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Freude am Durchblick

Freude am Durchblick

Titel: Freude am Durchblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Buechler , Klaus Juergen Becker
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oder verbale Beleidigungen haben juristische Folgen. Dass aber auch geistige Verletzungen, die wir einem anderen Menschen zufügen, zum Beispiel durch üble Nachrede, negative Gedanken, wenn wir ihm etwas Böses wünschen, Konsequenzen haben, ist vielen von uns nicht bekannt. Auch durch Lieblosigkeit und Nichthandeln werden wir zu Tätern.
    Gute wie schlechte Taten haben ihre Reifezeit ähnlich wie der Apfel auf dem Baum oder der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Der Reifegrad jedweder Handlung ist uns nicht bekannt. Gemäß der buddhistischen Lehre können die Ursachen für Ereignisse, die uns im Hier und Jetzt treffen, in diesem wie auch in früheren Leben liegen. Im Buddhismus wird diese Gesetzmäßigkeit zwischen Handlungen und ihren Wirkungen als Karma bezeichnet.
    Durch Nichtwissen und Missachtung dieses Gesetzes fühlen wir uns oft als Opfer, da die Ursache für ein Ereignis für uns nicht erkennbar ist. Was wir erfahren und erleben, sind die Auswirkungen, die Konsequenzen. Was uns häufig verborgen bleibt, ist die Ursache. Treffen uns eines Tages die Auswirkungen unseres Tuns und Denkens, können wir oft den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung nicht mehr herstellen. Dies macht die Auflösung und Heilung so schwierig. Der unbewusste Mensch empfindet unbewusst eine Art Ohnmacht –ohne Macht.
    Wir Menschen tun dieses oder jenes, aber wir haben immer die Konsequenzen dafür zu tragen. Das tiefe Wissen um das Gesetz von Ursache und Wirkung führt zu einem Mehr an persönlicher Verantwortung.
    Der bewusste Mensch, dem die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung bekannt sind, findet für die Dinge, die er erlebt, die Ursache in sich selbst. Er weiß, dass er nicht Opfer, sondern Täter ist. Sein Verhalten macht ihn zu einem bewussten und verantwortlichen Mitgestalter der Schöpfung. In der Veränderung der Identifikation vom Opfer zum bewussten Mitgestalter liegt die Lösung.
    Der Weg zur Heilung beginnt mit der Erkenntnis: Ich kann nicht den anderen verändern, sondern ich kann immer nur mich verändern. Damit komme ich aus der Position des Opfers in die Rolle des Verursachers oder Mitverursachers. Ich übernehme die Verantwortung für mein Tun und für die Konsequenzen, die aus meinem Handeln entstehen. Ich erkenne meinen Anteil an der Entstehung der leidvollen, aktuellen Situation. Aus dieser Erkenntnis heraus entstehen neue Lösungsmöglichkeiten.

    Mir ist es wichtig, an dieser Stelle noch einmal zu sagen: Es geht nicht um die Schuldfrage. Es gibt nur die fehlende Bewusstheit oder das Unvermögen, um mit Situationen gut umzugehen.
    Hier die vier Stufen der Verwandlung von Leid:
Ich erkenne meine negative Handlung und spüre meine Betroffenheit.
Ich bereue zutiefst meine negative Handlung.
Wiedergutmachung, in die »Handlung kommen«: Ich mache die Handlung wieder gut. Ich gebe zum Beispiel das Geld zurück, das ich jemandem weggenommen habe, oder ich entschuldige mich bzw. bitte um Vergebung.
Ich verspreche mir, das Ungute möglichst nie wieder zu tun.
    Die Anwendung dieser Prinzipien ist ein wichtiger Aspekt in meiner Therapieform, um die Entstehung von Leid zu verstehen und aufzulösen.
    Indem wir Freundlichkeit, Tatkraft, Fantasie und Offenheit entwickeln, die Dinge mit dem Göttlichen in Einklang bringen und den anderen Menschen Frieden und Glück wünschen, befreien wir uns schrittweise vom Griff des Karma. Um diese Praxis wirklich ausüben zu können, benötigen wir Achtsamkeit.
    Unsere Sehfähigkeit ist keine feste Größe
    Unterschiedliche Sehfähigkeit 4 in jedem Lebensabschnitt
    Wir alle werden weitsichtig geboren. Zu Beginn unseres Lebens sehen wir die Welt auf dem Kopf stehend und verschwommen. Es strömt eine Menge an Informationen in uns herein und wir haben noch nicht gelernt, sie zu fokussieren.
    Der junge Erdenbürger konzentriert sich in den ersten Lebenstagen nur auf das Aufnehmen und Ausscheiden von Nahrung und Luft. Der eigenständige Kreislauf installiert sich und das Nervensystem beginnt Synapsen zu bilden. Das Sehen hat noch keine Bedeutung für den neuen Erdenbürger, obwohl er bereits im Mutterleib Licht wahrgenommen hat. Die Augen haben schon früh begonnen,
Signale zu verarbeiten. Nach einigen Wochen dreht sich das Bild des Gesehenen im Kopf um, und das Kleinkind beginnt die Welt »richtig« zu sehen.
    Das Interesse des Kleinkindes am Sehen schafft neue Synapsen und bildet die Sehfähigkeit aus. Das Interesse an den Nahobjekten sorgt dafür, dass

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