlief.
    Jill wachte genau auf, wie sie es geplant hatte - Punkt sieben. Mike hatte eine innere Uhr, die allerdings manchmal für Verwirrung sorgen konnte, wenn es irdische Kalender und Zeitverständnis betraf. Sie tickte nach anderen Bedürfnissen. Jill schlüpfte aus dem Bett und blickte ins andere Zimmer. Die Lampen waren ausgeschaltet und die Vorhänge zugezogen, aber die beiden schliefen nicht. Jill hörte Mike mit sanfter Sicherheit sagen: »Du bist Gott.«
    »>Du bist Gott<.«, flüsterte Patricia mit einer Stimme, die schwer wie von Drogen war.
    »Ja. Jill ist Gott.«
    »Jill. ist Gott. Ja, Michael.«
    »Und du bist Gott.«
    »Du - bist Gott! Jetzt, Michael, jetzt!«
    Jill ging leise weg und putzte sich die Zähne. Dann ließ sie Mike wissen, daß sie wach war, und stellte fest, daß er es wußte. Als sie ins Wohnzimmer zurückkam, strömte Sonnenschein herein. »Guten Morgen, meine Lieben!« Sie küßte sie.
    »Du bist Gott«, sagte Patty einfach.
    »Ja, Patty. Und du bist Gott. Gott ist in uns allen.« Sie betrachtete Patty in dem harten Morgenlicht und fand, sie sehe gar nicht müde aus. Sie wirkte, als habe sie die ganze Nacht durchgeschlafen und sogar noch ein wenig länger. Ihre Erscheinung war jünger und süßer als je zuvor. Nun, sie kannte den Effekt - wenn Mike wollte, daß sie die ganze Nacht aufblieb, machte das Jill nie irgendwelche Schwierigkeiten. Sie hatte den Verdacht, ihre Schläfrigkeit am vergangenen Abend sei Mikes Idee gewesen. und hörte in ihren Gedanken Mikes Bestätigung.
    »Jetzt gibt es Kaffee, meine Lieben. Und zufällig habe ich auch eine Packung Orangensaft in Vorrat.«
    Voll von Glückseligkeit, nahmen sie ein leichtes Frühstück ein. Jill bemerkte, daß Patty nachdenklich aussah. »Was ist, Liebes?«
    »Hm, ich erwähne es ungern - aber wovon wollt ihr Kinder leben? Tante Patty hat einen ziemlich wohlgefüllten Geldbeutel, und ich dachte.«
    Jill lachte. »Oh, Liebling, ich sollte nicht lachen. Aber der Mann vom Mars ist reich! Das weißt du doch sicher? Liest du denn keine Zeitungen?«
    Mrs. Paiwonski war verblüfft. »Doch, das habe ich wohl gewußt. Aber man kann sich nicht auf alles verlassen, was man in den Nachrichten hört.«
    Jill seufzte. »Patty, du bist schrecklich lieb. Glaub mir, jetzt, wo wir Wasserbrüder sind, würden wir nicht zögern, es anzunehmen. Das >Teilen des Nests< ist nicht nur ein poetischer Ausdruck. Aber es ist genau anderesherum. Wenn du irgendwann einmal Geld brauchst, sag es einfach. Du kannst jeden Betrag haben, jederzeit. Schreibe uns - noch besser, ruf mich an; Mike hat nicht die nebelhaftige Vorstellung von Geld. Liebes, ich habe im Augenblick zweihunderttausend auf meinem Konto unter meinem Namen. Möchtest du davon etwas haben?«
    Mrs. Paiwonski blickte so verblüfft drein, wie sie es nicht mehr getan hatte seit Mike ihr Kleid verschwinden ließ. »Um Himmels willen! Ich brauche kein Geld.«
    Jill zuckte die Achseln. »Falls du jemals welches brauchst, sag einfach Bescheid. Falls du eine Yacht haben möchtest - es würde Mike Freude machen, dir eine Yacht zu schenken.«
    »Das stimmt, Pat. Ich habe noch nie eine Yacht gesehen.«
    Mrs. Paiwonski schüttelte den Kopf. »Führe mich nicht auf einen zu hohen Berg, mein Lieber. Ich habe nie viel gebraucht - und alles, was ich von euch möchte, ist eure Liebe.«
    »Die hast du«, versicherte Jill ihr.
    »Ich groke >Liebe< nicht«, sagte Mike. »Aber Jill spricht immer richtig. Wenn wir Liebe haben, gehört sie dir.«
    ».und das Wissen, daß ihr gerettet seid. Aber darüber mache ich mir keine Sorgen mehr. Mike hat mir alles über das Warten erklärt und warum Warten ist. Du verstehst, Jill?«
    »Ich groke es. Ich bin wegen nichts mehr ungeduldig.«
    »Aber ich habe etwas für euch beide.« Die tätowierte Dame griff nach ihrer Tasche, holte ein Buch heraus. »Meine

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