Freude am Durchblick
Sitzung.
Die Klientin zückte sofort ihren Terminkalender und stornierte den Termin für die Kataraktoperation ihres linken Auges. Diese Operation war jetzt nicht mehr nötig. Nicht ihre Augenlinse war getrübt, sondern der Blick ins Leben hatte die Eintrübung verursacht.
Bild 28
Energetische Überstrahlung der Augenlinsen
Die Aufnahme ihrer Netzhaut hatte mich aufmerksam gemacht. Die Gefäße waren recht deutlich auf der Aufnahme meiner Funduskamera zu sehen. Bei einem Katarakt sieht man die Gefäße der Netzhaut wie durch einen Nebel. Die hellen Ränder der Aufnahme des linken Auges mit der Infrarotkamera deuteten auf eine energetische Überstrahlung »Stress« hin, die in diesem Fall mit der prismatischen Korrektur »entstresst« werden konnte.
Dieser Fall ist ein schönes Beispiel, wie sich meine Arbeit als systemische Therapeutin und Augenoptikerin ergänzt und sich synergetisch optimiert.
Kataraktoperation – ja oder nein?
Auf die Frage, ob bei einem grauen Star operiert werden soll, gibt es keine pauschal gültige Antwort.
Ein grauer Star kann die Psyche des Betroffenen und die seiner Mitmenschen stark belasten. Wenn nur ein Auge eingetrübt ist, verliert dieser Mensch die Fähigkeit zur dreidimensionalen Wahrnehmung. Sind beide Augen betroffen, bedeutet dies einen erheblichen Verlust von Lebensqualität. Der graue Star wirkt dann wie ein immer dichter werdender Vorhang, der den Menschen von seiner Außenwelt abtrennt. Die Ängste vor der Staroperation und der Welt um ihn herum nehmen mit fortschreitender Erkrankung zu.
Die Angst vor einer Operation ist heute nicht mehr begründet. Die Augenärzte verfügen über modernste Geräte und Techniken. Ein winzig kleiner Schnitt in der Hornhaut, das Entfernen des Linseninhaltes und das Einsetzen einer künstlichen Augenlinse ist heute eine Standardoperation. Die Lebensqualität nimmt nach der Operation deutlich zu, da wieder Licht in den Betroffenen hineinkommt.
Wird ein fortgeschrittener grauer Star (reifer Katarakt) nicht operiert, kann es durch Verflüssigung der Linsenproteine zur Auflösung der Linsenkapsel kommen. So würden die Proteine ins Auge gelangen und eine Abwehrreaktion auslösen. In diesen Fällen ist eine Augenoperation zwingend notwendig.
Es gibt jedoch mögliche Komplikationen nach Staroperationen, die zu beachten sind: Die Zellen der Augenlinse sind normalerweise vom Rest des Auges abgekapselt. Sollten bei der Operation einzelne dieser Zellen aus der Augenlinse ins Augeninnere gelangen, werden sie vom Immunsystem nicht als körpereigene Zellen erkannt und angegriffen. Dies kann zu Entzündungen und in Ausnahmefällen zu erneuten Trübungen führen, dem man jedoch medizinisch entgegenwirken kann. Vertrauen in den behandelnden Arzt sowie in die eigenen Selbstheilungskräfte unterstützen den Heilungsprozess.
Ein weiteres Thema ist die Zunahme der Makuladegeneration (siehe nächstes Kapitel) nach Staroperationen: Die Trübung der Linse schützte die altersgeschwächte Makula bisher vor zu vielen Einflüssen, welche nicht mehr verarbeitet werden konnten. Nach der Operation prallen die Lichtstrahlen nun viel stärker als vorher auf die Netzhaut auf. Deshalb sollte man bewusst abwägen, ob eine Staroperation immer – zum Beispiel schon bei einer ganz leichten Trübung –sinnvoll ist.
Der Gefahr der Makuladegeneration nach Staroperationen kann man vorbeugend entgegenwirken, indem man vor und nach der Staroperation zur Unterstützung der Netzhaut grüne Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungen einnimmt, insbesondere solche, die die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin enthalten, zum Beispiel Spinat und Grünkohl. Lutein und Zeaxanthin nennt man auch die »innere Sonnenbrille«, welche die empfindliche Netzhaut schützen.
Bei stark fehlsichtigen Menschen, egal ob weit- oder kurzsichtig, stellt sich die Frage, welche neue Korrektur nach einer Staroperation »eingebaut« werden soll. Kompliziert wird es, wenn beide Augen über eine starke Fehlsichtigkeit verfügen und nur ein Auge operiert werden muss. Würde man bei dem zu operierenden Auge eine Linse einsetzen, die jegliche Fehlsichtigkeit korrigiert, ergibt sich zwischen den beiden Augen eine sehr starke Differenz in der Sehleistung, die für das Gehirn eine enorme Belastung darstellt. Aus diesem Grund wird oftmals in schneller Abfolge eine zweite Operation notwendig. In solchen Fällen ist eine psychotherapeutische Begleitung gerade für den Zeitraum zwischen den beiden Operationen
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