Freude am Durchblick
getrübten Augenlinse geboren werden. Eine seltene Variante ist der juvenile (das heißt in jungen Jahren entwickelte) graue Star.
Die Linse ist das proteinreichste Gewebe des ganzen Körpers. Sie ist deshalb besonders anfällig zur Trübung. Die Proteine denaturieren durch verschiedene Ursachen:
» Medikamente
» Fehlernährung
» Lichteinwirkung
» genetische Disposition
» emotionale Auslöser, meistens zusammenhängend mit Herzensleid. Die Augenlinse entspricht auf der Körperebene dem Herzen. Herzreaktionen, zum Beispiel bedingt durch starke emotionale Belastungen, führen zu Veränderungen der Augenlinse.
» schädliche Strahlung (Feuerstar), zum Beispiel bei Glasbläsern, die keine Schutzbrille verwenden
Ich habe beobachtet, dass insbesondere Klienten mit hoher Fehlsichtigkeit häufig Krankheiten am Auge entwickeln, da das Ventil für die Krankheit oft das Auge ist.
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Deutliche Trübung der Linse, die Gefäße sind nicht mehr zu erkennen
Der nachfolgende Patientenfall zeigt, dass emotionale Einflüsse bei Fehlsichtigen in sehr kurzer Zeit zu einem Katarakt führen können.
Als ich noch mein Optikergeschäft hatte, kam immer wieder die unverheiratete 38-jährige Helga, um sich eine Brille anpassen zu lassen. Sie war kurzsichtig: – 6,0 Dioptrien. Sie lebte noch bei ihrer Mutter, zu der sie eine sehr enge Bindung hatte. Eines Tages kam sie in meine Praxis. Ihre Sehleistung war innerhalb der letzten drei Monate so rapide gesunken, dass ich aufmerksam wurde. Helga berichtete vom plötzlichen Tod ihrer Mutter, der sie in einen Schockzustand versetzt hatte. Helga erkannte, dass die Verschlechterung der Sehleistung mit dem Tod ihrer Mutter zusammenhing. Damals gab ich noch keine Sehtherapie und musste mit Bedauern feststellen, dass hier eine Kataraktoperation unumgänglich war.
Eine verhinderte Kataraktoperation
Die 49-jährige Sabine stand eine Woche vor einer Operation des grauen Stars am linken Auge. Das rechte Auge war bereits ein Jahr zuvor operiert worden. Sie war kurzsichtig: – 5,5 Dioptrien. In der Klinik wurde ihr nach dem Eingriff rechts eine Kontaktlinse angepasst mit – 2,5 Dioptrien. Ein Sehtest ergab, dass ihre
Sehkraft rechts bei 60 % lag, links bei 45 %. Die Überprüfung ergab auch, dass die Sehleistung kaum verbesserungsfähig sei.
Die Klientin erzählte, dass ihr Vater im gleichen Alter eine Kataraktoperation gehabt habe. Vor drei Jahren wurde ihr die Gebärmutter entfernt. Ihre Mutter verlor im gleichen Alter ebenfalls ihre Gebärmutter. Ihre Eltern stammten beide aus dem heutigen Tschechien, wurden jedoch im Alter von 36 und 37 Jahren vertrieben. Im Laufe der Therapie stellte sich heraus, dass die Mutter der Mutter kurz vor der Vertreibung an Tuberkulose gestorben war. Da war Sabines Mutter gerade mal sieben Jahre alt. Dann fiel ihr noch ein, dass sie selbst mit drei Wochen eine Lungenentzündung bekam und daran fast gestorben wäre.
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Diskrepanz der Elternprogramme
Sabine erzählte, dass sie ein ganz schlechtes Verhältnis zu ihren Eltern habe. Die Mutter hätte sie immer geschlagen und der Vater hätte sich nicht eingemischt. Sie spürte nur Verachtung für den schwachen Vater und die gewalttätige Mutter.
Sabine war ein Mutterkind. Ihr linkes Auge war weiter, größer als das rechte Auge. Alles Dominante lag auf der Mutterseite. Diese aber lehnte sie vehement ab. Sie wunderte und beklagte sich, dass sie die Gebärmutter und die rechte Augenlinse verloren hatte und mit ihrem Leben nicht zurechtkommt. Sie hatte zwei Kinder, die sie liebevoll erzieht und zu denen sie ein gutes Verhältnis hat. Warum konnte ihre Mutter nicht auch so liebevoll zu ihr sein?
Ich versuchte Sabine ein Szenarium aufzuzeigen. Die Mutter der Mutter starb kurz vor der Vertreibung und ihre Mutter war damals gerade sieben Jahre alt. Was die Mutter auf der Flucht alles gesehen und erlebt hat, wissen wir nicht. Ich
versuchte Sabine klarzumachen, dass das, was ihre Mutter damals erleben musste, viel schlimmer war als die Schläge, die sie selbst als Kind hinnehmen musste. Doch sie weigerte sich, das so zu sehen. »Ich muss mich schützen«, war ihr Standardsatz, wenn sie ihren Blickwinkel verändern sollte. Doch ich blieb stark und konsequent. Wenn sie Erlösung von ihrem Leid haben möchte, sagte ich, dann sollte sie mir zuhören, den Bildern folgen und mir vertrauen. »Und was«, fragte ich, »wollen Sie denn noch verlieren? Die Gebärmutter und die Linse im rechten Auge haben Sie schon
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