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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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faßte er nach: »Nun? Sitzen Sie nicht da herum! Rufen Sie Gil über Ihre Hausleitung an und sagen Sie ihm, Sie hätten Jubal Harshaw warten lassen. Sagen Sie ihm auch wie lange Sie mich haben warten lassen.« Jubal durchsuchte sein exzellentes Gedächtnis nach allem, was er aufgrund der Aussage des Unparteiischen Zeugen Cavendish über den verschwundenen Berquist wußte. Auch die Berichte seiner Detektive bezog er in seine Überlegungen mit ein. Ha, dachte er bei sich, dieser Kerl steht mindestens drei Stufen unter Berquist - also sollte man ihn mal ein wenig nervös machen, und dadurch auch ein paar Stufen weiter nach oben kommen.
    Das Gesicht erklärte hölzern: »Wir haben hier keinen Mr. Berquist.«
    »Mir ist es gleichgültig, wo er steckt. Rufen Sie ihn an! Wenn Sie Gil Berquist nicht kennen, fragen Sie Ihren Chef, Mr. Gilbert Berquist, persönlicher Assistent von Mr. Douglas. Wenn Sie im Palast arbeiten, müssen Sie Mr. Berquist schon gesehen haben - fünfunddreißig, sechs Fuß hoch, hundertundachtzig Pfund schwer, rotblondes Haar, das oben auf dem Schädel dünn wird, lächelt viel und hat perfekte Zähne. Wenn Sie es nicht wagen, ihn zu stören, lassen Sie Ihren Chef das tun. Hören Sie auf, an den Nägeln zu kauen, und setzen Sie sich in Bewegung. Langsam verliere ich die Geduld!«
    Der junge Mann sagte: »Bitte bleiben Sie am Apparat. Ich werde nachfragen.«
    »Und ob ich dranbleibe! Holen Sie mir Gil!« Das Bild wurde durch ein abstraktes Muster ersetzt. Eine Stimme sagte: »Bitte warten Sie. Ihre Verbindung wird hergestellt.
    Diese Verzögerung ist für Sie gebührenfrei. Bitte, entspannen Sie sich, während...« Beruhigende Musik erklang. Jubal lehnte sich zurück und sah sich im Zimmer um. Anne las außerhalb des Aufnahmebereichs. Auf der anderen Seite sah sich der Mann vom Mars mit Kopfhörern eine Sendung im Stereofernsehen an, und auch er wurde von der Kamera nicht erfaßt.
    Jubal merkte sich vor, daß er diesen obszönen Quasselkasten wieder in den Keller bringen lassen mußte. »Was ist das, Sohn?« fragte er, langte hinüber und stellte den Lautsprecher an.
    Mike antwortete: »Ich weiß es nicht, Jubal.«
    Der Ton bestätigte, was Jubal befürchtet hatte: Smith lauschte einem Gottesdienst der Fosteriten. Der Schäfer verlas Kirchennachrichten: ». wird unsere Jugendgruppe >Aktive des Heiligen Geistes< eine Demonstration veranstalten, also kommen Sie frühzeitig und sehen Sie die Fetzen fliegen! Bruder Hornsby, unser Team-Coach, hat mich gebeten, euch Jungs zu sagen, daß ihr nur Helme, Handschuhe und Stöcke mitbringen sollt - wir sind diesmal nicht hinter Sündern her. Die Kleinen Cherubim werden jedoch im Falle übermäßigen Eifers mit ihren Erste-Hilfe-Taschen zur Hand sein.« Der Schäfer machte eine Pause und lächelte breit. »Und jetzt wundervolle Neuigkeiten, meine Kinder! Eine Botschaft von Engel Ramzai für Bruder Arthur Renwick und seine gute Frau Dorothy. Euer Gebet ist erhört worden, und ihr werdet am Donnerstagmorgen bei Sonnenaufgang gen Himmel fahren. Steh auf, Art! Steh auf, Dottie! Verbeugt euch!«
    Jetzt sah man die Szene in der entgegengesetzten Blickrichtung. Die Kamera erfaßte die Gemeinde und rückte Bruder und Schwester Renwick in den Mittelpunkt. Auf wilden Applaus und »Hallelujah! «-Rufe antwortete Bruder Renwick, indem er wie ein Boxer seine über dem Kopf verschlungenen Hände schüttelte, während seine Frau neben ihm errötete und lächelte und sich die Augen abtupfte.
    Die Kamera richtete sich wieder auf den Schäfer, als dieser Schweigen gebietend die Hand hob. Er fuhr munter fort:
    »Die Gute-Reise-Party beginnt um Mitternacht. Zu dieser Zeit werden die Türen verschlossen - also kommt frühzeitig und laßt dies die glücklichste Fete werden, die unsere Herde je erlebt hat. Wir sind alle stolz auf Art und Dottie. Der Trauergottesdienst wird dreißig Minuten nach Sonnenaufgang abgehalten. Für diejenigen, die zur Arbeit müssen, gibt es sofort danach Frühstück.« Plötzlich wurde der Gesichtsausdruck des Schäfers ernst, und die Kamera fuhr auf ihn zu, bis sein Kopf den Tank ausfüllte. »Nach unserer letzten Gute-Reise-Party hat der Küster in einem der Glückseligkeitsräume eine leere Halbliterflasche gefunden - von einer Marke, die von Sündern destilliert wird. Das ist vorbei und vergessen: Der Bruder, der diesen Fehltritt beging, hat gebeichtet und die Strafe siebenfach bezahlt - er hat sich sogar geweigert, den üblichen Barzahlungsskonto

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